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Chapter 5

Wer kommt so spät Nachts in die Scheune?

Ein Fremder

Eve kauert sich eng an die Wand der Scheune. Ihre Augen blicken **** auf das offene Scheunentor. Die, vom warmen Mondlicht getragenen Nebelschwaden, umspielen den Körper eines Menschen. Ein Mann! Mutmaßt sie anhand von Größe und der Breite seiner beeindruckenden Schulterpartie. Schwere Schnürstiefel, die geräuschvoll auf den hölzernen Bohlen auftreffen. Die Gestalt ist dunkel gekleidet. Er läuft stark gebückt. Ein Knirschen und Knacken, während Eve mit den Augen seinem nach hinten ausgestreckten Arm folgt. Eine lange Truhe, die er an einem Seil hinter sich herschleift.

Die junge Frau presst sich **** gegen die Wand. „Ein Sarg, ein verdammter Sarg“, die Worte peitschen durch ihren Kopf.

„Was zur Hölle?“ Er hebt den Kopf. Eve sieht das erste Mal seine Augen, die halb verdeckt, von der breiten Krempe eines breiten Hutes, direkt in ihre Richtung starren.

„Raus hier, verschwinde!“ Eve schreit voller Angst, die Augen bohren sich in ihren Leib, fressen sich forschend durch jede Pore und scheinen ihr jegliches Leben, aus den Zellen herauszusaugen. „Hau ab, das ist mein Platz, mein Platz! Geh, geh doch weg!“

Der Fremde mustert die wild um sich schlagende junge Frau. Sie scheint unverletzt, allerdings reagiert sie, als wäre in ihrem Oberstübchen ein Unfall passiert. Sie gebärdet sich, als wäre er der Teufel persönlich. Immer wieder brüllt sie, „verschwinde, Ungeheuer, verschwinde zurück ins Totenreich“, während sie weiter in die Luft schlägt.

Er macht einen Schritt auf die Frau zu. „Sind sie aus einer Anstalt entkommen“, fragt er. Er wählt einen besonders einfühlsamen Sprachton aus, unsicher, wie man mit so einer „Irren“ vernünftig reden könnte.

„Fort mit dir, du blutsaugender Parasit, ich will alleine sein!“ Eve schreit voller Angst. In ihrer durch die Strapazen ausgelösten Wahnvorstellung schleicht sich ein Monster immer näher an sie heran. „Ich steche dich!“ Mit einem wilden Satz springt sie auf, greift nach einer Mistforke, die sie zu ihrem Schutz benutzt. Sie fackelt mit der Forke vor dem Untier rum, „raus hier, das ist mein Unterschlupf. Hau sofort ab, oder ich steche das hier in deinen verlausten Arsch!“

„Mam?“ Der Fremde lässt das Seil fallen, an dem er die längliche Truhe, mit der er seine kärglichen Besitztümer und die geklauten Reste, die er aus leer stehenden Häuserruinen bergen konnte, transportiert hatte. „Wenn sie nicht augenblicklich ihre entzückende Hand zurückziehen und die bedrohliche Haltung aufgeben, werde ich ihnen eine verpassen!“

„Du Monster!“ Er hört die Fremde schrill kreischen, sie rennt tobend auf ihn zu. Kurz bevor ihn die Gabel der Mistforke treffen kann, springt er geschmeidig beiseite. Mit einem exzellent ausgeführten Handkantenschlag befördert er die, in seinen Augen, wahnsinnige Frau ins Reich der Träume.

Als Eve wieder zu sich kommt, tanzt Sonnenlicht um ihre Nase. Sie sieht einem Mann am Boden liegen. Friedlich schlafend. Erst jetzt bemerkt sie die Fesseln an ihren Armen und Beinen. Sie kann nur den Kopf frei bewegen. „Sie, was haben sie mit mir gemacht?“ Eve schreit auf den schlafenden Mann ein. „Hallo, sind sie noch bei Trost? Machen sie mich sofort los, oder ich schreie die ganze Gegend zusammen!“ Kurz darauf brüllt sie aus voller Lunge: „Hilfe, Hilfe, so helft mir doch!“

Wie geht es weiter?

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