Überstunden

Weiterhin entwickelte sich alles zu seiner Zufriedenheit. Die Arbeit nahm zu. Eines Abends waren nur noch Petra und er im Büro. Sie machte zwar ihre Arbeit, aber sie war irgendwie abgelenkt. Er ahnte, warum. Sicher dachte sie an die Nacht, in der er sie so richtig hergenommen hatte. Sie wirkte müde und unkonzentriert. Michael war keinesfalls gewillt, dass ihre Unkonzentriertheit seine Arbeit gefährdete und beschloß sie heimzuschicken.

?Komm geh nach Hause. Du bist müde und man wartet sicher schon auf dich.?

Petra schossen die Tränen in die Augen. Fragend schaute er sie an.

?Jürgen hat mich verlassen. Er ist mit einer Brasilianerin aus dem Urlaub zurückgekommen und hat mich rausgeworfen. Dieses Schwein.?

Voller Mitleid tätschelte er ihren Kopf.

?Andere Mütter haben auch nette Männer. Schlaf dich erst mal aus. Ist gut für den Kummer.?

Mit diesen Worten schickte er sie heim.

Die ganze Woche arbeitete er wie ein Besessener und kam nie vor 24 Uhr aus dem Büro. Er hatte nicht einmal Zeit, die Abendnachrichten zu schauen. Er tat dies auch, um die Arbeiten von Petra zu übernehmen, denn sie war vor lauter Liebeskummer zu nichts zu gebrauchen. Am Freitag abend klingelt sein Handy.

?Hier ist Frau Schmitt von der Bank. Ich rufe im Auftrag von Frau Kalinowski an. Sie wollte mit ihnen noch einmal wegen ihrer Anlagen sprechen. Hätten sie nächste Woche am Mittwoch gegen 16.30 Uhr Zeit. Frau Kalinowski ist gerade auf Urlaub und würde für sie gerne den Abendtermin reservieren.?

?Geht in Ordnung.?

?Wunderbar sanfte Stimme? dachte er. ?Wie die wohl aussehen mag??