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Chapter 24 by Meister U Meister U

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Im Naturschutzgebiet

Der Vormittag im Naturschutzgebiet begann mit einer sanften Brise, die durch die Bäume strich und das frische Grün der Blätter zum Rascheln brachte. Wir waren in kleine Gruppen aufgeteilt worden, und ich fand mich mit Max, Tim und Paul wieder – alles Jungs aus meinem Zimmer. Die Mädchen waren in einer anderen Gruppe, und ich konnte nicht umhin, ein wenig enttäuscht zu sein, dass Anna nicht bei uns war. Doch die Gedanken an die vergangene Nacht ließen mich nicht los, und ich spürte, wie mein Herz jedes Mal schneller schlug, wenn ich an ihre Berührungen, ihre Nähe dachte.

Wir begannen mit einer Vogelbeobachtung, und Katharina hatte uns Ferngläser und eine Liste mit seltenen Arten gegeben, nach denen wir Ausschau halten sollten. Max, der sich selbst zum Anführer unserer kleinen Truppe ernannt hatte, hielt das Fernglas wie ein General, der sein Schlachtfeld überblickt. „Da!“, rief er plötzlich und zeigte auf einen Baum in der Ferne. „Ein Buntspecht! Oder… äh, nein, doch nur eine Amsel.“

Tim kicherte und schüttelte den Kopf. „Max, du bist echt ein Naturtalent. Vielleicht solltest du dir einen Job als Ornithologe suchen.“

Paul grinste, aber ich merkte, dass er nicht ganz bei der Sache war. Er schien abwesend, fast ein wenig bedrückt, und er erzählte, dass er eine Freundin zu Hause hatte. Das könnte interessant werden. Nach der Aktion mit der Dusche war mir zumindest klar, dass Lisa das von nichts abhalten würde.

Nach der Vogelbeobachtung machten wir eine kleine Wanderung durch den Wald. Der Pfad war schmal und windete sich zwischen hohen Bäumen hindurch, deren Äste sich wie ein Dach über uns spannten. Das Zwitschern der Vögel und das Rascheln der Blätter im Wind waren die einzigen Geräusche, die uns begleiteten. Es war friedlich, fast meditativ, und ich genoss die Ruhe, auch wenn meine Gedanken immer wieder zu Anna abschweiften.

„Also, Leute“, begann Max plötzlich, als wir an einer kleinen Lichtung anhielten, um eine Pause zu machen. „Was haltet ihr eigentlich von Frau Schmidt? Ich meine, die ist schon echt heiß, oder?“

Tim nickte enthusiastisch. „Absolut! Diese Lederweste heute Morgen? Das war schon fast unfair. Die weiß genau, was sie tut.“

Paul zuckte mit den Schultern und sah weg. „Ja, sie ist schon attraktiv“, murmelte er, aber seine Stimme klang distanziert. Ich merkte, dass er sich unwohl fühlte, und ich konnte es verstehen.

Ich hielt mich bewusst zurück und sagte nichts. Wie hätte ich auch? Ich wusste Dinge über Katharina, die die anderen nicht wussten – Dinge, die mich noch immer beschäftigten. Natürlich hätte ich gerne gewusst, wie sie es schafft, dass Weste ihre Brüste nicht plötzlich freilegt, worauf offensichtlich jeder spekulierte ohne es auszusprechen. Stattdessen konzentrierte ich mich auf die Landschaft um uns herum und versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

Nach der Wanderung gab es ein paar Teamspiele. Sie sollten den Gruppenzusammenhalt stärken, wie sie sagte, aber ich hatte das Gefühl, dass sie vor allem dazu dienten, uns aus der Reserve zu locken. Wir mussten uns gegenseitig durch einen „Giftmoor-Parcours“ führen, bei dem man nur auf bestimmten Steinen treten durfte, um nicht „vergiftet“ zu werden. Es war albern, aber irgendwie machte es Spaß, und ich merkte, wie die Stimmung in der Gruppe lockerer wurde.

Bei einem der Spiele wurde Paul zum „Führer“ ernannt, und ich ergriff die Initiative. „Hey, Paul“, sagte ich leise, als wir auf den nächsten Stein sprangen. „Lisa hat mir erzählt, dass sie dich echt sympathisch findet. Vielleicht solltest du mal mit ihr reden. Sie ist echt cool.“

Paul sah mich überrascht an, und ich sah, wie ein Konflikt in seinen Augen aufblitzte. „Ähm, ja, Lisa ist nett“, murmelte er, „aber ich habe ja meine Freundin. Ich will da nichts riskieren.“

Ich nickte verständnisvoll. „Du sollst sie ja nicht gleich klar machen. Vielleicht könnt ihr euch einfach mal unterhalten.“

Er zögerte, dann nickte er langsam. „Vielleicht hast du recht. Danke, Tobias.“

Ich lächelte und klopfte ihm auf die Schulter.

Der Vormittag endete mit einem gemeinsamen Picknick auf einer großen Lichtung, die von hohen Bäumen umgeben war. Die Sonne stand jetzt höher am Himmel und warf warme Strahlen auf die Decken, die wir auf dem Boden ausgebreitet hatten. Die Lunchpakete, die die Küche für uns vorbereitet hatte, waren überraschend lecker – belegte Brote, frisches Obst und sogar ein paar kleine Süßigkeiten. Die Stimmung war entspannt, und ich genoss die Ruhe, während ich mein Sandwich langsam aß.

Ich saß etwas abseits von den anderen, lehnte mich gegen einen Baumstamm und beobachtete das Treiben um mich herum. Max und Tim waren in ein lebhaftes Gespräch über irgendein Videospiel vertieft, während Paul still neben ihnen saß und in sein Handy starrte.

Meine Gedanken schweiften ab, und ich fing an, die Umgebung genauer zu betrachten. Die Lichtung war wirklich schön, umgeben von dichtem Wald, und das Zwitschern der Vögel vermischte sich mit dem leisen Lachen der anderen. Doch dann fiel mein Blick auf Katharina. Sie stand am Rand der Lichtung, ihr Lunchpaket in der Hand, und schien unschlüssig, was sie tun sollte. Für einen Moment sah sie zu uns herüber, dann drehte sie sich abrupt um und verschwand zwischen den Bäumen.

Ich zuckte mit den Schultern und dachte mir nichts dabei. Vielleicht wollte sie einfach ein paar Minuten für sich allein haben. Schließlich hatte sie den ganzen Vormittag die Gruppe angeleitet und sich um alles gekümmert. Es war nur natürlich, dass sie auch mal eine Pause brauchte.

Doch irgendetwas in mir ließ mich nicht los. Vielleicht war es die Art, wie sie gegangen war – schnell, fast hektisch, als hätte sie etwas zu erledigen, das keine Zeit dulden konnte. Oder vielleicht war es einfach die Erinnerung an ihre nackte Gestalt, die mich noch immer beschäftigte. Was auch immer es war, ich konnte nicht anders, als meinen Blick auf den Waldrand zu richten, wo sie verschwunden war.

„Hey, Tobias“, rief Max plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken. „Kommst du rüber? Wir haben noch ein paar Kekse übrig.“

Ich **** mich zu einem Lächeln und stand auf. „Klar, ich komme.“

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