Man muss seine Fehler auch zugeben können!

Nachdem sie sich lange Zeit lang den Mund ausgespült hat, sucht sie noch einige Wäsche von sich und Kevin zusammen, um eine weitere Waschmaschine anzustellen.

Sie konnte wie auch gestern schon nach dem Besuch keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und parkte sich bis zu Kevins Ankunft vor dem Fernseher.

"Ich bin wieder zu Hause, Mama." Ruft er in die kleine Wohnung und kommt her rein.

"Entschuldige, dass es später wurde, wir haben noch ein bisschen gequatscht und so." Sarah funkelt ihn wütend an und sagt.

"Solange deine Noten nicht darunter leiden. Wie z. B. Projekt oder der gleichen."

"Ha witzig, dass du es ansprichst, Dominik, so ein fetter Streber aus unserer Klasse hat die ganze Arbeit für mich mit gemacht. Ich hatte es voll vergessen und na ja. Trotzdem grade so mit einer 4- bestanden." Kevin fängt an, zu lachen.

"Glück im Unglück würde ich dazu mal sagen", sagt er und prustet sich vor Lachen.

"Wie bitte? Ein fetter Streber, sagst DU zu jemandem? Solltest du nicht am besten wissen, wie schrecklich es ist, wenn man nicht so akzeptiert wird wie man ist?" Und Sarah dreht sich demonstrativ von ihm weg und sagt.

"Geh in dein Zimmer. Du sollst darüber nachdenken, was du getan hast!"

"Aber ich wollte mich gleich noch mit den Jungs treffen! Und ich bin 18! Ich darf gehen, wann ich will!" Protestiert er.

"NEIN!" Brüllt Sarah "Diese Jungs sind ganz schlechter Umgang für dich! Wenn du gehen willst, dann geh, aber dann brauchst du nicht wiederzukommen. Denn unter meinem Dach herrschen meine Regeln!" Faucht sie ihn nich an, worauf hin er mit knallender Tür das Wohnzimmer verlässt und die Zimmertür, auch, mit einem unüberhörbaren knallen schließt.

Kaum 20 Minuten später kommt er wieder aus seinem Zimmer und möchte sich etwas zu essen holen. Sarah merkt dies aber und mault ihn an.

"Du warst zur Essenszeit nicht da, Essen gibt's erst wieder morgen! Nicht nur, dass du anderen gegenüber respektlos bist, du bist auch mir gegenüber respektlos! Du hättest dich abmelden sollen! Jetzt wieder ab in dein Zimmer!" Sich aufregend stürmt Kevin zurück in sein Zimmer.

Nach weiteren 30 Minuten klingelt Sarah Telefon. Justin ruft sie an.

"Hallo" meldet sie sich als sie ans Telefon geht.

"Was ist da los? Wir sind schlechter Umgang und Kevin darf jetzt nicht raus spielen? Was denkst du, wie alt er ist?" Fragt Justin los.

"Er hat sich respektlos verhalten. Nicht nur einem Mitschüler gegenüber, sondern auch mir gegenüber. Und außerdem ..." wettert Sarah los, doch Justin unterbricht sie.

"Du hast dem fetten Sack einen geblasen! Kann dir doch nur recht sein, wenn dein Sohn ihn beleidigt! Außerdem hat er vor dir keinen Respekt mehr zu haben! Hast du das verstanden?"

Stille

"Ob du das verstanden hast?!" Fragt er energischer nach.

"Ja verstanden" gibt Sarah kleinlaut zurück.

"Du steckst dir jetzt einen Kopfhörer ins Handy und dann ins Ohr, und machst dann ein Foto von dir." Befiehlt Justin.

Sarah sucht eine Weile, bis sie ein paar Kopfhörer gefunden hat. Diese steckt sie sich in die Ohren und die andere Seite ins Handy. Sie macht ein Foto von sich und sendet es ab.

"Sehr gut. Jetzt zieh einen kopfhörer raus und versteck alles so, dass man nicht sieht, dass du einen Kopfhörer drin hast unter deinen Haaren. Auch das Kabel darf man nicht sehen." Sarah wusste zwar nicht, was er vorhatte, doch es machte ihr Spaß, den Anweisungen zu folgen. Sie betrachtet sich im Spiegel.

Weder Kopfhörer noch Kabel sind zu sehen. "Ja, ist so weit alles versteckt."

"Gut, und du kannst mich gut durch den Kopfhörer verstehen?" Fragt Justin.

"Ja sehr gut sogar" Sagt Sarah

"Super, du gehst dann in Kevins Zimmer und wiederholst, was ich dir sage."

"Ja", sagt Sarah, die wieder dieses Gefühl des dominiert, werden so stark spürt und es geschehen lässt. Sie klopft an die Tür und tritt ein.

"Was ist?" Fragt Kevin. Nach einer Weile beginnt Sarah zu sprechen und ihre Worte verwundern Kevin, doch er hört zu.

"Ich möchte mich entschuldigen", sagt Sarah

"Ich habe kein Recht böse auf dich zu sein und erst recht habe ich kein Recht deine neuen Freunde als schlechten Umgang zu bezeichnen. Sie sind so ziemlich der beste Umgang, den du haben kannst. Und du brauchst keinen Respekt vor solchen loosern, wie diesem fetten Streber zu haben, du musst" und dieser Satz kam ihr besonders schwer über die Lippen.

"Erst recht vor mir brauchst du keinen Respekt mehr zu haben. Ich habe erkannt, dass deine Kumpels jetzt die wichtigsten für dich sind. Außerdem werde ich dich nie wieder bestrafen oder dich darum, bitten hier im Haus zu helfen... Worauf hast du Hunger? Ruf deine Freunde an, wir gehen essen. Ich zahle heute als Entschuldigung"

Dann öffnet sie ihre Arme.

"Nimmst du meine Entschuldigung an?" Fragt sie.

Kevin ist zwar überrascht darüber, dass seine Mutter endlich begriffen hat, was ihn wichtig ist, doch er freut sich auch darüber sie alle zum Essen einladen zu können.

Also nimmt er seine Mutter in den Arm und sagt.

"Ich vergebe dir, du hast es ja jetzt eingesehen, wie falsch du lagst."

In Sarah kochte es vor Wut, doch sie durfte jetzt keine Emotion außer Reue zeigen. "Danke mein Sohn", sagt sie,

"also was möchtest du essen? Oder möchtest du erst deinen Kumpel anrufen? Diesen Justin?"

"Mama, das ist eine hervorragende Idee. Ich werde ihn gleich anrufen und dann komme ich und sage dir Bescheid, wo es hingeht. Aber bis dahin geh bitte raus." Sagt Kevin und zeigt fröhlich mit seinem Handy auf die Tür.

"Gut gemacht schlampe" hört Sarah durch den Kopfhörer.

"Dann geh jetzt mal zu deinem Portemonnaie und sag, wie viel Geld da noch drin ist. Dementsprechend suche ich dann die Anzahl der Gäste aus und wo wir essen." Sarah holt ihr Portemonnaie aus ihrer Tasche und zählt nach.

"Ich habe noch 21 € und damit muss ich eigentlich noch den Rest der Woche Lebensmittel kaufen." Sagt sie.

"Perfekt." Hört sie durch die Kopfhörer "Ich erwarte vom dir, dass du einen Rock anziehst. Nicht länger als knielang. Bis gleich. Dein Sohn hat schon dreimal versucht, bei mir anzurufen."