Melanie wehrt sich.

Leider kann ich nicht beschreiben wie wunderbar Melanie in diesem Augenblick aussah. Könnte ich das währe ich vielleicht Schriftsteller geworden. Aber so bin ich eben Fotograf und kann den Menschen nur einen Ausschnitt eines besonderen Augenblicks zeigen, sofern ich meine Kamera aufnahmebereit habe und den richtigen Zeitpunkt erwische.

Ich war jedenfalls begeistert als ich sie so entsetzt sah. Es hätte eine grosse Portion Schauspielkunst gebraucht um diesen Gesichtsausdruck und diese Haltung künstlich nachzustellen.
Melanie war so unglaublich naiv und unschuldig, noch viel intensiver als ich es je erhofft hätte und besser als jene Figur die sie für uns darstellen sollte.

Von Mitte der 40er bis Ende der 50er Jahre hatte ein Mann der unter seinem Pseudonym "John Willie" bekannt wurde seine eigene Passion für Bondage und "Damsels in Distress" in mehreren selbstproduzierten Magazinen die an einen kleinen "Fankreis" vertrieben wurde ausgelebt. Er war ein hervorragender Zeichner, der nach selbstgeschossenen Fotos zeichnete, weshalb diese Bilder von aussergewöhnlicher Akkuratesse waren.
Wirklich bekannt wurde er aber durch seine Comic um die von ihm Erschaffene "Sweet Gwendoline".
Dieses Mädchen, eine etwas naive Blondine von grosser Schönheit wurde in bizarre Abenteuer verwickelt die sich meist darum drehten das ihre Nemesis, der ebenso böse wie blöde Baron Sir Dystic d'Arcy, unterstützt von der geheimnisvollen Baroness und deren Handlangern Gwendoline immer wieder kidnappten, fesselt und mit **** bedrohten.

Auf Gwendolins Seite tauchte aber eine Agentin auf (erst U-89, später dann (warum wohl ?) U-69 genannt), die sich als wahre Entfesselungskünstlerin entpuppte und das Mädchen immer wieder befreite, wobei sie selber, um den Lesern ihre Fähigkeiten zu demonstrieren ebenfalls öfters in fesselnde Situationen geriet.

Das ganze war mässig witzig, aber sehr erotisch, und vor allem phantasievoll was die verschiedenen Arten der Fesselungen anging.
Bernhard und ich hatten lange Stunden über diesen Comic gesessen, die Geschichten weitergesponnen, versucht selber solche Zeichnungen zu machen und zumindest ich habe mir über die Geschichten öfter einen runtergeholt.

Aber so toll wir den Comic auch fanden, ebenso wie seine zahlreichen mehr oder weniger guten Plagiate und Fortsetzungen so gab es doch etwas das uns immer gestört hatte. Der Heldin "passierte" nie wirklich etwas. Gwendoline war eine Jungfrau und blieb es auch. Es gab lediglich Anspielungen darauf das es da einen versteckten Lesbischen Aspekt gab.

So planten wir seid unserer Jugend einmal eine "Sweet Gwendoline" Geschichte mit mehr als nur einer Priese zusätzlicher "Hardcore" zu produzieren. Als ich anfing als Fotograf zu arbeiten rückte die Idee wieder stärker in unsere Phantasie und seit wir gemeinsam meine Erotischen Fotos vermarkteten hatten wir die Planung ernsthaft voran getrieben.

Melanie, die der Heldin körperlich so unheimlich ähnelte sollte unsere Hauptdarstellerin werden, ganz besonders wenn sie nicht wollte. Unwille und Schrecken der Hauptdarstellerin waren ein wesentlicher Teil der Bildkomposition. Wir hatten inzwischen Unmengen Ideen für Szenen ausgearbeitet und auch eine grobe Storyline, aber eine komplette Geschichte ergab das noch nicht.

Während U-69 mit dem Auftrag einen international tätigen Mädchenhändlerring zu sprengen fort ist wird Gwendoline das Opfer eben dieses Ringes. Sie wird **** und verkauft und wandert von Hand zu Hand und Land zu Land und U-69 kommt immer etwas zu spät um Sie zu retten. Und jedesmal wird Gwen, das ultimative Bondage-Opfer auch endlich Opfer der perversen Gelüste ihres neuen Herren. Oder Herrin.
Natürlich würde auch U-69 einiges zu erdulden haben. Für ihre Rolle hatte ich ein Model vorgesehen von dem ich wusste das sie Drogenprobleme hatte. Ich würde sie zu jeder Handlung und vor allem zu stillschweigen erpressen können.
Aber Hauptsächlich ging es eben um Gwen. Gwen immer gefesselt und ihre Hilflosigkeit auf unterschiedlichste Arten ausgenutzt.

Wie es schien würden wir mit unserer Arbeit nun beginnen müssen und erst später die eigentliche Geschichte entwickeln müssen.
Ich war sehr für Improvisation, deshalb störte es mich nicht. Aber ein solches Projekt brauchte trotzdem Vorbereitung und bedeutete eine gehörigen Aufwand. Immerhin hatte ich Mitarbeiter auf die ich mich 120 %ig verlassen konnte.

Ob es meine sexuelle Erregung war, oder die Vorstellung was wir alles machen würden, jedenfalls war ich so unkonzentriert und unaufmerksam das Melanie etwas tun konnte was Gwendoline nie eingefallen währe. In ihrer Angst, und sich bewusst das sie nicht vor mir fliehen konnte ging sie zum **** über.
Ich wollte sie ja nicht verletzen und stand relativ deckungslos vor ihr. Ich wollte erst einen ihrer Arme packen und ihr dann die Hände hinter dem Rücken fesseln. Aber als ich noch einen Schritt näher kam, trat sie mich in ihrer Panik genau dorthin wo es am meisten schmerzt.