Ein außerordentlicher Glücksfall

„Wie dumm von mir, die Tür nicht gleich abgeschlossen zu haben. Das ist eigentlich ein nicht zu verzeihender Fehler. Aber wenn ich die Neuangekommene so ansehe, dann ist es eher ein außerordentlicher Glücksfall", sagte Nork zu sich selbst.

Eine junge Frau war hereingekommen und sah sich um. Die Familienähnlichkeit zwischen ihr und der Ladenbesitzerin war an den Gesichtszügen nicht zu übersehen. Aber zu Norks großem Entzücken endete die Gleichheit hier auch schon. Ihre Haare waren von hellerem Braun und kürzer, die Figur kleiner, schlank und mit weniger ausgeprägten Rundungen.

„Mama?"

Ihr Blick fiel auf die Szene, die sich im hinteren Teil der Schneiderei abspielte, und sie erfasste in der gleichen Sekunde die Situation zwischen Melina und Tulio. Beim nächsten Wort klang ihre Stimme höchst empört.

„Mama!"

Ihre Mutter aber war viel zu vertieft in das, was sie tat, um sie zu bemerken. Auch Tulio ließ sich in keiner Weise irritieren.