Chapter 5
What's next?
Arbeiten, um mich abzulenken
Als ich aufwachte, war ich mir noch bewusst, dass ich geträumt hatte. Aber um was es in dem Traum gegangen war, daran hatte ich nicht mehr die geringste Erinnerung.
Allerdings war ich mir anhand des unangenehm nassen und klebrigen Gefühls in meiner Leistengegend sehr deutlich bewusst, dass es ein feuchter Traum gewesen sein musste. Oder eher ein klatschnasser Traum, wie ich mich mit einem Blick unter die Decke vergewissern konnte. Meine Boxerschorts waren total versaut, die Vorderseite ein einziger großer Fleck.
Am Rande meines Bewusstseins irrten noch vage Szenen umher, die ich aber nicht wirklich greifen konnte. Zu gerne hätte ich gewusst, was meine Fantasie heraufbeschworen hatte, aber je mehr ich versuchte, die Erinnerung daran zu erzwingen, um so mehr entglitt sie mir.
Schließlich stand ich schulterzuckend auf. Ich wollte direkt ins Bad gehen, um mich zu waschen, aber mit der Hand schon auf der Türklinke des Schlafzimmers erstarrte ich. Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass zwei junge Frauen im Nebenzimmer übernachteten. Ihnen in diesem Zustand zu begegnen, das wollte ich nicht riskieren. Kurz grübelte ich, wie ich einigermaßen sittsam aus dieser Situation kommen könnte. Dann bemerkte ich glücklicherweise das Handtuch, dass ich gestern achtlos in eine Ecke geworfen hatte.
Ich schlang es um mich und so gewappnet kam ich problemlos ins Bad. Wobei auch noch kein Mucks aus dem Zimmer drang, in dem Tina und Sarah schliefen. Ich machte mir keine großen Gedanken deswegen, sondern war einfach nur froh, ihnen nicht über den Weg gelaufen zu sein.
Sauber und frisch angezogen radelte ich dann zum Bäcker. Es waren einige Kilometer, doch die Bewegung und die kühle Morgenluft taten mir gut, so dass ich besser gelaunt als zuvor zurückkehrte. Im Obergeschoss waren noch immer die Fensterläden geschlossen und im Haus war es still. So bereitete ich in aller Ruhe das Frühstück zu.
Als die beiden weiterhin nicht auftauchten, überlegte ich, ob ich sie wecken sollte, entschied mich aber dagegen. Insbesondere Tina könnte sicherlich einigen Schlaf benötigen, um auszunüchtern. Und Sarah ...
Der Gedanke an sie beschwor Bilder aus der Nacht zuvor herauf, die so lebensecht und aufwühlend waren, dass mein Körper umgehend reagierte. Ich war hin und her gerissen. Einerseits waren es wunderbare Gefühle, die mich durchströmten, warm und betörend, die ich schon so lange nicht mehr erlebt hatte, dass ich sie beinahe vergessen glaubte. Andererseits schaltete sich meine kühle Vernunft und ein schlechtes Gewissen ein. Ich musste mir derartige Ideen aus dem Kopf schlagen. Sie könnte meine Tochter sein. Sie war die beste Freundin meiner Tochter. Nein, was immer ich mir da einbildete, es musste Fiktion bleiben.
Ich beschloss, ein wenig zu arbeiten, um mich abzulenken. Ich legte einen Zettel auf den Tisch, dass ich in der Werkstatt wäre und ging in den Schuppen.
Kaum betrat ich mein kleines Reich, umfing mich das vertraute Aroma von abgelagertem Holz und frischem Sägemehl. Meine erprobten Werkzeuge begrüßten und lockten mich, sie anzufassen und zu benutzen. Ich berührte die rauen, ungehobelten Bretter, die so viele Möglichkeiten offerierten, und die glatt polierten Werkstücke, an denen ich schon länger gearbeitet hatte, die mich wie alte Freunde begrüßten.
Ich machte mich daran, mein aktuelles Projekt weiterzuführen und vergaß darüber die Zeit, bis sich die Tür von draußen öffnete und die zwei Mädchen hereinkamen. Sie bewegten sich augenfällig ungelenk, als liefen sie über rohe Eier.
Ich begrüßte sie freundlich. „Guten Morgen! Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen.“
„‘N Morgen. Ja, danke. Sarah und ich hatten wohl Schlaf nötig. Wir sind erst vor Kurzem aufgewacht“, antwortete Tina, „Danke für die frischen Brötchen. Wir haben die Küche auch wieder aufgeräumt.“
Sarah beteiligte sich nicht am Gespräch. Unübersehbar vermied sie, mich anzuschauen. Ich ließ sowohl dieses sonderbare Verhalten, als auch den steifen Gang der beiden unkommentiert.
„Was habt ihr heute Vormittag vor?“
„Vormittag ist gut“, grinste Tina, „wir haben schon nach elf. Sarah und ich gehen im Wald spazieren. Wir können beide frische Luft vertragen. Willst du mit?“
„Nein, geht ihr nur alleine. Ich mache hier etwas fertig. Aber wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag zusammen kochen? Ich habe gestern extra eingekauft.“
„Au, ja. Super gerne. Nicht wahr, Sarah?“
Die Angesprochene nickte nur, beteiligte sich ansonsten aber noch immer nicht an der Unterhaltung. Es war seltsam und passte gar nicht zu der selbstbewussten, offenen Persönlichkeit, als die ich sie bisher kennengelernt hatte. Ich hielt es aber für aussichtslos, sie hier und jetzt zu fragen, was los wäre.
„Dann viel Spaß, euch zwei.“
Sie verabschiedeten sich und verschwanden in Richtung Waldrand. Ich wandte mich wieder meiner Arbeit zu, aber es gelang mir nicht richtig, mich darauf zu konzentrieren. So gab ich für heute auf und kehrte zurück ins Haus.
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Der Handwerker (Public)
Ich habe plötzlich genügend Geld, um nicht mehr arbeiten zu müssen, und widme mich meinem Hobby.
Das erste Kapitel dient ausschließlich der Einführung und es gibt noch keine "Action". Danach gibt es Zug um Zug mehr Handarbeit.
Updated on Oct 1, 2024
Created on Mar 11, 2023
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