Ins Freie

Der nächste Weg führte ins Freie. Jasmin raste zur Haustür und riss sie auf. Das Hindernis kostete sie ihren geringen Vorsprung, sie spürte eine grobe Hand auf ihrer Schulter. Schreiend stürzte sie nach vorne, prallte mit den Knien schmerzhaft auf das steinerne Pflaster. Gerade eben konnte sie sich noch mit den Händen abfangen, um nicht der Länge nach auf dem Boden zu landen. Hastig rappelte sie sich auf und drehte sich mit zur Abwehr erhobenen Armen um.

Der Angreifer war verschwunden.

Kurzzeitig verblüfft stierte sie den leeren Türrahmen an. Dann ließ sie die Arme sinken und sah sich beschämt um. Die Straße war menschenleer, aber am Nachbarhaus gegenüber schwangen die Vorhänge hin und her. Bestimmt saß da wie immer die Rentnerin mit der Katze auf dem Schoß und beobachtete, was sich ringsum tat. Bald wüsste vermutlich die halbe Gemeinde, dass sie aus dem Pfarrhaus gerannt und auf den Boden gefallen war.

Jasmin fühlte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Verlegen beugte sie sich nach vorne und wischte ihre Knie ab. Nein, das war kein guter Einstand in ihre erste Pastorenstelle.

Ein wenig steif stakste sie in Richtung Haus.