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Chapter 7
Woher kommen die Nonnen?
Maria Agnes schlägt etwas vor
Schwester Maria Agnes war aufgeregt wie ein junges Mädchen vor dem ersten Schulausflug. Ungeduldig wartete sie, bis das Abendessen und damit das Schweigegebot beendet waren. Auf dem Weg vom Refektorium zum Kreuzgang konnte sie nicht mehr an sich halten. Zischelnd verkündete sie ihren Mitschwestern die Neuigkeit.
„Ein Rummel kommt in den Ort!“
„Was?“, fragte Maria Thomas zweifelnd.
„Ein fahrender Rummel mit Karussellen, Losbuden und Clowns. Morgen kommt er am Bahnhof an und baut seine Zelte auf der großen Wiese jenseits der Brücke auf.“
„Und weshalb sollte uns das interessieren?“, moserte Maria Petra.
„Natürlich, weil wir hingehen werden“, behauptete Maria Agnes provokant.
„Ach, Unsinn“, wiegelte Maria Bruna ab, „Mutter Oberin wird uns das nie erlauben.“
„Warum denn nicht?“, Maria Agnes setzte einen Schmollmund auf, „Wir bitten sie einfach um Erlaubnis. Sonst werden wir nie erfahren, ob wir es dürfen.“
„Du spinnst“, merkte Maria Thomas an, „woher weißt du denn überhaupt davon?“
„Hehe“, kicherte Maria Agnes und bemühte sich, sehr schlau auszusehen.
Das Kloster der Schwestern vom Orden der großherzigen Maria war ungewöhnlich modern und weltoffen. Man verfügte nicht nur über einen Internetzugang via WLAN, sondern pflegte auch einen eigenen Social Media Account. Maria Agnes, die davon geträumt hatte, Influencerin zu werden, bevor sie ins Kloster eintrat, hatte sich freiwillig gemeldet, in ihrer knappen Freizeit den Account zu pflegen.
Dabei checkte sie natürlich auch andere Seiten. Selbstverständlich nur, um up-to-date zu bleiben und den eigenen Auftritt laufend zu verbessern. Klar, warum denn auch sonst? So war sie in der Regel bestens darüber informiert, was sich draußen in der Welt tat.
Kaum dreißig Minuten später stand sie im Büro der Oberin und trug ihre Bitte vor.
Die Äbtissin wiegte den Kopf hin und her. Nachdenklich tippte sie mit einem Finger an ihr Kinn. Die ihr anvertrauten Nonnen einem weltlichen Vergnügen auszusetzen, barg ein gewisses Risiko. Andererseits könnte ein Ausflug außerhalb der Klostermauern auch eine Art Ventil sein, um unfromme Gedanken abzulassen und die Schwestern danach zu besseren Ordensmitgliedern werden zu lassen.
Nun gut, entschied sie, sie würde den Ausflug gestatten, aber nur mit einer zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme.
„Einverstanden, meine Tochter“, verkündete sie der vor ihr stehenden Maria Agnes, die in diesem Moment ein Grinsen nicht mehr **** konnte, „aber nur unter der Bedingung, dass Novizenmeisterin Maria Josepha euch begleitet. Und wenn sie irgendwelchen Unsinn bemerkt, ist der Besuch dieses Rummelplatzes sofort beendet und ihr kehrt auf direktem Weg zurück. Ist das klar?“
Maria Josepha, die mit gefalteten Händen neben dem Schreibtisch der Klostervorsteherin wartete, erbleichte. Mit einem Stall voll junger Nonnen einen Ausflug zu machen, war schlimmer, als eine Sack Flöhe hüten zu müssen. Aber sie war erfahren und weise genug, nicht zu widersprechen.
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Updated on Mar 28, 2024
Created on Mar 1, 2024
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