Während der Fahrt kommen Mirka doch Bedenken

Je länger sie fahren und je weiter sie sich von ihrem Zuhause entfernen, umso mehr Bedenken kommen Mirka. Im Nachhinein ist es schon sehr leichtsinnig von ihr gewesen, dass sie ohne zu Überlegen einfach zu wildfremden Männern ins Auto eingestiegen ist. Doch jetzt ist es zu spät, um noch etwas daran zu ändern. Sie kann nur inständig hoffen, dass die Männer nichts Böses mit ihr im Sinn haben und sie wie versprochen tatsächlich zu ihrer Schwester Julia bringen werden.

Sie fahren ohne Pause zu machen den ganzen Tag einfach durch. Es wird bereits dunkel, als sie endlich die deutsche Grenze erreichen. Mirka ist ganz aufgeregt, was sie in Deutschland erwartet. Sie ist noch nie so weit von zu Hause weggewesen, in einem fremden Land mit einer fremden Sprache, die sie trotz Deutschunterricht in der Schule nur sehr mangelhaft spricht und nur bruchstückhaft versteht. Ohne ihre große Schwester wäre sie hier vollkommen aufgeschmissen.

„Aufwachen!“ Jemand rüttelt Mirka an der Schulter. „Was ist denn los?“ murmelt Mirka unwillig. „Wir sind da!“ sagt der Mann unnachgiebig. „Was?“ Mirka schlägt die Augen auf und sieht sich schlaftrunken um. Das Auto steht auf einem dunklen Parkplatz vor einem großen Hochhaus. Mirka rappelt sich auf und steigt aus dem Wagen aus. Die frische Nachtluft lässt sie unwillkürlich frösteln. Der Mann nimmt Mirka an der Hand und zieht sie hinter sich her zu dem Hochhaus …