Marianas Eltern haben etwas ganz anderes für sie geplant

„Für ein junges hübsches Mädchen wie Dich kann Dragan ganz sicher einen geeigneten Job besorgen“, verspricht Lucia und zwinkert Mariana zu. „Ich werde gleich nachher meine Eltern fragen, ob sie es mir gestatten“, erwidert Mariana. „Du stehst doch nicht etwa noch unter der Knute Deiner Eltern“, lacht Lucia. Mariana wird verlegen. Es ist nicht gerade nett von Lucia, sich über sie lustig zu machen. „Warum sagst du so etwas?“ fragt sie. „Weil Du mit achtzehn Jahren selbst über Dein Leben bestimmen kannst“, antwortet Lucia forsch. „Ich werde sehen, was meine Eltern dazu sagen“, erwidert Mariana leicht verstimmt.

Als Mariana wenig später mit ihrer Einkaufstasche in der Hand nach Hause kommt, steht ein fremder Wagen in ihrer Einfahrt. Mariana denkt sich nichts dabei und betritt das Haus, um die mitgebrachten Einkäufe bei ihrer Mutter abzuliefern. Ihre Eltern sitzen im Wohnzimmer mit einem fremden Mann zusammen. Als Mariana ins Zimmer kommt, verstummt das Gespräch plötzlich und alle starren sie an. Mariana fühlt sich plötzlich sehr unwohl. „Komm her zu mir, Mariana“, winkt ihr Vater sie zu sich heran. Mariana geht zu ihrem Vater. Der ergreift ihre Hand. „Mariana, du kennst doch sicher Herrn Kováč?“ fragt er ungewohnt ernst.

Mariana sieht sich den fremden Mann genauer an. Der Mann ist etwa vierzig bis fünfzig Jahre alt, hat schulterlange Haare, einige Kilo Übergewicht und trägt als Statussymbol ein goldenes Kettchen um den Hals. Mariana meint sich zu erinnern, dass dieser Mann sie schon einmal auf ihrem Heimweg von der Schule angesprochen hat. Er wollte damals, dass sie zu ihm in sein Auto einsteigt. Die damals sechzehnjährige Mariana hat es mit der Angst zu tun bekommen und ist einfach davongelaufen. „Herr Kováč besitzt im Nachbarort eine Fabrik“, erklärt ihr Vater ihr und fügt dann hinzu: „Und Herr Kováč möchte, dass Du seine Frau wirst …“