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Chapter 8 by The Pervert The Pervert

Was sollten wir als nächstes tun?

Alles zur Abreise bereit machen, sie hat es geschafft.

Ich spürte genau das Valeria merkte wie es wirklich um meine Gedanken und Gefühle stand. Sie setzte sich neben mich auf's Bett und schaute mir in die Augen.

"Dann reden wir." sagte sie ernst.

"Also habe ich dich vorhin richtig verstanden : Ich soll dich in eure Welt begleiten um dort ein Wahnsinns-Abenteur zu erleben indem ich eure Welt rette. So in der Art : Finde den silbernen Turm im Lande Nirgendwo und befreie Prinzessin Wunderschön ohne das der böse Magier das merkt. Wenn es sich einrichten lässt töte den bösen Watz aber auch noch und am Schluss bekommst du als Belohnung die Hand und auch den Rest der Prinzessin und ein halbes Königreich." parodierte ich das gängige Fantasy – Szenario.

"Nun ja, fast.", korrigierte mich Valeria schmunzelnd. "Es geht weder um das finden von etwas Unbekanntem an einem unbekannten Ort, noch um das Retten irgendwelcher Personen oder dem Töten von Bösewichtern. Und was die Belohnung angeht, es ist sogar eher wahrscheinlich das du bei deiner Aufgabe stirbst."

"Mann das macht mir Mut. Und motiviert so schön."

"Na hoffentlich. Jedenfalls solltest du aber doch erfolgreich sein ist dir der Dank unsere ganzen Welt gewiss und anschliessend kannst du dich gerne auf den Weg machen um irgend ein marodes Königreich zu erobern. Wir haben da noch welche in diversen Ecken unsers Kontinentes herumliegen." Es tat gut sie so reden zu hören. Die Angelegenheit war zwar Ernst, aber ich hörte unangenehme Wahrheiten doch lieber wenn sie etwas humorig verpackt sind.

"Ähm, kommen wir noch mal auf den Punkt zurück, - ich werde wahrscheinlich das Besteck reichen."

"Helden müssen immer damit rechen da sie beim erfüllen ihrer Bestimmung zu sterben. Man kann auch hinfallen und sich das Genick brechen. Dann ist man zwar genauso tot hat aber kaum eine Chance damit für die Welt in bleibender Erinnerung zu bleiben."

"Ich bin aber kein Held. Ich bin eher ein Feigling der sich vor jeder Auseinandersetzung drückt." verteidigte ich mich.

"Wie du gerade vorhin bewiesen hast." schmunzelte Valeria.

"Das war eine Ausnahme und kommt vermutlich SO nie wieder vor."

"Mach dich nicht immer schlechter als du bist."

"Ich bin aber so schlecht wie ich bin." hauchte ich, den ihre Finger berührten gerade meine Lippen.

Irgendwie schmolz ich dahin als sie meine Wange streichelte. Verflixt, war ich wirklich so leicht um den Finger zu wickeln? Ich glaube ja. Ich wehrte mich nicht als sie mir erneut einen Kuss gab. Es war einfach zu angenehm als das ich daran gedacht hätte wie das aussah. Vor allem hatte ich nicht den Eindruck das Valeria ihre Verführungskünste nur dazu ein setzte um mich in ihrem Sinne zu überreden. Ich glaube wirklich das sie mich ein bisschen gern hatte. Und vielleicht nicht nur weil ich sie gerade erst vor einer wilden Horde gerettet hatte. So viel zu retten hatte es ja nicht mehr gegeben.

"Du weisst das du ein unfairer Verhandlungspartner bist?" fragte ich.

"Ich weiss."

Bei ihrem feinen Lächeln konnte ich ihr nicht böse sein, selbst WENN sie ihre Reize doch nur als Mittel zum Zweck einsetzte was ich einfach nicht glauben wollte.

Was jetzt? Ich versuchte mich zu konzentrieren was mir bei ihrer Berührung nicht leicht viel. Was waren meine Alternativen? Zwar gefiel es mir hier, aber Valeria hatte recht, hier konnte ich wohl nicht länger bleiben. Irgendwo noch einmal neu anzufangen ist immer schwierig da standen die Chancen gleich ob in dieser oder einer anderen Welt. Hier konnte ich aber nur begrenzte Hilfe erwarten.

Und dann die Aussicht ein Held zu werden. Ta-ta-ta-taaaa!

Nun bin ich ja gar nicht eitel, wenn man meine Fähigkeiten nur anerkennt und entsprechend würdigt. Was hatte ich schon gross zu verlieren? Hier hielt mich nicht viel, fast nichts. Am ehesten noch die kleinen Annehmlichkeiten unserer Zeit, Filme, Musik, Kaffee, Pornos.

Vielleicht habe ich doch etwas Abenteurerblut jedenfalls gefiel mir die Idee Valeria zu begleiten und so noch eine Weile in ihrer Nähe bleiben zu können immer besser. Erst jetzt wurde mir klar wie sehr ich doch Gesellschaft, vor allem weibliche vermisst habe. Mein Freundeskreis ist, sagen wir mal sehr übersichtlich und nicht besonders ausgeprägt. Da gab es niemanden gross zu vermissen, und mir würde auch niemand eine Träne nachweinen.

"Kann ich, wenn ich eure Welt gerettet habe eigentlich wieder hierher zurückkehren?" wollte ich jetzt wissen.

Valeria überlegte. "Das weiss ich nicht. Theoretisch schon, aber es gibt da gewisse Hindernisse."

"Na und welche?"

"Die Zeit."

"Du meist nach einundneunzig Jahren Warterei könnte es schon zu spät sein und dein Land ist vernichtet und es gibt keinen Weg zurück?"

"Nein, das weniger. Ich sagte schon das zwischen unseren Welten eine gewisse Zeitdifferenz liegt. Das bedeutet die Zeit vergeht hier schneller."

"Das heisst was?" fragte ich ,weil ich im Moment etwas begriffsstutzig war.

Nun während hier neunzig Jahre vergangen sind, sind es in meiner Welt gerade einmal drei Jahre. Ich weiss nicht wie lange deine Queste um einen eurer Fantasy-Begriffe zu gebrauchen, dauern würde."

Aber ich hatte begriffen.

"Ich würde also Jahre später zurückkehren. Ja das könnte zu Problemen führen." Ich versuchte mir gar nicht erst vorzustellen was die ganzen Behörden für einen Tanz mit mir aufführen würden wenn ich auch nur fünf Jahre von der Bildfläche verschwinden würde um plötzlich ohne eine glaubhafte Erklärung wo ich gewesen war wieder aufzutauchen.

"Ja."

Ich wog noch einige Für und Weder ab. Valeria half mir indem sie ins Bad verschwand und meine Gedanken nicht ablenkte. Kurz darauf erschien sie mit meinem T-Shirt das sie zu einem, mit einer meiner drei Krawatten, einer schräg gestreiften, zu einem etwas sehr kurzen Kleidchen umgewandelt hatte. Die zweite, eine schmale rote Krawatte diente ihr als Stirnband mit dem sie ihre Ohren wieder verdeckte. Wirklich Schade. Also um die Ohren. Den Schlips konnte sie ruhig haben. Als Alternative hätte ich höchstens noch eine mit albernen Weihnachtsmotiven gehabt, die ich mal bei einer Tombola gewonne hatte und die seither unausgepackt im Schrank lag weil ich niemand genug hasste um sie weiter zu verschenken.

Ich hatte mich inzwischen entschieden. Nicht gerade leichten Herzens aber doch endgültig. Und Valeria sah es mir an.

"Nun, grosser Meister? Wie hast du dich entschieden?"

"Na ja, Ärger steht mir sowieso ins Haus und viel Sonne war für mich hier eh nicht mehr zu ernten. Also komme ich mit. Vielleicht kann ich bevor ich endgültig verkalke, Alt und Tüdelig werde doch noch etwas bewirken. Lieber noch ein aufregendes Jahr als zehn in denen man nur noch vor sich hin modert. Es gibt nur so einige Sachen die ich vemissen werde."

Valeria kam zu mir heran und legte mir ihre Hand auf die Schulter.

"Ich werde ja bei dir sein und dir Helfen."

"Und das ist der andere Grund weshalb ich mitgehe. Ich habe mich inzwischen an dich gewöhnt und möchte noch ein Weilchen in deiner Nähe gastieren."

"Oh, war das ein Kompliment?"

"Wie? Was? Nein! Falls doch war es jedenfalls keine böse Absicht."

"Dann sollten wir am besten schnell unsere Siebensachen packen und uns auf den Weg machen. Die Marusken werden versuchen uns aufzuhalten oder wenigstens ihren Herren Bescheid geben. Man wird auf jeden Fall versuchen uns so oder so aufzuhalten."

"Aber Zeit um noch ein paar Sachen einzupacken haben wir noch?"

"Nicht sehr viel, wenn du mich fragst. Je schneller wir den Übergang vollziehen desto besser. In Mirkandool werden wir alles bekommen was wir brauchen und können dich auch besser beschützen."

"So spricht eine echte Wächterin. Wie war eigentlich noch mal dein genauer Auftrag bei uns. Nur den Erwählten zu finden?"

"Und ihn gegen alle Gefahren zu schützen die ihm von den Havvolein oder ihren Schergen drohen."

Jetzt musste ich lachen. "Na das hat ja bisher wunderbar geklappt. "Wann hattest du eigentlich vor mich, hm, um Hilfe für eure Sache anzusprechen?"

"Heute Abend. Ich habe hinter der Statue gewartet weil ich wusste das du noch einmal vorbei kommen würdest um das Tor zu kontrollieren. Nur leider kamen die Marusken noch vor dir an der Statue vorbei."

"M-Hm." Ich suchte mit Blicken und meinem Gedächtnis schon nach meinem grossen Bundeswehr-Rucksack. Das Ding hatte ich auf einem Flohmarkt gekauft, weil er sehr geräumig war und ein Schlafsack auch noch dazu gehörte. Das war das Gepäckstück meiner Wahl für eine Reise ins Unbekannte. Klamotten hatte ich nicht viele, und so blieb eigentlich noch genügend Platz für allerlei Gerümpel wie man ihn sonst in seinen Reisekoffer einpackt, aber ich bremste mich rechtzeitig. Immerhin überlegte ich das einige Sachen in einer anderen Welt sinnlos wahren, etwa mein elektrischer Rasierer. Auch musste ich ja den ganzen Kram schleppen, was bedeutete das ich auf den handlichen Amboss auch besser verzichtete, ha ha.

Ich würde mein Werkzeug vermissen, aber zumindest meine Schnitzmessergarnitur packte ich mit ein. Die konnte wirklich nützlich werden. Auch auf die Mag-Lite und ein grosses Packet Batterien wollte ich nicht verzichten. Wer weiss wozu ein paar Sunden helles Licht das von keiner offenen Flamme stammte gut währe. Ein dünnes aber kräftiges Seil hängte ich auch an den Rucksack.

Nach einer halben Stunde hatte ich alles beisammen. Erfreut hatte ich registriert das Valeria den grössten Teil meiner Auswahl unkommentiert gut hiess. Sie wusste bestimmt besser als ich, was auf unserer Reise sinnvoll währe. Inzwischen hatte ich auch neue Klamotten angezogen. Aus blöder Eingebung folgend hatte ich mein Tarnfarben-T-Shirt, die Tarnfarbene Hose mit der entsprechenden Jacke und meine schweren Arbeitstiefel angezogen.

"Ich glaube das ich jetzt alles habe." erklärte ich und schulterte den doch recht gut gefüllten Rucksack. Gut gefüllt aber doch noch relativ leicht. Aus einer Ecke meiner Werkstatt-Wohnung griff ich mir ein stabiles Stahlrohr, auch gut zwei Meter lang, wie Valerias Wächterstab. Auch damit würde ich wieder kraftvoll zuschlagen können.

Bedauernd hob ich meinen Mp3-Player von einem meiner Tischchen. "Dich werde ich am meisten vermissen." sagte ich und legte ihn wieder zurück. Auf dem Ding waren etwa zwölf Stunden höchst unterschiedliche Musik. Und ich hörte gerne Musik. Mit einer vollen Batterie konnte ich etwa drei viertel davon hören. Aber selbst mit einer Handvoll Ersatz war irgendwann Schluss. Wozu also das Ding mitschleppen wenn ich schon vorhersehen konnte das es eher unmöglich werden würde später Ersatzbatterien zu bekommen? Dann verzichtet ich lieber von Anfang an darauf.

"Also holen wir deine Sachen. Wo wohnst du eigentlich?" wollte ich wissen.

Valeria schüttelte den Kopf. "Wir brauchen nicht zu meiner Wohnung. Die wichtigsten Dinge habe ich in meinem Büro. Das sind ausser etwas Schmuck, - als universelle Geldquelle, der Kompass und der Schlüssel um das Tor zum Durchgang zu öffnen. Komm gehen wir."

Und wir gingen.

Abreise mit, oder ohne Hindernisse?

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