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Chapter 24 by FINN 0815 FINN 0815

Wird Nora die Situation bereinigen?

Geschwisterlich

Nora holte noch einmal tief Luft, dann ging sie forschen Schrittes in die Küche. Die Tür schloss sich hinter ihr und ließ mich und Franzi im Flur zurück. Zuerst hörten wir unsere Mutter kreischen, dann einen dumpfen Schlag und das unterdrückte Fluchen einer Männerstimme.

„Was denkst du passiert da?“ fragte meine Schwester und spitzte Ihre Ohren. Ich stellte mich neben sie.

„Woher soll ich das wissen?“ antwortete ich und stichelte etwas verlegen: „Dann hättest du mit reingehen sollen.“ Franzi zeigte mir den Vogel.

„Von wegen. Sie ist meine Mutter“, grummelte sie verlegen. Dann sah sie mich fragend an. „Warum hast du nicht dein Tom…“ sie wedelte mit den Armen. „Ding durchgezogen und es ihr ausgetrieben?“

„Aus dem gleichen Grund wie bei dir. Sie ist meine Stiefmutter.“ Vielleicht war Nora tatsächlich die richtige Wahl gewesen, auch wenn ich mich etwas schämte sie auf diese Art vorgeschickt zu haben.

„Och bist du süß Brüderchen.“ Sie umarmte mich und es fühlte sich wie **** an, was mich nur noch mehr verwirrte, wenn ich an die Fotos dachte, die sie mir geschickt und ich so genossen hatte. Zusammen standen wir im Flur und hörten Stimmen aus der Küche, die wir aber nicht genau verstanden. Dann spürte ich Franzis Hand an meiner. „Hast all diese Kräfte und willst sie nicht einsetzen“, sagte sie mit einem verspielten Zwinkern, unternahm aber nichts um mir näher zu kommen. Dann kicherte sie. „Hattest du etwa keine Orgie?“, fragte sie rhetorisch.

„Doch…“ ich rieb mit den Hinterkopf. „Warum?“ Dann dämmerte es mir. „Oh nein!“ Natürlich würde Nora jetzt etwas in der Richtung vermuten. Auch wenn ich ihr nur Gutes tun wollte war es klar, dass ich meine Kräfte zu freizügig eingesetzt hatte.

„Und ist es so schlimm das deine Freundin jetzt mit im Club ist?“ Ich schnalzte mit der Zunge. Die Frage stellte ich mir ebenfalls.

„Sie hat es verdient ein gutes Leben zu führen. Aber ich kann ihr das nur durch meine Kräfte bieten.“ Ich musste schwer schlucken. „Was, wenn ihr das nicht reicht?“ Ich löste mich von Franzi und sah sie an. „Oder dir?“

„Was soll mit mir sein?“ fragte sie und kicherte nervös.

„Franzi…“ Ich wusste nicht ob ich ihr überhaupt sagen konnte, was ich dachte, ob ich es überhaupt sagen durfte. Aber so weit war ich noch nicht von meinem Hoch herunter. „Ich mag dich und du weißt, dass ich es nicht gerne sehe, wie du durchs Leben gehst. All die Männer…“ Vor meinem Un/Glücksfall hatte dieses Thema immer für Stress gesorgt und ich hatte mich danach bei Nora ausgekotzt, wie sehr ich mir wünschte Franzi würde im Leben zur Ruhe kommen.

„Aber ich mag es doch wie du mit mir umspringst“, versuchte meine Schwester die Wogen zu glätten, verstand dann aber was ich meinte. „Ich bin nicht wie Nora, hm?“ Sie wirkte nicht wütend oder traurig, vielleicht etwas resigniert.

„Das würde ich auch nicht von dir erwarten.“

„Aber du hast versucht es zu ändern.“ Wieder wurde sie nicht wütend. Ich verstand nicht worauf sie anspielte.

„Ich dachte du wärst mit mir glücklicher.“

„Mit meinem eigenen Bruder der mich immer fickt wenn ich unartig bin.“ Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln und mir wurde bewusst, wie bescheuert dieser Gedanke eigentlich war. Es entstand eine unangenehme Stille, die nur durch die Stimmen durchbrochen wurde, welche durch die geschlossene Tür drangen und mich an die nächste Baustelle erinnerten, die auf mich wartete. Eines nach dem anderen.

„Ich bin glücklich mit Nora. Das habe ich mir mein Leben lang gewünscht.“ Auf diese Worte reagierte Franzi aber nicht mit dem gewohnten spritzigen Benehmen, sondern mit einem stillen Nicken. „Aber ich mag dich halt auch und… na ja…“ Es hörte sich alles irgendwie falsch an. Als das alles anfing dachte ich, die Welt stünde mir offen. Dabei hatte ich schon Schwierigkeiten mit drei Frauen. „Ich dachte es wäre eine gute Sache, wenn ich uns… mh… näher zusammenbringe.“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Finde ich auch“ murmelte sie. Wir konnten uns nicht ansehen und starrten stattdessen auf die unscheinbare Tür vor uns.

„Aber ich will dich nicht manipulieren. Ich wollte nur, dass es dir…“ Franzi unterbrach mich, indem ihre Blicke mir den Atem raubten.

„Mir gehts ganz gut damit Tom. Mach dir keine Sorgen.“

Ich zuckte nur verlegen mit den Achseln. Dann erinnerte sie mich daran, dass sie eine anspruchsvolle Ausbildung im medizinischen Bereich absolvierte. „Rein physisch ist es der Hammer, was du mit mir machst, ehrlich. So gut habe ich mich noch nie gefühlt. Und ich habe schon eine Menge Erfahrungen gesammelt. Da war zum Beispiel dieser eine Oberarzt, ein Kollege von Vater…“

„Lass gut sein“, grunzte ich und hielt mir die Ohren zu. Das wollte ich in dieser Situation nun wirklich nicht wissen. Aber als Franzi zu kichern begann, wurde mir klar das sie mich verarscht hatte. Wie früher. Aber vor allem hatte sie mir die Sorge um sich und in gewisser Weise auch um Nora genommen. Wie immer. Das fühlte sich gut an.

Noch besser waren nur ihre Arme die sich wieder um mich schlossen und ihr Kinn, dass sich auf meine Schulter legte. „Wir bekommen das schon hin kleiner Bruder. Mach dir nicht immer so einen Kopf, okay?“ Ich brummte etwas das wie eine Zustimmung klang. Selbst wusste ich nicht, ob es stimmte, aber es tat gut Franzi so selbstbewusst zu sehen wie immer. Es hatte schon seinen Grund, dass sie die Ältere von uns war.

„Mach dir keine Gedanken, ob du mir gut tust klar? Ich weiß was du für mich empfindest und dass du mich nicht einfach umkrempeln willst, finde ich echt super süß von dir. Ich bin schon ziemlich geil auf dich, aber für dich ist jetzt erst mal nur die geile Braut in der Küche wichtig, klar?“

„Wen meinst du damit?“ fragte ich in einem holprigen Versuch ihren Humor zu spiegeln.

„Die geile kleine Maus, die dich wegen dem bespringen will was du im Herzen hast und nicht in der Hose. Nicht die lüsterne Alte, die wir zusammen auf Reihe bekommen müssen, damit unser Vater sich nicht noch eines seiner Skalpelle nimmt.“

„Morbid“, sagte ich nur, musste aber grinsen. Der Gedanke an Nora ließ meine Körpermitte warm werden und das Versprechen, dass ich Unterstützung hatte kam mir sehr gelegen.

„Ich kann mir keine bessere Schwester wünschen.“

„Wir halten zusammen Kleiner.“ Franzi zwinkerte mir zu. „Aber du musst wirklich besser mit deinen Kräften umgehen lernen, wenn dir so ein Missgeschick nicht noch mal passieren soll. Außerdem hab ich keine Lust unsere Mutter nochmal so vorzufinden.“

Wir lachten zusammen. Die Stimmung wurde besser, aber ich wusste auch dass sie recht hatte. Ich wollte schon etwas vorschlagen, aber da öffnete sich die Küchentür. Franzi ließ meine Hand los. Vor uns stand Martin Hofmann, angezogen und mit knallrotem Kopf. Wortlos kam er aus der Küche und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen an uns vorbei.

Ihm folgte unsere Mutter, ebenso rot, ebenso bekleidet. Anders als Martin blieb sie aber stehen und sah uns an. Ahnte sie, dass wir alles mitbekommen hatten? Ich hatte noch meinen Rucksack auf dem Rücken und Franzi trug ihre bequemen Jogginghosen.

„In einer Stunde gibt es Essen“, sagte Melanie mit leiser Stimme.

„Alles okay?“ wollte Franzi unschuldig wissen und meine Stiefmutter sprang sofort darauf an.

„Ja… ja, alles okay.“ Sie lächelte ****. „Wir warten nur noch auf euren Vater und dann kann es losgehen. Und jetzt muss ich… ja richtig, ich muss noch einkaufen." Sie ging einfach weiter und begann sich fertig zu machen. Zügig verließ sie das Haus und wir hörten gleich den Motor ihres Wagens aufheulen und dann immer leiser werden. Wenigstens war sie Herrn Hofmann nicht hinterher gesprungen wie ein rolliges Schulmädchen. Davon hatte ich bereits eines und das trat uns gerade entgegen.

„Puh… das war ja was“, ertönte die Stimme meiner Freundin, während sie die Küche verließ. Von allen Dreien hatte sie das meiste Rot auf den Wangen, aber auch ein schwer zu deutendes Grinsen im Gesicht. Fragend sahen Franzi und ich sie an.

Was wird Nora berichten?

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