Ich stupse sie an

Vorsichtig ziehe ich mich aus dem Innenraum des Wagens zurück und gerade will ich sie, wie ich es mit Lisa schon oft gemacht habe, aus dem Wagen heben als mir ein Gedanke kommt. Was wenn sie aufwacht und mich für einen Perversling hält?

Vorsichtig also stupse ich Kenzie an.

Nach weiteren drei Versuchen geht ein Auge auf und scannt die Umgebung. Plötzlich ist Kenzie hellwach und scheint schreien zu wollen.

"Alles gut, du bist auf der Autofahrt eingeschlafen! Wir sind nun zu Hause angekommen und, wenn du magst, kannst du nun in einem richtigen Bett weiterschlafen.", versuche ich sie zu beruhigen.

Der kleine Schock scheint sich zu legen als sie mein Gesicht zu erkennen scheint. Ein kleines lächeln wandert in ihr Gesicht und "Ja gerne..." entfleucht ihrem Mund.

Nach ein paar Sekunden steigt Kenzie aus dem Wagen und ich führe sie durch die kleine Tür ins Haus, die Treppe hinauf zu Lisas Zimmer. Als sie ihre Taschen sieht lächelt sie noch etwas breiter: "Das wäre nicht nötig gewesen, ich hätte sie auch selber hier her tragen können."

"Mach Dir darüber keine Gedanken", sage ich, "legt dich erst einmal wieder schalfen. Direkt gegenüber ist ein Badezimmer. Toms Zimmer ist gleich nebenan und mein Schalfzimmer ist am Ende des Flurs. Ich werde runter in die Küche gehen, die findest du schon. Fühl dich einfach wie zu Hause - eine Führung bekommst Du später."

Ich drehe mich um und will gerade aus der Tür treten da vernehme ich ein leises "Danke!". Die Tür ziehe ich zu und gehe kurz zum Nebenzimmer und klopfe an.

"Tom, kann ich rein kommen?"

Es dauert einen kleinen Augenblick bis ein "Gleich..." zurückkommt.

Gut zehn Sekunden später öffnet sich die Tür einen Spalt: "Was ist denn?"

"Kenzie schläft jetzt nebenan. Sei bitte leise, sie kann den Schlaf gut gebrauchen."

"Klar..." und die Türe schloss sich wieder.