Claudia macht sich auf den Weg zur Schule

Als Claudia in der Schule eintrifft, fühlt sie sich ein wenig unbehaglich. Schon im Schulbus wurde sie kritisch von den anderen Mädchen gemustert. Claudia war sich sicher, dass sie im Mittelpunkt der Tuscheleien dieser Mädchen stand, obwohl es ihre mangelnden Italienischkenntnisse nicht zuließen, ihnen zu folgen.

In der Schule angekommen, entfaltete sie ihren Stundenplan, auf dem der Klassenraum und der Name des Lehrers stand. In der ersten Stunde stand Mathematik auf dem Plan - Raum 206. Nach einer Phase orientierungslosen umherirren - die Stunde hatte mittlerweile begonnen und die Gänge waren menschenleer - fand sie endlich den richtigen Raum. Als sie ihn nach einem vorsichtigen Klopfen betrat wurde sie mit einem freundlichen lächeln ihres Mathematiklehrers empfangen und bekam einen Platz zugewiesen. Ihr Lehrer war ein junger, gut gebauter Italiener mit einem freundlichen Gesicht und unglaublich schönen, dunkelbraunen Augen.

Claudia setzte sich auf ihren Platz, dem einzigen noch freien im ganzen Klassenraum. Links neben ihr saß ein Junge, der eine Brille trug und Claudia ein wenig schüchtern ansah, sie aber letztendlich doch noch leicht anlächelte. Rechts von ihr saß ein schlankes Mädchen, die wenig Interesse an der Neuen zu haben schien und ihr nur ein abgehacktes "salve" zukommen ließ.