Die Anklage

Nun bringt man mich in der Sträflingskleidung in den Gerichtssaal. Meinem Verteidiger raune ich kurz zu, dass ich nicht sterben will.

Als der Richter hereinkommt, drückt mich der Soldat, der hinter mir steht, nach oben.

Der Richter setzt sich und ich werde wieder nach unten gedrückt.

„Wir verhandeln hier gegen Maren Spulmann wegen des Verbrechens gegen die öffentliche Sexualmoral.

Herr Staatsankläger lesen Sie die Anklage vor.“

In bestem Juristendeutsch schildert er mein Verbrechen und teilt auch mit, dass der NVA-Soldat bereits seiner gerechten Strafe zugeführt wurde wegen Hochverrats.

Eine weitergehende Anklage wegen Hochverrats auch bei mir, wäre verworfen worden, weil ich nicht aktiv in die Anlage eingedrungen sei.

„Frau Spulmann, bekennen Sie sich zur Anklage?“, fragt mich der Richter.

Der Verteidiger deutet mir mit der Hand an, ich solle für die Antwort aufstehen.

„Herr Richter, es hat sich so zugetragen, ich bekenne mich also schuldig.“