Lagebesprechung

In Kians Wohnung fand das erste konspirative Treffen statt. Körners und Kian verstanden sich gleich auf Anhieb, und waren sofort bereit, sich gegenseitig mit Alibis zu unterstützen, falls es notwendig werden würde. Ich sollte vorerst im Hintergrund bleiben, um keinen Verdacht zu erwecken.

"Bevor wir Sanja in unserem Spielkeller richtig abrichten, sollte man sie erstmal verunsichern. Wir brauchen da Einzelaktionen an verschiedenen Orten, ohne dass sie weiß, wer der Gegner ist." meinte Karl Körner.

"Ich könnte sie in ihrer Wohnung überfallen, knebeln, auf's Bett binden und ordentlich einreiten. Wenn ich eine Maske trage und nichts sage, wird sie mich nicht erkennen." schlug Kian vor.

"Damit solltest du bis zum Straßenfest warten. Da ist überall Krach und was los, das ist sicherer für dich." sage Jutta Körner.

"Wie wäre es mit der verlassenen Tiefgarage?" fragte ich.

"Den Ort kenne ich. Da hört sie niemand, und man kann ihr die Augen verbinden." sagte Karl.

"Ausgezeichnet. Ich möchte ihren Mund gerne offenhalten." lachte Kian.

"Pass auf, dass Sanja dir nichts abbeisst, wenn du zu voreilig bist. Wir müssen das Miststück ersteinmal etwas mürbe machen, bevor wir richtig rangehen. Vielleicht ersteinmal ein Überfall in der Unterführung. Ein bisschen hart anfassen, aber nicht sofort durchficken." sagte Jutta.

"Da sind immerhin noch die jungen Wichtigtuer. Vielleicht können die das erste Risiko übernehmen; kein Problem wenn man die schnappt." antwortete Karl.

Wir waren uns sofort einig, die jungen Aktivisten nicht ins Vertrauen zu ziehen, auch später nicht, falls wir weitere Verbündete für das Projekt Sanja gewinnen wollten. Was nicht hieß, sie nicht zu nutzen.

"Wir sollten irgend etwas tun, um Sanja bei ihnen zu diskreditieren." überlegte ich.

"Und wenn die noch ein paar scharfe Fotos von deinem Schwesterchen kriegen, kommen sie auch auf die richtigen Gedanken." sagte Jutta mit einem lüsternen Grinsen.

"Gute Idee. Aber wo soll ich die hernehmen?"

"Da müssen wir wohl aktiv werden." sagte Kian.