Die dreckigen Vier

Es war heiß in der JVA. Harry, Stefan und Karl saßen im Aufenthaltsraum und besprachen ihren Plan, dem Knast auf Wiedersehen zu sagen. Alle drei hatten langjährige Haftstrafen abzusitzen und ihr Benehmen war nicht dazu angetan, vorzeitig auf Bewährung freizukommen.

Stefano, ein kräftiger, schwarzhaariger Mann von 26 Jahren, 1,90 groß, mußte noch 8 Jahre wegen räuberischer Erpressung und Bandenkriminalität absitzen. Er hatte versucht einen Spediteur zu erpressen. Daneben hatte er mit seinen Komplizen, die wie er Italiener waren über Jahre hinweg von seinen Landsleuten Schutzgelder erpresst. Sie waren dabei nicht zimperlich vorgegangen, ihr Repertoire reichte von Vandalismus und **** bis hin zu **** und Vergewaltigung. Stefano war hier nur ein kleines Licht und war nur bei einigen Schlägeraktionen dabei, aber er bedauerte, nicht über die eine oder andere Frau hergefallen zu sein. Die Behörden hatten ihn von seinen anderen Komplizen getrennt, damit er nicht auf dumme Gedanken kam.

Karl, ein untersetzter Mann, 1,70 groß, braunhaarig, saß wegen Einbruchs und Vergewaltigung. Obwohl er eine feste Freundin hatte, die ihn allerdings selten ran ließ, hatte er insgesamt 11 alleinstehende Frauen ausgespäht, ist dann nachts in ihre Wohnungen eingestiegen und hat sich über sie hergemacht. Er ging dabei sehr raffiniert vor und seine technischen Fähigkeiten konnten ihn fast jedes Schloß und jede Tür knacken lassen.

Harry, auch er war ein Kidnapper. Er hatte versucht, einen Industriellen zu entführen und von ihm ein paar Millionen Lösegeld zu erpressen. Er war 36 Jahre alt, von 1,80 groß und blond. Er war der intelligenteste der drei. Von ihm stammte auch der Plan, von einem Wachmann den Schlüssel zu klauen, in der Werkstatt einen Zweitschlüssel herzustellen und eine günstige Gelegenheit abzuwarten.

?Also morgen abend ist es so weit. Die sitzen alle im Fernsehraum und schauen sich das Fußballspiel an. Da merkt keiner, ob wir fehlen. Das gibt uns Zeit, uns einen Wagen zu holen und schnell von hier zu verschwinden.?

Stefano grinste.

?Ja, endlich wieder frei. Endlich wieder keine Wände um uns rum.?

Karl war skeptisch.

?Klappt das auch mit Ron morgen??

Harry war die Ruhe selbst.

?Ich habe Rons Handy-Nummer. Wir rufen ihn an und er bringt uns dann ins Versteck. Da warten wir erst mal ab, bis sich die Aufregung gelegt hat.?

Alle blickten aus dem vergitterten Fenster. Gegenüber des Knasts war ein Supermarkt und Karl hatte einmal bemerkt, dass dieser Laden nur von drei Frauen geführt wurde. Er bedauerte es, dass er sich ab morgen an diesem Anblick nicht mehr erfreuen konnte, aber er freute sich schon auf sein nächstes Opfer.

?Also gut, gehen wir schlafen.?