Im Supermarkt

Am nächsten Abend warteten die drei bis sich alle im Fernsehraum befanden. Zu ihrer Freude waren auch die Wachmannschaften mit dem Spiel beschäftigt. Nur ab und zu schaute mal einer nach den Gefangenen. Karl probierte die Schlüssel, die er heimlich hergestellt hatte, am Nebeneingang aus. Bereits der erste Schlüssel passte. Auch die nächsten beiden Türen bereiteten keine Schwierigkeiten, so dass die drei schnell draußen waren. Gegenüber war der Supermarkt, der Parkplatz war wegen des Fussballs jedoch fast leer. Nur ein Autos, wohl der Verkäuferin standen noch da. Sie schlichen zum Nebeneingang des Supermarkts, um darauf zu warten, bis die Verkäuferinnen rauskamen. Der Plan war einfach, man wollte ihnen ein Auto klauen und schnell verschwinden.

Im Markt war ein Fenster offen, denn es war sehr heiß. In diesem Moment ging im Knast die Alarmanlage los ? der Ausbruch war entdeckt worden.

?Schnell, rein durchs Fenster? zischte Harry.

Alle drei beeilten sich durchs offene Fenster in den Laden zu kommen. Draußen wurde es immer lauter. Die drei merkten, dass sie im Lager waren. Schnell verschlossen sie das offene Fenster. Auch die beiden Verkäuferinnen hörten den Lärm und schauten in Richtung JVA.

Marsha schaute ihre Kollegin Laura an.

?Wollte da einer ausbrechen??

?Denke schon, aber das hat die letzten 5 Jahre niemand mehr geschafft.?

Es klingelte am Personaleingang. Marsha schaute durch den Spion. Ein Polizist stand davor. Sie machte die Tür auf.

?Guten Abend. Nebenan sind ein drei Leute ausgebrochen. Wir wollten sie nur informieren, das sie ihren Laden zumachen, damit niemand reinkommt. Aber wir nehmen an, dass die drei eh schon über alle Berge sind.?

?Sind die Verbrecher denn gefährlich??

?Kann man schon sagen, aber sie müssen aufpassen, wenn sie nach Hause gehen. Aber wir sehen eigentlich keine Gefahr. Guten Abend, meine Damen.?

?Hast du das gehört??

?Ja, aber Michael holt mich sowieso in einer halben Stunde ab.?

?Was machst du denn im Urlaub??

?Mal sehen, ob ich mit Michael endlich schwanger werde. Du weißt ja, ich wünsch mir schon lange ein Kind.?

?Naja, Masha, du hast ja auch einen tollen Mann. Aber jetzt machen wir, dass wir fertig werden. Die Chefin dürfte ja auch jeden Moment eintreffen.?

Die drei Gangster bewegten sich vorsichtig in den Supermarkt hinein. Sie hatten das Gespräch belauscht und wußten, dass nur die beiden Verkäuferinnen im Markt waren. Die drei hatten sich inzwischen aus dem Haushaltswarenregel mit langen scharfen Messern versehen. Harrys Plan war schnell gefasst. Stefano sollte Laura abfangen, die sich gerade ins Lager begab, während sich Karl und er um Marsha kümmerten. Stefano verschwand in Richtung Lager.

Karl und er bewegten sich ins Büro, wo Marsha gerade voll konzentriert die Tageseinnahmen zählte. Sie realisierte nicht, wie schnell sich alles abspielte, als Karl ihr den Mund zuhielt. Ein Schrei ließ sie aufhorchen. Stefano schleppte Laura herbei. Karl grinste:

?Na da haben wir ja zwei nette Schätzchen.?

?Laß die Finger von den Weibern. Wir warten erst noch auf die Chefin und den Mann. Wenn die was spitz kriegen, dann können wir gleich drüben wieder klingeln. Bringt die zwei Weiber rüber in den Aufenthaltsraum und passt auf sie auf. Ich mach inzwischen einen Anruf.?