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Chapter 10
by blackdragon
Was antwortet Jim?
Jim lehnt ab
Jim blickte sie an. In der Dunkelheit des Stalls war es ihm nicht möglich zu erkennen, ob sie eine Gefühlsregung zeigte.
"Es macht nun keinen Unterschied mehr." erklärte sie.
"Es ging nie darum Nshochi." brummte er abwesend.
"Dafür hat es Dir gestern eine Menge Spaß gemacht." Ihre Stimme klang neutral. Kein Anzeichen von Ärger war zu vernehmen. "Die meisten weißen Männer denken doch, dass Indianermädchen nur dafür gut sind."
"Es war leider notwendig. Sonst wärst Du jetzt nicht hier. Und wir wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht wirst Du das irgendwann verstehen."
Das Mädchen schwieg einen Moment.
"Wohin willst Du die Beiden bringen?"
"Ich dachte, in der Stadt wären die beiden sicher. Wenn allerdings dieser Revolverheld in der Stadt ist, könnte es auch dort gefährlich werden."
"Jim Carson der Indianerschlächter. Denkst Du, er könnte gefährlich werden?"
Jims Stimme wurde leiser.
"Wie gefährlich er werden kann, werden wir wohl erleben, wenn wir Jenna und ihrer Tochter helfen. Er ist in jedem Fall ein Betrüger. "
"Woher weißt Du das, Cowboy?"
"Lass Dir eine kurze Geschichte erzählen. Es geht um einen jungen weißen Mann und seinen Freund, einen Indianer. Der Indianer hieß Falkenauge. Die beiden waren beinahe wie Brüder. Sie wuchsen zusammen auf, teilten alles miteinander. Sie standen füreinander ein, auch als die Schwester des Weißen bei einem Indianerüberfall verschleppt wurde. Zusammen machten sie sich auf die Suche."
Jim pausierte einen Moment, erzählte dann weiter.
"Es war eine harte Zeit für die beiden Freunde. Sie folgten der Spur der Indianer so lange es ging. Trotz aller Bemühungen verloren sie die Fährte. Also drehten sie ab, um in einer nahe gelegenen Stadt die Vorräte aufzufüllen und zu hören, ob eventuell jemand etwas über den Weg der Indianer aussagen konnte."
Nshochi hatte sich ihm zugewandt. Im Moment genoss Jim wohl ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Er fuhr fort.
"Der Cowboy erledigte die Einkäufe. Als er wieder aus dem Laden kam, sah er, dass drei weiße Rowdys seinen Freund belästigten. Falkenauge ignorierte die Schmähungen der drei. Doch dann zog einer von ihnen eine Pistole. Er hat dem Indianer aus nächster Nähe eine Kugel in den Rücken gejagt. Sein Freund rannte zu der Gruppe, aber es war zu spät. Falkenauge starb in seinen Armen."
Jim stockte einen Moment, bevor er fortfuhr.
"Der Weiße kümmerte sich also um die Beerdigung seines Freundes. Der Richter und der Sheriff fanden eine Verfolgung des Vorgangs nicht für notwendig. War doch nur ein dummer Indianer, der gestorben war. Also nahm der junge Cowboy das Recht selbst in die Hand. Er forderte die drei. Gleichzeitig zogen alle vier die Waffen. Kurz darauf waren die drei Mörder tot. Ihr Blut klebte an den Händen des Cowboys. Sein Name war Jim Carson."
Trotz der Dunkelheit konnte er deutlich erkennen, dass das Indianermädchen zusammenzuckte.
"Von nun an war Jim Carson ein Gejagter. Immer wieder wollten sich junge Revolverhelden mit ihm messen. Er war schnell. Zu schnell für jeden von ihnen. So starben viele junge Männer. Jim Carson wurde gesucht. Ein Kopfgeld wurde ausgesetzt. So hatte er von diesem Zeitpunkt an zusätzlich eine Bande Kopfgeldjäger auf seiner Spur, die ihn ****, noch mehr Blut zu vergießen."
"Was ist mit ihm passiert?" fragte Nshochi atemlos.
"Der Zufall kam ihm zu Hilfe. Er beobachtete einen Überfall auf eine Kutsche. Die Banditen zerrten zwei Frauen, offensichtlich Mutter und Tochter aus der Kutsche. Der Kutscher war bereits tot. Die Banditen begannen, den Frauen die Kleider vom Körper zu reißen. Jim tat, was er für richtig hielt. Er mischte sich ein. Es endete damit, dass die fünf Banditen tot auf der Erde lagen. Der Outlaw beruhigte die Frauen, half ihnen dabei, wieder in die Kutsche zu steigen und brachte sie dann in die nächste Stadt. Dort traf er auch den Mann, bzw. Vater der Frauen. Wie es sich herausstellte, war es der Gouverneur. Er begnadigte Jim Carson. Seither versucht der Cowboy, Ärger aus dem Weg zu gehen. Er ist sicher nicht hier, um eine **** zu terrorisieren."
"Woher weißt Du soviel über ihn?" erkundigte sich Nshochi.
Jim lächelte müde. "Es gelang ihm, friedlich zu leben, bis er von Indianern **** wurde. Er fand dort seine Schwester wieder, floh mit ihr und der Tochter des Häuptlings. Dann beobachtete er, wie ein Attentäter einen Farmer töten wollte. Er mischte sich erneut ein. Der Attentäter starb."
In der Dunkelheit konnte er erkennen, dass Nshochi zitterte.
"Du..." setzte sie an.
"Ja Nshochi. Ich bin der echte Jim Carson. Und Du wirst bald das schaffen, was schon viele erfolglos versucht haben."
"Eine traurige Geschichte", murmelte das Indianermädchen nachdenklich.
"Und ich hoffe, sie hat dazu beigetragen, dass Du verstehst, dass das, was gestern Abend passierte, nichts mit Vorurteilen gegen Deine Rasse zu tun hat."
Sie nickte.
"Woher kommt der Name? Indianerschlächter? Die Weißen nahmen den Namen fast bewundernd in den Mund."
"Das hängt mit einer anderen Geschichte zusammen. Ich war auf der Flucht, als mich nachts die vier Indianer überfielen. Mit ihren Messern waren sie keine Gegner für die Colts. Erst viel später erfuhr ich, dass ich auf heiligem Boden campiert hatte. Die vier waren also gewissermaßen im Recht. Wie die Geschichte so spielt. Aus einem Toten werden im Lauf der Erzählung 100. Der **** der vier Indianer brachte mir den Namen ein. Ein Name, der Falkenauges Andenken beschmutzt. Immerhin weiß ich, dass es keine 500 Indianer waren, die ich an zwei Tagen niedergemetzelt habe."
Eine weile lagen die beiden schweigend in ihre Decken gewickelt nebeneinander.
"Ich friere", flüsterte Nshochi plötzlich.
Instinktiv zog Jim sie in seinen Arm. In diesem Moment dachte er nicht darüber nach, dass es im Stall eigentlich überhaupt nicht kalt war.
"Ich vertraue Dir Cowboy", flüsterte sie zögernd. "Und ich weiß nicht warum."
Beruhigend strich er über ihren Kopf. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Entspannt lauschte Jim dem gleichmäßigen Atmen des Mädchens.
Einige Zeit später war auch er eingeschlafen.
Was bringt der nächste Morgen?
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Desperado City
Stadt der Gesetzlosen
Ein Revolvermann, ein junge Blondine, ein Indianermädchen oder ein Bandit.
- Tags
- Western, Indianermädchen
Updated on Apr 27, 2022
by MACC
Created on Dec 26, 2001
by MACC
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