Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Chapter 17
by Reyhani
Oisdann …
Verschwörung
"Geht's dir wieder gut, Schatz?", fragte Vinz mit besorgter Mine. "Es tut mir ja so Leid, du kümmerst dich die ganze Zeit um mich und ich benehme mich im Gegenzug wie der letzte Depp. Entschuldige bitte."
Er gab Ina einen zögerlichen Kuss auf die Wange und wartete, dass seine Frau ihm wie üblich vergeben würde. Ina hatte diese Unterwürfigkeit nicht erwartet. Sie hatte schon ganz vergessen, dass sie sich im Streit getrennt hatten. Durch Marys Fingerkünste auf der Damentoilette war sie tiefenentspannt. Aber sie wollte es ihrem Mann auch nicht zu einfach machen. Er sollte ruhig ein schlechtes Gewissen haben.
Einen Moment träumte Ina von einem langen, weißen Strand mit Palmen, Sand zwischen den Zehen und einem Drink, der nach Kokosnuss schmeckte. Ein schwarzer Hotelangestellter massierte ihren Rücken. Er sah Yusufu verdammt ähnlich. Von dem verblassenden Traum blieb nur ein Lächeln auf Inas Gesicht zurück: "Ist schon gut. Dir geht es hoffentlich auch gut?"
Vinz atmete auf und küsste Ina noch einmal. Dieses Mal auf den Mund. Dann umarmte er sie und flüsterte ihr ins Ohr:
"Bei mir ist alles o.k. Und ich habe gute Neuigkeiten. Wir haben die Obermaier auf unsere Seite gezogen. Sie wird für dich stimmen. D.h. Joseph hat die meiste Arbeit gemacht. Mann, der ist wirklich ein toller Freund. Wir müssen uns da später mal erkenntlich zeigen."
Alarmiert schob Ina ihren Mann von sich weg und sah ihm fest in die Augen. Vinz meinte es tatsächlich ernst. Er glaubte ehrlich, er könnte Vroni Obermaier beeinflussen. Wie konnte er nur so weltfremd sein. Es beruhigte Ina, dass Yusufu dabei gewesen war. Der würde ihr später einmal seine Version der Geschichte erzählen. Aber sie würde sicher eh gleich erfahren, was das alles zu bedeuten hatte.
Vorsichtig schielte Ina zu Vroni hinüber, die sich mit Leni unterhielt. Neben der Frau des Vorsitzenden sah ihre Schwiegermutter wie ein zierliches, junges Mädchen aus. Ina wurde das Gefühl nicht los, dass Vinz sie verkauft und es nicht einmal gemerkt hatte. Aber immerhin hatte er sie vorgewarnt. Irgendwie konnte sie ihm nicht böse sein. Sie gab ihm einen Schmatzer und drehte sich zurück in die Runde.
"Bist bereit, Madl?", sprach Vroni Ina sofort an. "Letzte Auswahlrunde, da kannst noch amoal zeigen, aus was für Holz du geschnitzt bist."
Sie griff mit ihrer breiten Hand eine von Inas Brüsten und schüttelte sie kräftig.
"Gell, bist vorsichtig mit der Ina?! Sie ist wie eine Tochter für mich", wandte Leni besorgt ein.
"Jo freilich, wir Mütter müssen doch zsammenhoaltn. Dein Bua ist auch ein Braver. Der hat allweil nichts dagegen, dass sein Weiberl eine Karrier als Dirndlkönigin macht. Er hat ihre Dutten schon dem Verein überschrieben."
Vroni lachte laut über ihren eigenen Witz und wandte sich zum Gehen. Ina musste beim verständnislosen Gesichtsausdruck von Vinz ein hysterisches Kichern unterdrücken. Sie hatte ja gewusst, dass sie auf sich allein gestellt war. Nicht ganz – Yusufu und Mary drückte ihr noch aufmunternd die Schulter. Dann folgte Ina Vronis Hintern, der mühelos die Massen der Gäste teilte. Unterwegs schloss sich ihnen eine Kellnerin mit einem Tablett voller Bier an.
Die Karawane steuerte durch eine Schwingtür in die fast leere Küche. Nur ein armer Spüler räumte noch die letzten Teller weg. Vroni und die Kellnerin ignorierten ihn völlig, nur Ina wurde nervös, weil er gierig er auf ihre Titten starrte. So bekam er zu guter Letzt auch noch etwas von der legendären Veranstaltung im Festsaal mit. Es ging durch eine weitere Tür und sie standen im Schankraum der Gaststätte. Auch hier schien alles verwaist aber im Gegensatz zur neonbeleuchteten Küche war es fast dunkel. Inas Augen mussten sich umstellen, dann erst sah sie die einsame Gestalt an der Theke.
"I lass euch zwei Haserln noch kurz allein. I komm gleich wieder, dann geht's weiter", kündigte Vroni an und verschwand mit der Kellnerin durch die Tür ins Hinterzimmer.
"Sieht so aus, als ob nur noch wir beiden übrig geblieben sind."
Ina stellte sich zu Hanna an die Theke und nahm eines der beiden Biergläser, das die Kellnerin dagelassen hatte. Hanna nahm einen Schluck aus dem anderen Glas und linste feindselig zu Ina rüber.
"Pfff, ich hab ja eh keine Chance", murmelte sie trotzig.
"… na, bei deinen Hupen", ergänzte sie auf Inas verständnislosen Blick hin. "Meine Tittchen sind doch der Witz des Abends. Ich hätte mich nie von meinem Mann, dem Benni, überreden lassen sollen, hier anzutreten. Ist halt ne Duttenparty, kann man nichts machen. Mit meinem Oarsch kann ich da allweil nichts reißen. Bin halt zu fett für Dirndlkönigin."
Hanna zog einen Flunsch und ihre Unterlippe begann ganz leicht zu zittern. Hastig nahm sie noch einen Schluck von der Weißen. Mit Ina ging wieder einmal die große Schwester durch. Die Klage der Kleinen konnte sie nicht gut vertragen. Rational zu argumentieren, brachte jetzt gar nichts. Dass ihre Brüste zwar klein aber dafür fest waren und dass sie einen prächtigen Hintern hatte, hörte Hanna bestimmt dauernd. Stattdessen zog Ina ihre Konkurrentin in den Arm. Ihr anfänglicher Widerstand schmolz rasch dahin und Hanna drückte sich an Inas Busen. Es waren ein leises, unterdrücktes Schluchzen zu hören.
Das Hannerl hatte das gebraucht, das verstand Ina gut. Bei ihr selbst war es Mary gewesen, die sich um sie gekümmert hatte. Ohne eine gute Freundin hielt man diesen Vereinswahnsinn unmöglich aus. Ina drückte Hanna noch ein bisschen fester, bis diese hörbar die Luft einzog. Da ließ Ina sofort Hannas Po los, auf dem sie unwillkürlich ihre Hände abgestützt hatte.
"Tut mir Leid, ich hab nicht dran gedacht", entschuldigte sich Ina. "Ich war auch ganz wund. Diese verrückten Traditionen, gehören doch abgeschafft. Wenn diese Bauern ihren Kindern den Hintern versohlen, ist das ja ihre Entscheidung. Aber uns sollen sie da rauslassen."
"Weißt du, das ist gar keine Tradition", erwiderte Hanna kleinlaut. "Das haben sich mein Mann und sein Bruder, der Bastl, ausgedacht. Ich hab ja gleich gesagt, das des a Schmarrn ist. Aber sie fanden das lustig."
"Frauen auf den Hintern zu hauen?"
"Äh … also … das machen wir daheim auch manchmal. Es war halt als Gaudi gedacht. Und der Bastl hat gesagt, wir müssten mein bestes Stück ordentlich in Szene setzen. Es tut mir so Leid, dass du gar keinen Spaß dran hattest."
Hanna löste sich von Ina, zog die Dirndlbluse über ihre Tittchen und schloss das Leiberl.
"Ich mach halt alles falsch. Ich geh jetzt und sag meinem Mann er soll mich nach Hause bringen. Danke für alles und viel Erfolg als Dirndlkönigin. Du hast es verdient."
"Moment, Prinzesschen", warf Ina etwas schärfer als beabsichtigt ein, "du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen. Wer weiß, was die da drin noch mit mir vorhaben. Ich brauch deine Unterstützung. Wir sind ein gutes Team. Immerhin haben wir mit diesem dämlichen Popoklatschertanz die gesamte Konkurrenz aus dem Weg geräumt."
Zum Schluss zwinkerte Ina Hanna verschwörerisch zu und freute sich, als Hanna sie mit ihren großen, braunen Augen dankbar anstrahlte. Die Kleine war schon süß. Kein Wunder, dass ein muskulöser Holzhacker da zugegriffen hatte. Aber vielleicht war das ja auch der Bruder, das musste Ina unbedingt genau in Erfahrung bringen.
"Ja krass, wie du die Burga karatemäßig rausgekickt hast", riss Hanna Ina aus ihren Gedanken. "Wenn du mich brauchst, dann helfe ich dir natürlich. Aber die Königin bist und bleibst du. I mog nimmer."
"Klar, Prinzesschen, ich regele das schon. Wir werden …"
In dem Moment ging die Tür zum Hinterzimmer auf. Der Zeugwart Huber streckte den Kopf heraus, gab den beiden Frauen ein Zeichen und verschwand dann wieder. Ina und Hanna sahen sich an und atmeten tief durch. Hanna begann, wieder an ihrem Mieder herumzunesteln. Aber Ina hielt sie zurück:
"Lass mal, ich hab da eine bessere Idee."
Damit löste Ina Hannas Schleife. Die Schürze legte sie auf einem Barhocker ab. Dann öffnete sie die Knöpfe des Rocks an der Seite. Sie musste ein bisschen ziehen um ihn über Hannas ausladenden Hüften zu bekommen. Trotz der Dunkelheit meinte Ina sehen zu können, wie die Jüngere rot wurde. Schützend hielt sie sich eine Hand vor ihre Scham. Hanna stand unten ohne im Schankraum.
"Keine Angst, wir ziehen dir sofort wieder was an. Aber vielleicht brauch ich was, um von meinen Hupen abzulenken", wisperte Ina, um Hannas Unsicherheit im Keim zu ersticken.
Dann band sie ihr die Schürze um. Von vorne sah Hanna jetzt wieder wie ein anständiges Trachtenmadl aus. Leider hatte Ina keine Zeit, die Rückansicht zu inspizieren. Sie mussten zur Krönung rein. Also nahm Ina ihr Prinzesschen bei der Hand und sie betraten zusammen das Hinterzimmer.
Oisdann ...
Disable your Ad Blocker! Thanks :)