Chapter 25
by The Pervert
Welches Wissen gibt er an Milu weiter ?
Magier und ihre Werke.
„Wie ich vorhin schon sagte, `Vergessen ist das Wesen der Zeit.´. Selbst jene von euch Fleischwesen die ihr mit einem langen Leben gesegnet seid, vergesst mehr Dinge als ihr euch in der Erinnerung bewahrt. Und das ist richtig so. Warum sollte man sich an jeden Augenblick erinnern in dem nichts interessantes geschah ?
Auch wir Schlingenbüsche leben nicht mit einer vollständigen Erinnerung an das was wir einst wussten, sondern wir haben ein Gedächtnis das wir alle teilen und in das wir unsere wichtigsten Erinnerungen einbringen.
Dein Traum vom fliegen liess mich in dieses Gedächtnis eintauchen und ich fand darin die Erinnerung eines Schlingenbusches, der uns schon vor vielen hundert Wintern verliess.
Er lebte in der Umgebung eines der anderen grossen Magier die einst in diesem Schloss arbeiteten. Kennst Du den Namen Fredeghast ?“
„Wer kennt ihn nicht ? Er war ein Magier von hohem Rang, und Ansehen. Glondriath und er arbeiteten fast 200 Jahre gemeinsam bevor Glondriath verschwand. Es wurde still um ihn, und er reiste eine Weile im Land umher, doch dann, viele Winter später kehrte er in den Palast zurück und wurde bald eine noch grössere Legende als Glondriath mit seinen Fähigkeiten.
Es gibt so viele kleinere und grössere Erfindungen von ihm im Palast, die noch immer benutzt werden.
Man erzählt sich heute noch davon wie er dem Herrscher Engaldinh dem ein Dämon, das linke Bein abgefressen hatte und das deshalb selbst von den fähigsten Medikern nicht wiederhergestellt werden konnte ein neues, künstliches Bein erschuf, das Engaldinh sein verlorenes nicht vermissen liess.“ erinnerte sich Miluiloth einer der zahlreichen Geschichten um den grossen Magier.
„So ist es gewesen. Aber er erschuf nicht nur nützliche Dinge. Es bereitete ihm viel mehr Spass Sachen zu erschaffen, die keinen wirklichen Sinn hatten, aber schön anzusehen waren, oder den Leuten Spass machten.“
„So wie etwa den Zuckerwolkenkasten. Er steht in einem der Wartezimmer für die Besucher der Herrscher. Man drückt auf den Deckel und aus einer kleinen Öffnung kommt eine bunte Wolke hervor, die durch das Zimmer schwebt. Wenn man Sie auffängt, - am besten mit dem Mund, schmeckt Sie herrlich nach dem Honig der Blumen die man sich vorstellt.
Aber er erschuf auch ungezogenen Sachen wie etwa den Teppich, der einen unerwartet zwischen den Beinen streichelt.“ gluckste Milu. Fast jeder den Sie kannte und der mit dem Teppich Bekanntschaft gemacht hatte empörte sich über diesen Scherz, aber fast alle waren bereit jederzeit wieder über diesen Teppich zu schreiten und taten das meist wenn Sie sich unbeobachtet glaubten. Auch Milu hatte schon einige Male seine zärtlichen, weichen Hände genossen die sich aus dem geknüpften Material hervor streckten.
"Ja. Fredeghast, war ein fröhlicher Halbelf, aber seine Scherze und sein komisches Wesen verbargen eigentlich eine Person, die von einer grossen inneren Traurigkeit erfüllt war. Doch das war es nicht was ich erzählen wollte.
Es war jener Herrscher Engaldinh der ihn eines Tages bat, für seine ****, denen er nicht viel Aufmerksamkeit schenken konnte, Spielzeuge zu bauen, die Sie beschäftigen würden.
Er hätte sich lieber selber um Sie gekümmert, aber die Staatsgeschäfte liessen ihm nur wenig Zeit. Fredeghast nahm den Auftrag gerne an und erschuf den **** Geschenke, die ihresgleichen suchten.
Hammithia, die älteste Tochter der Herrschers hatte, ähnlich wie du den Wunsch zu fliegen, und Fredeghast erschuf für Sie ein Kleid, das ihr das Aussehen einer Fee mit vier feinen, durchsichtigen Flügeln verlieh. Sie liebte es und trug es oft. Mit ihren Flugkünsten erschreckte Sie so viele der Palastangestellten.
Später, als Sie verheiratet wurde hatte Sie nur noch selten Gelegenheit das Kleid zu verwenden und als Sie nach dem Überfall der Halbmond-Semaken auf das Land ihre Mannes beim Kampf um die Heimatburg verletzt wurde schickte Sie ihrer Tochter Irulith in die Obhut ihres Grossvaters in den Palast und gab es ihr mit.
Sie wusste wohl das Sie nicht mehr lange leben würde und hoffte das ihre kleine Tochter ihre liebe zum fliegen erben würde. Zum Glück erlebte Sie ja nicht mehr wie ihre Tochter schliesslich wurde. Obwohl, bestimmt hätte Sie ihr Verhalten ändern können.
Was nun für dich interessant ist, Miluiloth, jenes Kleid befindet sich noch immer hier im Palast.
Nachdem Irulith, jene Tochter Hammithia´s gross genug geworden war das Kleid benutzen zu können, tat Sie es auch. Aber Sie hatte keinen Gefallen am fliegen und so wurde das Kleid zwar verwahrt, aber nicht mehr benutzt.
Später wurde es mit zahlreichen anderen Erfindungen Fredeghast’s in irgendwelchen ungenutzten Räumen des Palastes gelagert.
Es muss wohl fünfzig Winter oder mehr her sein, das sich jemand vom Personal darüber geäussert hat, das jenes Kleid, mit vielen anderen Dingen in einem der alten Gästezimmer im Tulpenblütenflügel des Palastes verstaut wurde.
Ich bin sicher, wenn Du die Herrscher fragst werden Sie dir gestatten den verschlossenen Bereich zu besuchen und das Kleid nehmen zu dürfen. Erinnere Sie notfalls daran, das es die Königin ist die gerne mehr Platz hätte weil so viele alte, ungenutzte Sachen verwahrt werden, und den König daran das er selbst sich darüber ausgelassen hat welche Verschwendung es ist so viele Dinge ungenutzt herum liegen zu lassen, die doch verwendet werden können.“
Während Sie den Worten des Busches lauschte hatte sich der Herzschlag der Elfe beschleunigt.
Sollte es wirklich möglich sein ?
Die Fähigkeit zu fliegen hatten früher nur wenige Elfen besessen und inzwischen gab es wohl gar keine fliegenden Elfen mehr, sah man von der Unterart der kleinen Nektarsammler ab. Deshalb waren Sie wie die anderen Wesen Aertherils nun auch darauf angewiesen mit Hilfe mechanischer oder magischer Hilfsmittel zu fliegen. Aber solche Hilfsmittel waren fast immer gross, sperrig, kompliziert oder langsam.
Vor allem aber waren Sie immer auf irgend eine Art gefährlich. Es war kein Vergnügen sich damit fort zu bewegen.
Wenn dieses Kleid wirklich noch existierte ...
Könnte es sein ... ?
Aertheril - Geschichten aus dem Elfenpalast
Spin-Off zur
Im großen Palast des Elfenreiches passieren so einige umtriebige Dinge...
Created on May 13, 2006 by Lesandira
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