Ich erinnere mich tatsächlich noch sehr genau

Ich erinnere mich noch sehr genau. Allerdings hatte ich damals weder mit Nicole geschlafen noch waren Fotos gemacht worden, während ich Nicole ausgezogen hatte. Oder? Langsam beginnt ein unwohles Gefühl in mir aufzusteigen. Ich schließe die Augen, um einen Moment nachzudenken. Dann öffne ich sie wieder und drücke Antjes Hand. „Antje, Du musst mir glauben, dass ich Dich niemals betrogen habe und dass ich Dir die Wahrheit erzähle.“ Antje nickt. „Martin, ich möchte Dir glauben und Dir vertrauen, aber was ist mit den Fotos, die ich gesehen habe?“ Ich sehe ihr fest in die Augen. „Ich erzähle Dir, was passiert ist.“

„Während Du mit diesem Hajo getanzt hast, habe ich mich um seine vollkommen betrunkene Freundin Nicole kümmern dürfen. Jemand hat vorgeschlagen, dass wir sie nach Hause bringen sollten. Zusammen mit einem anderen Mitschüler habe ich Nicole damals nach Hause gebracht, wobei sie mir beinahe das Auto vollgekotzt hat. Bei ihr war niemand zu Hause, aber wir haben einen Hausschlüssel in ihrem Handtäschchen gefunden. In ihrem Zimmer haben wir sie, weil ihr Kleid vollgekotzt war, bis auf die Unterwäsche ausgezogen und sie in ihr Bett gelegt. Dabei hat Nicole ihre Arme um meinen Nacken gelegt und versucht mich auf sich zu ziehen.“

Antje nickt erneut. „Dieses Foto habe ich gesehen.“ Ich balle die Hand zur Faust. „Während ich Nicole ins Bett gelegt habe, muss dieser andere Typ die Fotos von uns gemacht haben“, überlege ich. „Aber weiter ist nichts passiert. Wir sind dann noch eine ganze Zeit lang bei ihr geblieben, bis wir sicher waren, dass Nicole nicht noch einmal erbrechen würde. Als wir dann später wieder zum Abiball zurückkamen, warst Du schon fort gewesen. Ich bin dann nach Hause gefahren und habe geschlafen. Am nächsten Morgen bin ich dann zu Dir gefahren.“

Antje hört meine Schilderung schweigend an. Als ich geendet habe, fragt sie kalt: „Wie sah der Mitschüler aus, der Dir geholfen hat?“ Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung, das war so ein kleiner Kerl glaube ich mit dem Gesicht eines Wiesels.“ Plötzlich vergräbt Antje ihr Gesicht in ihren Händen und fängt an zu ****. Ich lege meinen Arm um ihren Oberkörper und versuche sie zu trösten. „Oh Gott“, schluchzt sie. „Sieben verlorene Jahre! Wir wären heute sicher miteinander verheiratet und hätten sicher ****, wenn ich bloß nicht so dumm gewesen wäre!“