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Chapter 18
by kleinehexe
What's next?
Wo kommt das Geld her?
Zufrieden mit sich und ihrem kleinen Erfolg ließ sie sich in das weiche schwarze Leder des großen Bürostuhls sinken. Ihr kleiner Arbeitseinsatz am heutigen Nachmittag hatte sich auf jeden Fall jetzt schon gelohnt. Und bezahlt werden würde er auch noch. Lächelnd notierte sie sich schnell noch den Namen der GmbH, welchen Felix ihr genannt hatte, in ihrem Smartphone. Ausgerechnet hier auf die Schneider-Gruppe zu stoßen, war eine echte Überraschung gewesen. Auch wenn sie im Moment noch nicht wusste, wie es ihre Recherche voranbringen sollte, so war es doch immerhin ein Ansatz. Die Investments dieser Firma schienen weiter verzweigt und vielfältiger zu sein als anfänglich von ihr vermutet.
Zwangsläufig musste sie wieder an Juri denken. Wie sehr hätte sie jetzt seine Unterstützung gebrauchen können. Andererseits war das, was er von ihr dafür einforderte, komplett indiskutabel. Niemals! Die Vorstellung daran, ihm als Gegenleistung einen zu blasen, schnürte ihr die Kehle zu. Verdammter Nerd, wie konnte er nur!
Entschlossen wischte sie ihre Gedanken an ihn beiseite und schürzte sich in die Arbeit. Der anfangs zwar groß wirkende Haufen an Kassenberichten entpuppte sich als keine große Herausforderung. Es war mehr eine Fleißaufgabe, die zahlreichen liegengebliebenen Belege des Kassensystems zu sortieren und taggenau abzuheften. Warum Felix das nicht immer gleich jeden Tag erledigte, war ihr ein Rätsel. Auf jeden Fall hätte sie sich das bei etwas mehr Ordnung in den Büchern hier sparen können. Zumindest schien der Laden anhand der Getränkeumsätze und Eintrittsgelder ordentlich zu laufen.
Zufrieden stellte sie fest, wie der Stapel immer mehr abnahm. Sie fühlte sich schon wie auf der Zielgeraden, als sie am gestrigen und damit letzten Tag angekommen war. Der Blick auf ihren eigenen Kassenbericht ließ sie jedoch plötzlich stutzen. Die Zahlen konnten unmöglich stimmen. Sie hätte schwören können, dass sie und Gina heute Morgen weniger abgerechnet hatten. Andererseits stimmte der Soll-Ist-Vergleich auf dem Papier, sodass zumindest auszuschließen war, dass Felix in seinem Suff etwas falsch eingegeben hatte. Grübelnd lehnte sie sich in den Stuhl zurück und starrte auf die Zahlen des Berichts. Hätte Felix in die Kasse gegriffen und etwas für sich abgezweigt, wäre es ja weniger geworden. Aber wieso sollten es jetzt plötzlich mehrere tausend Euro mehr sein? Sie zweifelte an sich selbst. Sollte sie so in ihrer Erinnerung daneben liegen?
Es war, als hätte jemand einen Schalter in ihrem Kopf umgelegt, als es ihr wie Schuppen von Augen fiel. Plötzlich war ihr alles klar. Sie erinnerte sich an einen Vortrag in ihrer Studienzeit zum Thema Wirtschaftskriminalität. Sie notierte sich einige Zahlen in ihrem Handy, um sie mit den nächsten Abrechnungen zu vergleichen. Vielleicht würde sie Felix ja jetzt regelmäßig bestellen, um ihm im Büro zu helfen. Den Vorgängen hier musste sie unbedingt weiter auf den Grund gehen. Wenn sich ihr Verdacht wirklich bestätigen würde, dass der Laden nebenbei noch zur Geldwäsche benutzt wurde, wäre das eine riesengroße Nummer. Innerlich frohlockend musste sie zwangsläufig wieder an Juri denken. Dieser Arsch, der kann es sich jetzt selber machen! Sie würde es auch ohne ihn schaffen. Grinsend heftete sie die letzten Belege ab und lehnte sich zufrieden zurück. Pünktlich kurz vor 19 Uhr hatte sie es tatsächlich geschafft.
Fertig, dachte sie noch bei sich, als im nächsten Moment auch Felix wieder einmal zurückkehrte.
"He, ich bezahle dich aber nicht fürs Herumsitzen" zog er sie sofort auf.
"Na hoffentlich vergisst Du mich nicht zu bezahlen! Alles fertig. Da kannst Du am Montag glänzen in Deiner Zentrale." konterte sie ihn geschickt aus und zeigte auf sortierten Ordner. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er nicht allein das Zimmer betreten hatte, sondern ihm noch ein anderer Mann gefolgt war. Gepflegt und sportlich war er schon allein optisch das komplette Gegenteil von Felix. Von seiner Ausstrahlung geplättet, konnte sie einfach nicht anders als sein freundliches Lächeln erwidern.
"Felix, willst Du uns nicht vorstellen?" brach er das Schweigen, welches noch immer zwischen ihnen lag.
"Sorry Frank, das ist Caroline. Sie hilft kurzfristig aus an der Bar. Caro, das ist Frank, er leitet den Laden auf der anderen Seite." stellte Felix mürrisch die beiden kurz einander vor, um sich aber gleich wieder den sortierten Unterlagen und Ordnern zuzuwenden.
"Und ich dachte schon, Du hast Deine neue Sekretärin vor mir versteckt." stachelte er weiter.
"Respekt, Du hast es tatsächlich geschafft, so etwas wie Ordnung in diese Deponie zu bringen." Damit ging er auf Caroline zu und reichte ihr lächelnd die Hand.
"Na ja, sagen wir, versucht einen Anfang zu machen.", erwiderte sie unsicher sein Kompliment.
"Ich muss sowieso los. Die anderen warten bestimmt schon auf mich." Sie war froh, mit diesen Worten irgendwie aus dem engen Zimmer und der Situation zu kommen. Mit so etwas wie Frank hatte sie nach der Bekanntschaft von Felix hier nicht gerechnet.
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Von den Abenteuern einer ehrgeizigen Reporterin - Wie weit ist sie bereit zu gehen?
Von den Abenteuern einer ehrgeizigen Reporterin - Wie weit ist sie bereit zu gehen?
Updated on Jun 19, 2025
by kleinehexe
Created on Aug 3, 2023
by kleinehexe
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