Frischfleisch aus Moldawien

Peter M. lehnte sich entspannt in dem tiefen Ledersessel zurück und nippte an seinem Gin. Natürlich pur. Etwas anderes trank er nie. Warum er keine einheimischen Schnäpse trank? So blöd war er nun wirklich nicht. Er blickte sich um. Internationale Geschäftsmänner, einer wichtiger als der andere und schöne einheimische Frauen. Die Frauen waren **** oder genauer gesagt sehr **** und unglaublich gut aussehend. Sie saßen an der Bar und scannten systematisch die Männer, wobei sie versuchten abzuschätzen, was die Kerle so zu bieten hatten. Nicht sexuell, das war ihnen ziemlich egal. Das Finanzielle alleine zählte. Auch er hatte hatte diese Prüfung über sich ergehen lassen dürfen. Schnell waren die Mädchen zu dem Schluss gekommen, er spielte eindeutig nicht in der ersten Liga. Peter lächelte. Anfang 50, nicht sonderlich gut aussehend, viel zu dick, unsportlich. Ja, er wirkte auf den ersten Blick ziemlich ernüchternd auf die jungen Schönheiten. Okay, er war aus dem Ausland und hatte den richtigen Kleidungsstil und die richtige Uhr am Handgelenk und hatte das richtige Handy auf dem Tisch liegen. Trotzdem würde erst ganz am Ende als Beute in Betracht kommen, wenn alle anderen abgelehnt hatten oder Partnerinnen gefunden hatten.

Peter musste grinsen.

Er war mit einem Mädchen verabredet, dass alle hier anwesenden Frauen in den Schatten stellen würde. Sie würden ziemlich schnell zu dem Schluß kommen, einen verdammten Fehler gemacht zu haben. Ihm war das egal. Er würde nie in ein Land reisen, ohne vorher Verabredungen getroffen zu haben. Er überließ nichts dem Zufall. Barbekanntschaften interessierten ihn nicht. Er ging lieber im Internet auf die Jagd. Modelforen, Instagram, die Webseiten von Misswahlveranstaltern. Seine Listen von interessanten Mädchen hielt er ständig aktuell. Sortiert nach Ländern und Orten. Wenn er ein paar Mädchen in einer Stadt in der Liste hatte, plante er seine Reise. Bevor er sich ins Flugzeug setzte, schrieb er alle an. Von zehn Mädchen trafen sich zwei oder drei mit ihm. Oftmals auch mehr.

Zu verlockend waren die Aussichten, die er ihnen bot. Er musterte die gediegene Einrichtung. Na ja, fünf Sterne war das nun wirklich nicht, auch wenn es draußen dran stand. Egal. Es war das teuerste Hotel der Stadt. Er stieg immer in den teuersten Hotels ab. Das gehörte zu seiner Legende. Mädchen ließen sich unglaublich einfach beeindrucken. Er blickte auf seine Breitling.

20 Minuten noch, dann hatte er eine Verabredung mit Mihaela. Die 18-jährige Schönheit hatte bei der letzten Miss Moldova Wahl knapp das Treppchen verpasst. Ideale Voraussetzungen, um sie an Land zu ziehen. Max nahm sein Handy und scrollte durch ihren Instagram-Account.

Sie sah wirklich verdammt gut aus. Wie die Jury sie nicht zur Nummer Eins machen konnte, verstand er nicht. Oder doch, er verstand das schon. Das Mädchen hatte nicht genug Fürsprecher, also kamen andere nach oben. Pech für die anderen. Mihaela würde sie schon bald hinter sich lassen. Warum? Weil sie ab jetzt hatte, auch wenn sie das aktuell noch nicht wusste. Seine Augen saugten sich am Bildschirm fest. 18 Jahre. Lange dunkle Haare, ein unglaubliches Gesicht. 178 Zentimeter laut Angabe der Website. Ihre Beine waren unglaublich lang, das Gesicht geheimnisvoll, die Taille schmal, die Brüste rund und prall. Es passierte mittlerweile sehr selten, aber dieses Mädchen machte wirklich Eindruck auf ihn. Darum hatte er es sich nicht nehmen lassen, selbst nach Chișinău zu kommen. Chișinău, Hauptstadt von Moldawien. Nun ja ... Er klinkte alles aus, was er auf der Fahrt ins Hotel gesehen hatte. Jetzt zählte nur das Mädchen. Wenn man Erfolg haben wollte, musste man sich immer auf das Wichtigste konzentrieren. Und das Mädchen war im Augenblick das Wichtigste für ihn. Deutlich spürte er, dass sein Schwanz das genauso sah. Er wollte sie in der kommenden Nacht seinem Bett und er wollte noch ganz andere Dinge von ihr.