Eine freudige Überraschung und ein böses Erwachen.

Meine Suche dauerte nur eine knappe halbe Stunde. Und das Ergebnis haute mich fast aus dem Sessel. Zwar war Gotham eine große Stadt mit gut vier Millionen Einwohnern, aber alleine die Tatsachen das ich eine rothaarige Frau um die 25 suchte engte die Suche schon sehr ein.

Das Gesichtserkennungsprogramm durch das ich nun Batgirls Gesicht mit den gespeicherten Photos der in Frage kommenden Frauen vergleichen ließ brachte schließlich eine 96 prozentige Übereinstimmung mit - tätäää ! - Barbara Gordon, - Police Commissioner Gordons Tochter, zutage.

Das haute mich um. Die Verbindungen wurden immer enger. Bruce Wayne, guter Freund von Batman und Commissioner Gordon, ebenfalls guter Freund von Batman. Und nun stellte sich Gordons Tochter als Batgirl heraus. Damit würde ich dann sogar drei Fliegen mit einer Klappe erwischen. Wenn ich Glück hätte würde der alte Klapperbock Gordon einen Herzanfall erleiden wenn er erfahren würde das Bruce Wayne seine Tochter geschändet hatte.

Ich gestehe das ich mir auf diese Vorstellung hin noch an meinem Computerpult einen runter holte und dabei eine gewaltige Sauerei auf meiner Anlage veranstaltete.

Nun hieß es planen, beobachten und warten.

*

Barbara Gordon befand sich in einem grauenvollen Zustand. Ihr Körper schmerzte von dem Kampf mit den kleinen Gaunern, aber noch viel Schlimmer war ihr geistiger Zustand. Immer wieder drehten sich ihre Gedanken um ihre Vergewaltigung. Es passte nicht zusammen.

Durch ihre Verwirrung behindert hatte sie Schwierigkeiten sich unbemerkt durch Gotham zu bewegen. Der weg über die Dächer und per Seil durch die Straßenschluchten hätte sie beinahe das Leben gekostet als sie im Gedanken versunken das Seil benutzte ohne, wie sie es sonst schon fast mechanisch tat vorher zu prüfen ob sich der Haken wirklich fest verfangen hatte.

Das Seil rutsche plötzlich durch und sie fiel aus rund zwanzig Metern Höhe auf eine trotz der so späten Nachtstunde stark befahrene Straße.Nur ihre sich sofort einschaltenden Reflexe verhinderten das sie vor einen herankommenden Truck stürzte. Es gelang ihr das Seil erneut zu werfen und an einer Fahnenstange zu verhaken, so das sie nur Zentimeter über dem Dach des Aufliegers dahin schwang.

Batgirl schwang sich auf einen Fenstersims und versuchte ihre Gedanken zu beruhigen, aber sie spürte wie sie zitterte. Danach setzte sie ihren Weg auf etwas weniger gefährliche weise fort, bis sie ihr versteckt geparktes Motorrad erreichte. Sie startete und fuhr in ihr eigenes Versteck. Es war ihr egal was in dieser Nacht sonst noch alles in Gotham geschah, - sie hatte ihre eigenen Probleme mit denen sie fertig werden musste.

In ihrer Wohnung zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Im Spiegel hatte sie gesehen das sie einen ziemlichen Bluterguss am Hals besaß und auch ihre Bauchdecke sah ramponiert aus. Barbara stellte sich unter die Dusche und ließ heißes Wasser über ihren Körper waschen. Mit immer hektischeren Bewegungen wusch sie ihr Gesicht und ihre Haare, schrubbte mit einer Bürste ihren ganzen Körper ab, bis ihre Haut krebsrot war. Schließlich stand sie fast regungslos unter dem harten Wasserstrahl und weinte. Sie sank zusammen, umschlang ihre Beine mit den Armen und blieb in dieser Haltung fast eine halbe Stunde unter dem brausenden Wasserstrom.

Als sie schließlich in ihr Schlafzimmer schlurfte, nackt und mit strähnigen nassen Haaren wirkten ihre Bewegungen unendlich müde und kraftlos, was auch genau ihrem eigene Empfinden entsprach.

Barbara ließ sich auf ihr Bett fallen, drehte sich auf den Rücken und starrte Stundenlang an die Decke ohne sich zu rühren. Irgendwann schlief sie dann aber doch erschöpft ein.

Wilde Alpträume quälten sie und das Mädchen lag zuckend und sich hin und her wälzend auf ihrem Bett und stöhnte und murmelte unverständlich.

Gegen halb sechs schreckte sie plötzlich aus ihrem qualvollen Schlaf auf. Sie schlug die Hand vor den Mund, weil ihr übel war. Trotz immenser Kopfschmerzen gelang es ihr sich zu beherrschen. Als die Übelkeitsattacke vorbei war kletterte sie schwerfällig aus dem Bett und stolperte ins Bad. Sie suchte sich einen Eimer und danach die Dose mit dem Asparol gegen ihre Kopfschmerzen. Sie schluckte zwei Pillen und schleppte sich zurück ins Bett.

Diesmal schlief sie schnell ein und es war fast Mittag ehe sie erneut erwachte, geweckt durch das scheppernde Läuten ihres Telefons.