Ich küsse ihn

Und dann beschloss ich, noch ein weiteres Tabu zu brechen: Ich küsste ich ihn.

Christian schien überrascht und überrumpelt. Unentschlossen. Trotz allem, was passiert war. Trotz allem, was wir getan hatten. Und er erwiderte den Kuss einfach nicht.

"Was ist los?" fragte ich ihn, leicht verunsichert.

"Luisa…", er streichelte mir dabei sanft durch die Haare und fuhr mit ruhiger Stimme fort: "Sieh doch, wir können nicht…"

Aber irgendwie irritierte mich das nur und ich unterbrach ihn: "Wir können nicht? Wir können nicht was?"

Stille. Christian sah mich unsicher an. Er suchte nach Worten, wusste nicht, was er sagen sollte.

Ich löste mich von ihm und stand auf. Nur beiläufig registrierte ich, wie dabei zuerst sein erschlaffter Schwanz aus meiner Scheide glitt und dann langsam sein Sperma folgte, teilweise meine Schenkel hinab lief, teils auf den Teppich tropfte.

"Ficken ist in Ordnung, aber küssen nicht?", schrie ich ihn an. Ich wusste nicht, wo auf einmal diese Wut herkam. Ich war sauer. Auf ihn. Auf mich. Ich konnte sehen, dass Christians Lippen sich bewegten, dass er etwas sagte. Aber ich konnte ihn nicht hören. Wollte ihn nicht hören. Ich drehte mich um, und ging.

Wenig später lag ich nun vollkommen nackt, mein Nachthemd war ja immer noch im Wohnzimmer, in Luca's Zimmer im Bett, weinte und heulte bitterlich. Christian war verheiratet. Und ich mit Luca, seinem Sohn, zusammen. Was hatte ich mir gedacht? Dass da mehr zwischen uns war oder sein konnte? Ich hatte alles riskiert. Luca betrogen. Und für was? Wieso hatte Luca's Vater so einen geilen Schwanz und Luca nicht? Wieso konnte er mich so gut ficken und mein Freund nicht? Wieso hatte Christian mich überhaupt gefickt und wollte mich dann nicht mal küssen? Wieso? Wieso? Wieso war es so geil gewesen, meinen Freund zu betrügen? War ich einfach nur eine schwanzgeile Schlampe? Was war verkehrt mit mir? Und was sollte ich nun tun? Ich war verwirrt. Ich hatte so viele Fragen. Und keine Antworten.