Werden wir sehen, aber zuerst...

Am kommenden Abend hatte ich mich eigentlich mit Sarah zu einem Weiberabend bei mir treffen wollen, aber die hatte abgesagt. Irgendwie hatte sie geklungen, als wäre sie auf mich sauer - dabei hatte ich ihr doch wirklich keinen Grund dazu gegeben!

Ich war also zu Hause geblieben und hatte es mir bei einer Piccoloflasche Sekt und Netflix gemütlich gemacht. Sollte Sarah doch sehen, was sie machte; lustig sein konnte ich auch alleine. Ich hatte den Abend mit einem schönen entspannenden Bad begonnen und mich danach im Bademantel auf die Couch gesetzt. Gerade eben wollte ich den Fernseher einschalten, als es plötzlich an der Tür klingelte. War das doch noch Sarah? Rasch schlüpfte ich in meine Hausschuhe und ging öffnen.

Es war Jakob.

Einen Moment lang stand ich irritiert da und muss wohl ziemlich dämlich dreingeschaut haben. Jakob nutze die Gelegenheit gleich.

"Hey, Ashley. Kann ich reinkommen?"

"Äh, hör mal, du..."

"Sarah will mich heute abend nicht um sich haben. Und ich muss dir unbedingt was gestehen."

Ich sah Jakob skeptisch an. Einerseits hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, ihn reinzubitten - was konnte er denn wollen? Aber andererseits war ich alleine zuhause, und irgendwie war ich auch schon neugierig. Was könnte er mir denn zu gestehen haben?

"Okay", meinte ich schließlich, "komm rein."

Ich ließ Jakob eintreten, schloss die Tür hinter ihm und wies ihm den Weg ins Wohnzimmer. Dort angekommen deutete ich ihm, sich auf die Couch zu setzen, aber Jakob schüttelte nur den Kopf. "Erst muss ich was loswerden", sagte er.

"Und was?"

"Das gestern..."

"Ja?"