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Chapter 2 by Rosenkavalier Rosenkavalier

Besuch?

Jules

"Ach ja!"

Mit einem leisen Schreck schaute sie auf die Uhr. Natürlich hatte sie sich mit ihrem Cousin verabredet. Eigentlich müsste er schon da sein. Sie schaute erwartungsvoll zwischen die dunklen Büsche, wo der Weg zum Haus lag. Dann sah sie Jules, wie er schnell - eigentlich zu schnell - auf dem dunklen Weg zu ihr kam. Er lächelte sie strahlend an: "Hallo Sarah. Ich habe mich leider verspätet. Das tut mir sehr leid. Ich hoffe, du entschuldigst mein Vergehen...?"

"Oh Jules. Es ist schön, dass du da bist. Wann bist du angekommen? Gerade erst?"

Sarah freute sich aufrichtig, ihren Cousin zu sehen und umarmte ihn zur Begrüßung. Wie immer, legte er seine starken Arme um ihren Körper und presste seine Cousine an sich. Sarah mochte diese Umarmung. Es war eine Mischung aus Freundschaft und Begehren, so meinte sie zu spüren. Denn Jules Umarmungen waren immer ein wenig zu intensiv, einfach nicht kurz genug für einen rein freundschaftlichen Charakter. Sie löste sich von ihm und bot ihm einen Platz an. Er setzte sich, strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht und schaute sie an: "Ich bin schon ein paar Minuten hier. Ich habe gesehen, dass du schliefst und wollte dich nicht wecken. So bin ich noch ein wenig spazieren gegangen."

Er hat mich im Schlaf beobachtet. War er auch hier als ich geduscht habe? Diese Gedanken kamen Sarah sofort. strich sie den Badeanzug glatt und richtete sich auf.

"Du beobachtest mich also im Schlaf..."

"Das würde ich immer mit Vergnügen tun!"

Seine Antwort war spontan und überzeugend, aber sie war sehr charmant und auch als Kompliment zu verstehen. Jules war überhaupt der Einzige, von dem sie Komplimente mochte. Immer waren sie dezent, beschränkten sich auf Andeutungen, umschrieben mehr, als dass sie direkt geworden wären. Diese indirekte Art gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, wie auch die verwandtschaftliche Nähe zu Jules der Beziehung die notwendige Distanz verlieh. Und das eben gefiel Sarah besonders. Jedes ausgetauschte Kompliment, jeder Anruf (und sie telefonierten regelmäßig miteinander) konnte so verstanden und entschuldigt werden. Denn immer hielt die Nähe der Verwandtschaft die Distanz aufrecht, die Sarah brauchte, um in ihren Gefühlen Sicherheit zu spüren. Im Grunde genommen hätte Jules ihr alles Mögliche sagen können: Sarah wusste genau, dass sie sehr sicher war und dass sie Annäherungsversuche seinerseits nicht zu befürchten brauchte. Jules spielte dieses Spiel mit. Nie erhielt Sarah direkte Aussagen oder detaillierte Komplimente. Alles, was Jules in dieser Richtung zu ihr sagte, war von der Distanz geprägt und bewegte sich in einem festgelegten Kreis, dessen Grenze beide nicht überschritten.

In dieser Sicherheit war es Jules, von dem sie viel erfahren konnte, dem sie aber nur dann etwas preisgeben musste, wenn sie es auch wirklich wollte. Also war sie es, die Fragen stellte - und ihr Cousin antwortete. Mit seinen Antworten war er sehr freigiebig. Wenn Sarah danach verlangte, gab er sogar gewisse Details seiner intimen Erlebnisse preis, von denen er in der Tat einige hatte...

Sarah genoss dann jedes Mal seine Erzählungen und war sich sicher, dass sie selbst nie etwas sagen müsste, wenn sie es nicht wollte. Jules wahrte die notwendige . Das war ein wesentlicher Baustein ihrer doch sehr engen freundschaftlichen Beziehung.

Und so plätscherte die Konversation im unverbindlich freundlichen Ton dahin und war anregend wie immer. Sarah zog Jules mit dessen Frauengeschichten ein wenig auf und erhielt auf ihre Fragen schön umschreibende Antworten. Sie unterhielten sich großartig. So kamen sie dann auf das eigentliche Thema des Nachmittagsbesuches.

Welche Fotos wird sie gewähren?

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