Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)

Chapter 17 by kleinehexe kleinehexe

What's next?

Der Chef im Chaos

Verschwitzt ließ sie die Hitze des Sommernachmittags hinter sich und tauchte ein in das Halbdunkel des Flurs. Nur aus einer geöffneten Seitentür drang ein Lichtschein und erhellte den sonst unbeleuchteten Gang. Sie wusste, dass es das Büro von Felix war, auf das sie jetzt direkt zusteuerte. Nur aus reiner Höflichkeit klopfte sie trotzdem zweimal kurz und betrat langsam sein Büro.

"Felix?", fragte sie und riss den armen Kerl aus seinen Gedanken. Dieser schreckte hoch und sah sie strahlend an. "Oh super, dass Du endlich da bist. Du musst mir unbedingt helfen." Ratlos sah sie sich in dem Zimmer um, welches er sein Büro nannte. Es schien, als wäre das sowieso schon vorhandene Chaos jetzt endgültig eskaliert. Wo auch immer die Möglichkeit bestand, etwas abzulegen, hatte er diese genutzt und Ordner ausgebreitet.

"Was ist denn hier los?" wollte sie wissen.

"Die Zentrale macht Stress! Ich habe da einen Anruf von der Buchhaltung bekommen. Es sind da wohl einige Mahnungen für Rechnungen gekommen, die hier irgendwie untergegangen sind." erklärte er kurz und fügte gleich noch hinzu, "Jedenfalls habe ich jetzt eine Frist bis Montag bekommen, das Zeug alles einzureichen." Er wirkte auf sie fast schon wie ein Häufchen Elend, als er so hilflos zwischen den Stapeln von Papieren auf seinem Schreibtisch saß.

"Mit der Ordnung hast Du es nicht so, oder?" Irgendwie konnte sie sich den Spruch dann doch nicht verkneifen, auch wenn er ihr schon fast etwas leid tat. Andererseits hätte sie auch nicht bis 3 zählen können, so schnell wie er sie bereits auf seinen Stuhl dirigiert hatte.

"Als Erstes müssen die ganzen Lieferscheine hier den Rechnungen zugeordnet und abgeglichen werden. Und zum Schluss wären da noch die Kassenabrechnungen. Die müssen sortiert und mit dem Kassenbuch zusammen abgeheftet werden." Aufmerksam folgte sie seinen Erklärungen, wobei er dabei immer wieder auf einzelne Stapel und Ordner zeigte.

"Ich mache uns jetzt erstmal einen Kaffee." So wie er den Satz kaum vollendet hatte, war er auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Na toll, dachte sie noch und ging missmutig an die Arbeit. Mühselig sortierte sie die Lieferscheine und Rechnungen, bei denen komplett nicht mehr an Skonto zu denken war. Sie staunte dabei nicht schlecht, welche Mengen von alkoholischen Getränken hier teilweise geliefert worden waren. Andererseits war nach den Exzessen, die sie letzte Nacht hier erlebt hatte, der Bedarf an Nachschub, welchen der Laden benötigte, nicht verwunderlich. Immer wieder grübelte sie über seine Worte von der Buchhaltung in der Zentrale. Sie fragte sich, wem der Laden eigentlich gehörte. Leider hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben, bei Felix nachzuhaken. Er war immer wieder nur sporadisch kurz in seinem Büro aufgetaucht und hatte sie machen lassen. Als sie sich endlich durch das Chaos der Belege gewühlt hatte, musste sie an die frische Luft, bevor sie mit den Kassenberichten anfangen wollte. Sie war etwas überrascht, als sie Felix an der Raucherinsel fast schon in die Arme lief.

"Nanu, schon fertig?", fragte er lästernd nach.

"Mit den Lieferscheinen und Rechnungen, ja. Du warst wirklich eine echte Hilfe dabei!"

"Du hast es doch selbst gesagt, ich habe es nicht so mit der Ordnung." beruhigte er sie lachend. Du Arsch, dachte sie sich noch, während sie langsam ins Gespräch kamen. Im Nebensatz fragte sie dann auch wie nebenbei nach, wem der Laden eigentlich gehörte und was hinter der Zentrale zu verstehen war. Es stellte sich heraus, dass Felix auch nur Angestellter hier war, wobei er als Chef natürlich für den Betrieb relativ freie Hand hatte. Der Laden selbst gehörte zu einer ganzen Kette in Deutschland, die von einer GmbH betrieben wurde, welche wohl zu einer Schneider-Gruppe gehören würde.

Auch wenn sie versuchte, sich nichts dabei anmerken zu lassen, war ihre journalistische Neugier geweckt. In ihrem Hinterkopf begannen ihre Gedanken zu rotieren, bei diesen Informationen. Schließlich war sie denen ja schon eine ganze Weile auf den Fersen und jetzt stellte sich so nebenbei heraus, wo die noch überall ihre Finger drin hatten. Gleichzeitig schoss ihr auch die blöde Reaktion von Juri wieder durch den Kopf. Seine Hilfe zur Beschaffung von weiteren Informationen hätte sie jetzt gut gebrauchen können.

"Ich mache dann mal weiter, damit das heute noch fertig wird." Damit drückte sie ihre Zigarette im Ascher aus und machte sich auf den Weg zurück ins Büro.

What's next?

Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)