Die Amazonenkönigin

Kyrax verbrachte schon immer viel Zeit auf Reisen. Reiten konnte er meisterlich, denn da er sich auch in Tiere verwandeln konnte, sprach er die Sprache der Pferde und sie warnten ihn, wenn sie kurz davor waren ihn abzuwerfen. Als Gestalt wählte er auf seinen Reisen immer wieder jemand anderen. Das machte es seinen Feinden schwerer ihm zu folgen. Allerdings konnte ihm das auch zum Verhängnis werden.

Diese Reise war ein gutes Beispiel dafür. Kyrax war in einem dichten Wald an der tropischen Grenze unterwegs. Als Tarnung hatte er sich die Gestalt eines alten Freundes genommen. Ein Zimmermannssohn mit hübschem Gesicht und hellem Haar. Er lauschte dem Lied der Tropenvögel und war in Gedanken noch bei seinem letzten Auftrag, als sich plötzlich ein Pfeil vor ihn in den Boden bohrte.

Das Pferd scheute und Kyrax konnte es nur mit Mühe beruhigen. Kyrax selbst hatte schon seit einigen Minuten das Gefühl beobachtet zu werden. Aber da seine Verfolger nur einen Warnschuss vor ihn abgefeuert hatten, wollten sie ihn offenbar nicht sofort töten. Also beruhigte er sein Pferd und stieg vom Sattel. Die Waffe griffbereit stellte er sich hin und wartete.

kurz darauf kamen vier bewaffnete Frauen mit dunkler Haut und dunklem Haar aus dem Unterholz. Die identischen, korsettartigen Rüstungen und die knappen Lederröcke wiesen sie als Amazonen aus. Weibliche Krieger, die in verborgenen Festungen tief im Dschungel lebten. Männer waren in diesen Festungen nicht geduldet und auch als Boten und Händler blieben sie nur kurz. Von Gefangenen der Amazonen hörte man meist nie mehr.

Kyrax war zwar nicht wirklich ein Mann, aber er hatte gerade das Aussehen von einem angenommen. Er entschied sich zu warten, bis klar war, was die Kriegerinnen wollten. Während sie ihn umringten und die Waffen auf seinen Brustkorb richteten, fällt dir auf, das jede der Frauen eine sehr schöne glatte haut, Muskeln und einen üppigen Brustumfang hat. In all den Königreichen, in denen Kyrax war, hätten sie es spielend leicht gehabt einen Mann zu finden.

Sogar er selbst hatte bereits gewisse Erfahrung mit Amazonen gemacht. Eine Amazone namens Laila war mal zusammen mit ihm in einem feindlichen Heerlager gefangen gehalten worden. Zwar waren sie beide schon am nächsten Morgen geflohen, aber die Nacht, die sie verbracht hatten, war magisch. Und sie lehrte Kyrax, das der Männerhass der Amazonen, sich nicht negativ auf den Sex auswirkte. Leider hatte er Laila danach nicht mehr wiedergesehen. Er mochte sie, aber sie durfte keine Männer mit nach Hause nehmen. Auch wenn er sich für sie über längere Zeit in eine Frau verwandelt hätte.

"Wer bist du?" fragte die vorderste Amazone laut, "du befindest dich auf einem Territorium, das der Amazonenkönigin gehört. Männer sind hier nicht erlaubt. Nenn uns besser schnell einen Grund, dich nicht zu töten und deine Eier als Trophäen unserer Königin zu überreichen." "Also ich habe schon einiges von euch Amazonen gehört," entgegnet Kyrax, "Barbaren zu sein gehört nicht dazu. Mein Name ist Kyrax und auch wenn es so aussieht, bin ich kein Mann. Ich gehöhre zu einer Geschlechtslosen Spezies. Den Gestaltwandlern."

Zum Beweis ändert Kyrax einmal mehr seine Form. Seien Haut sieht kurz aus als wäre sie flüssig. Dann nimmt der Körper neue Formen und Konturen an, die Farben ändern sich und plötzlich steht eine grünhäutige Orkfrau mit langen roten Haaren vor den Amazonen. Die Kriegerinnen staunen nicht schlecht und beratschlagen sich. Dann tritt die Anführer vor und verkündet: "Folge uns! Wir werden dich zu unserer Königin bringen."

"Ich habe kein Interesse daran, zu eurer Königin zu gehen," meint Kyrax, "die kann sich doch jeder Zeit einen anderen Liebhaber suchen." "für diese Beleidigung sollte ich dich köpfen," knurrt die Anführerin des Trupps, "und das war keine Bitte. Komm mit und verhalte dich respektvoll! Eine meiner Schwestern wird auf dein Pferd aufpassen."