8:55 Uhr

Laney traf als zweite Teilnehmerin der Fahrt nach Bagdad bei der Fahrbereitschaft ein. Sie setzte sich sofort auf die Rückbank hinter dem Fahrersitz. Nach und nach erschienen noch Shona, Brianna und Kelsi, die die Fahrt befehligte. Der Beifahrersitz war für Kelsi reserviert, die wie auf einem Thron Platz nahm, während Brianna und Shona darum knobelten, wer den Humvee nach Bagdad fuhr. Klar war, dass die andere dann zurückfahren musste. Bei Nacht und ohne, dass sie sich einem Konvoi anschließen konnten. Brianna gewann und entschied sich für die Fahrt nach Bagdad. Shona wurde ganz mulmig. Sie würde den Humvee ohne Begleitschutz durch die Nacht nach Hause fahren müssen.

Der Konvoi startete eine halbe Stunde zu spät und Shona fluchte leise in sich hinein. Je später sie losfuhren, desto früher wurde es dunkel und desto länger musste sie später im Dunkeln fahren. Das Risiko, im Dunkeln beschossen zu werden war geringer, aber das Risiko, auf den schlechten Straßen vom Weg abzukommen und das Fahrzeug zu ruinieren und dann vielleicht die ganze Nacht ausharren zu müssen, bis am nächsten Morgen die Instandsetzung kam, war um vieles größer.

Laney bat darum, etwas Abstand zu dem Tankzug vor Ihnen zu halten. Kelsi sah sie fragend an.

"Klar. Der ist leer und wenn wir beschossen werden und das Ding explodiert, werden wir gegrillt. Brianna, lass dich ein bisschen zurückfallen", sagte Kelsi dann und schüttelte den Kopf. Sie schätzte das Risiko, gegrillt zu werden als weitaus geringer ein, als das, als einzelnes Fahrzeug in eine Falle zu geraten. Und dass sie als letztes Fahrzeug nicht zu viel Platz zum Konvoi lassen sollten, sollte auch der Oberstin klar sein.

Sie fuhren durch weites Steppen-Land, immer wieder unterbrochen durch Dünen, auf einer erbärmlich schlechten Straße, deren Schlaglöcher den Humvee immer wieder durchschüttelten.

Mehrfach fuhren sie durch kleine Dörfer und kleine Städte, an wenigen Zivilisten vorbei, die sich nicht um den Konvoi scherten.