Ihr Spiegelbild hat alles im Griff.

„Getan ? Du hast nichts getan. Du hast uns nur nicht genug Spass gegönnt und das werde ich jetzt nachholen.“ antwortete Helena ihre eigene Stimme.

Noch immer war sie fassungslos. Das konnte es doch gar nicht geben. Das war ein ... ein Alptraum.

„Endlich hast du es begriffen.“ freute sich Ihr Spiegelbild und warf lachend den Kopf zurück.

Helena schaute verständnislos. Ihr Gegenüber konnte also auch ihre Gedanken lesen.
„Aber natürlich ! Schliesslich bin ich du. Du kannst keine Geheimnisse vor mir haben.“ triumphierte Helenas Kopie.

„Du hast vollkommen recht. Das hier ist ein Alptraum. Du bist gar nicht erwacht.
Dein geträumtes Erlebnis ist nur ein Teil dieser Wirklichkeit.
Du bist nicht erwacht. - Und du wirst nicht erwachen.
Du wirst in diesem Traum verbleiben solange es uns gefällt, denn es ist nicht dein Traum.

Ja ich sagte UNS. Du wirst nicht nur mein Spielzeug sein. Ich habe ein paar Freunde eingeladen. Wir werden viel Spass haben, glaube mir.“

Helena schaute ihr böses Abbild mit offenem Mund an. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Das alles war so völlig Wahnsinnig.

„Vielleicht bist du ja Wahnsinnig.“ grinste Helena II.

Helena schaute in den Spiegel und sah ihr so furchtbar verändertes Gesicht. Erst allmählich registrierte Sie das sich noch mehr veränderte. Bisher hatte der Spiegel ihr Badezimmer reflektiert. Zwar hatte sich ihr Spiegelbild von selber bewegt, aber es war immer noch die Reflektion ihres eigenen Badezimmers.
Doch nun sah sie den Hintergrund immer undeutlicher werden. Es war als würde der Raum hinter ihrer Reflektion abgedunkelt.
Das Lächeln ihrer Reflektion schien dabei immer böser zu werden.
Als schliesslich der Hintergrund ihres Spiegelbildes völlig schwarz geworden war begann es auch schon wieder düster rot zu glühen. Und gegen den schwachen roten Schein hoben sich die Schattenrisse mehrerer Wesen ab. Unmenschliche Kreaturen war wirklich die beste Beschreibung.

In den Schatten begannen Augen zu leuchten und Mäuler öffneten, entblössten Zähne und Zungen die fast mehr zu erahnen als zu sehen waren.

Als währe dies des Schreckens noch nicht genug gewesen hörte Helena plötzlich hinter sich schnaufendes, keuchendes Atmen.