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Chapter 4 by Uwe37073 Uwe37073

Wie geht es auf dem Boot weiter?

Die Katastrophe nimmt ihren Lauf

Ein lauter Knall einer Tür lässt uns aufschrecken und uns in Richtung der Treppe schauen. Was wir den Bruchteil einer Sekunde später dort sehen ist der komplett durchnässte und völlig fertige Stefan. Schwankend auf Grund des inzwischen massiven Wellenganges versucht er mit aller Kraft zu uns zu kommen.

„Leute…ich weiß nicht wie ich das sagen soll aber ich glaube das wird noch schlimmer“ sagt er hechelnd, wenige Meter von uns entfernt, bevor er jedoch noch was weiteres sagen kann reißt ihn die nächste Welle zur Seite um.

„Stefan? Stefan?“ brüllt seine aufgewühlte Ehefrau Lucia **** neben mir.

„Ahhhh verdammt…“ hören wie die schmerzende Stimme von Stefan, der sich versucht wieder aufzurichten. Unbeholfen aber am Ende erfolgreich schafft er es uns zu erreichen. Völlig am Ende, schaut er uns eindringlich an, während er sich an unseren Tisch verkrampft festhält.

„Wir müssen uns jetzt auf das Schlimmste vorbereiten. Es kann sein, dass wir in den nächsten Minuten sinken werden“ beginnt er mit fester Stimme und schaut dabei jedem einzelnen von uns ins Gesicht.

„Schatz, was soll das heißen?“ fragt Lucia die Frage, die sich auch bereits auf meinen bibbernden Lippen geformt hat.

„Rettungsboote“ antwortet ihr Mann fast atemlos.

Das Entsetzen ist in unser aller Gesichtern förmlich abzulesen. Das es so schlecht um uns steht, dass wir uns in die beiden seitlichen am Boot gelegenen Rettungsboote retten müssen, hat wohl niemand von uns erwartet. Für einen Moment scheint um uns herum, sogar kurz der Sturm aufzuhören zu toben, als es bei Nick, Lucia und mir sackt was hier gerade auf uns uns zu kommen wird. Das Schweigen und die leeren Gesichtsdrücke scheint aber auch Stefan mitbekommen zu haben, der eine schweigsame Sekunde später auf den Tisch klopft und uns aus unser resignierenden Nachdenklichkeit zurück in die Wirklichkeit holt.

„Hört mir jetzt gut zu. Lucia? Nick? Patrick? Bitte ihr müsst jetzt genauestens zuhören, dass ist jetzt wichtig. Lucia du und Patrick nehmt das Boot auf der rechten Schiffseite. Nick und ich werden das Rettungsboot auf der linken Schiffseite nehmen. Es tut mir für uns alle Leid aber ich habe den Sturm zu klein und harmlos eingeschätzt. Wichtig ist, dass wir jetzt alle heile aus der Nummer rauskommen. Alles verstanden?“ beendet Nicks Vater seine Anweisung und schaut reihum in unsere unsicheren und fragenden Gesichter.

„Können wir nicht alle zusammen fahren?“ fragt Nick seinen Vater mit bebender Stimme und man merkt dem sonst so selbstbewussten Sportstar, die Angst des Ungewissen unmittelbar an.

„Nick mein Junge, das geht nicht. Pro Boot 2 Personen. Falls es ein Boot nicht schafft, hat zumindest das andere noch eine Chance“ versucht er seinem blassen Sohn so ruhig wie möglich die Situation zu erklären.

Verdattert schaue ich in die Runde an Menschen, die ich seit Jahren bestens kenne. Die Art von Verzweiflung und Ungewissheit habe ich noch bei keinen von ihnen so gesehen. Aber wie auch, bisher war auch noch niemand von uns in einer solchen Situation. Ich fühle mich als ob ich den Boden unter den Füßen verlieren würde, als ob ich nur in einem schlechten Film sitzen würde.

„Das kann doch alles nicht wahr sein…“ spreche ich meine eigenen verzweifelten Gedanken laut aus und schaue traurig in die anderen vor Furcht erfüllten Gesichter.

„Doch Patrick, leider ja“ sagt Stefan kurz und holt im nächsten einen sehr tiefen Atemzug.

„Der Zeitpunkt ist gekommen. Lucia mein Schatz, ihr schafft das schon“ - beginnt er und drückt seiner Frau einen kurzen, liebevollen Kuss auf die Stirn - „Patrick bitte pass gut auf meine Frau auf…hoffentlich sehen wir uns alle heile wieder“ sagt er und streckt mir seine feuchte Hand entgegen, die ich zittrig kurz in die meine schließe und dem Vater meines besten Freundes kurz in sein kämpferisches Gesicht schaue - „Und jetzt los. Nick komm jetzt mit mir, Patrick und Lucia auf zu eurem Boot“ beendet er seine letzten Anweisungen.

Ich schaue kurz zu Lucia, dir mir kurz zunickt bevor wir uns Beide erheben aber in dem Moment fasst zu Boden stürzen, als eine weitere heftige Welle unsere Yacht erwischt und einen Großteil des Mobiliars im Inneren verrückt.

„Tschüss mein Engel, wir sehen uns ganz sicher wieder. Mama liebt dich“ schluchzt Lucia, als sie ihren Sohn ein letztes Mal fest in die Arme schließt und ihm einen dicken Kuss auf die Wange drückt.

„Ich liebe dich auch Mum“ sagt er schwach und wird im nächsten Moment bereits von seinem Vater mitgezerrt.

„Los…los…los“ brüllt er treibend.

„Komm Patrick“ sagt eine zutiefst traurige Lucia, die mich fest an der Hand packt und mich nach vorne zieht. Ein letzter Blick von mir fällt auf das Schiffsinnere und zu Nick, der kurz wie als ob wir uns gleich wieder sehen würden kurz seine Hand zum Abschied hebt und dann plötzlich ist er verschwunden. Dann ist es soweit und im nächsten Moment stehen wir draußen, wo um uns herum die Welt zusammen bricht. Sturm, Regen, meterhohe Wellen und Blitze, es ist alles dabei was man sich nur in einem Albtraum vorstellen könnte. Aber am Ende haben Lucia und ich es irgendwie in dieses kleine Rettungsboot geschafft, welches ein paar Augenblicke später mit einem harten Schlag in den ungestümen Wellen landet. Meine Hand umschließt noch immer die ihre, während ihr Kopf fast liebevoll an meiner Seite ruht als wir hin und her ohne Kontrolle von links nach rechts getragen werden. Irgendwann wird es schwarz um mich herum und ich sacke in mich zusammen.

Was passiert im Rettungsboot? Wo landen die Beiden?

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