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Chapter 2 by ustinov ustinov

Was tue ich als nächstes ?

Der Empfang - eine Konkurrentin!

Am Abend gehe ich mit Claudia auf den Empfang in der deutschen Botschaft. Dass meine Frau mich nicht begleitet, ist nicht weiter schlimm, der Empfang war extra als „Geschäftstreffen“ ausgelegt.

Claudia trägt ein ausgeschnittenes Kleid, in dem ihre beiden Vorzüge besonders zur Geltung kommen. Schon auf dem Weg zur Botschaft habe ich mir gedacht, dass ich sie mal wieder rannehmen sollte. Aber der Abend ist ja noch lang.

Zunächst versprach der Abend den Verlauf zu nehmen wie immer, Smalltalk mit den üblichen Verdächtigen, dabei etwas Wein und Kanapees. Normalerweise verteilen Claudia und ich uns auf den Raum, damit wir alle Anwesenden „abklappern“.

Da kommt auf einmal eine blonde Frau auf mich zu, etwa Ende dreissig, gepflegte Gestalt, schlanke Figur. Eine Blondine in Santo Domingo ist eine Rarität, somit bin ich gespannt, wer sich mir vorstellt. Umso erstaunter bin ich, als sie mich auf Deutsch anredet: „Sehr geehrter Herr Herrmann, ich habe schon viel von Ihnen gehört. Mein Name ist Antonia Müller - somit haben wir ja fast denselben Namen!“

Ich lächele sie an:“Das stimmt! Und was für eine Ehre, dass sie mich kennen, darf ich fragen, woher ?“ Sie lächelt zurück, aber anstatt etwas zu sagen, gibt sie mir ihre Visitenkarte. Ihr Name ist tatsächlich Antonia Müller - und sie ist auch Anwältin! Bei Casillas, einer der größten Kanzleien hier in Santo Domingo. Ich fahre fort:“Oh eine Kollegin! Sind sie neu hier ?“ Sie erwidert:“Ja das stimmt! Ich bin eigentlich aus Chile, aus der deutschen Kolonie um Valparaiso. Studiert habe ich in Deutschland und in Santiago de Chile. Zuerst habe ich dann in Chile als Anwältin gearbeitet, aber ich wollte noch ein anderes Land kennenlernen, dann habe ich das Angebot von Casillas angenommen. Es hat etwas gedauert, bis meine chilenische Zulassung anerkannt wurde, aber nun bin ich hier!“

Ich lächele zwar immer noch, aber zusehend gequälter. Eine Konkurrentin! Das hat mir gerade noch gefehlt. Bisher hatte ich hier das Monopol auf deutsche Mandanten, aber eine weitere deutschsprachige Anwältin (und dazu auch noch eine ganz hübsch anzusehende Blondine) verspricht mir ziemlich das Wasser abzugraben, wenn ich nicht aufpasse! Aber vorerst heisst es gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich strecke ihr die Hand entgegen:“Na dann auf gute kollegiale Zusammenarbeit“. Sie erwidert:“Auf gute kollegiale Zusammenarbeit“. Ich erwidere:“Haben Sie schon meine Kollegin kennengelernt ?“ Nein, hat sie nicht, somit führe ich sie zu Claudia. Die ist etwas überrascht, als ich ihr Frau Müller vorstelle. Ich lasse die beiden Damen unter einem Vorwand allein und entferne mich etwas. Als ich weit genug weg bin, schreibe ich Claudia eine SMS:“Weich nicht von ihrer Seite! Ich muss wissen, was sie tut, wen sie kennt und was sie weiss. Wir treffen uns, wenn sie gegangen ist!“

Den ganzen Abend bleibt Claudia brav an Frau Müllers Seite und sorgt dafür, dass die Gesprächspartner - aufgrund der atemberaubenden Einblicke, die ihr Kleid bietet - sich immer mehr mit ihr als mit Fr. Müller unterhalten. Der passt das zwar gar nicht, aber so richtig wehren kann sie sich nicht. Nach einer Weile verläßt sie dann auch den Empfang.

Kaum ist sie weg, gehe ich zu Claudia rüber: „Und, was hast Du erfahren ?“ Inzwischen ist auch meine Laune etwas besser. Vielleicht sollte ich das Gespräch in meinem Stadtapartment fortführen, bei einem guten Wein ?

Wie geht es weiter ? Verführe ich Claudia ? Was hat sie zu sagen ?

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