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Chapter 13 by Daemony Daemony

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Frustrierende Hindernisse

Jasmin ärgerte sich. Warum hatte Robert sie nicht früher geweckt? So hatte sie wertvolle Zeit verloren, die sie eigentlich heute früh benötigt hätte.

In Wahrheit ärgerte sie sich über sich selbst. Da war so viel, was sie falsch gemacht hatte. Allem voran natürlich, dass sie sich in diese unmögliche Situation gebracht hatte. Mit dem Auto benötigte sie zu dem ominösen Ort auf dem Stadtplan mindestens 40 Minuten. Um einen Zeitpuffer zu haben, wollte sie sogar eine Stunde vorher losfahren. Man konnte ja nie wissen, ob unterwegs irgendwelche Verzögerungen auftraten. Der unverschämte Kerl in dem Video-Call war da ja sehr deutlich gewesen, dass sie pünktlich sein sollte. Zwar hatte sie keine Ahnung, was passieren würde, wenn sie sich verspätete, wollte sicherheitshalber aber kein Risiko eingehen.

Zunächst brauchte sie eine heiße Dusche. Schon wieder. Dass sie sich von Robert in diesem kompromittierenden Zustand hatte auffinden lassen, trug ebenfalls zu ihrer schlechten Laune bei. Im Grunde wusste sie, dass sie sich ihm anvertrauen sollte. Geheimnisse zu haben, belastete eine Partnerschaft immer sehr. Doch in ihrem Fall war sie sich unsicher, ob die Wahrheit nicht noch belastender wäre. Das Beste war doch, sie würde die Sache still und zügig aus der Welt schaffen und er müsste nie etwas davon erfahren.

Sie zog sich sehr konservativ an. Schwarzer Hosenanzug, hochgeschlossene Bluse. Darin fühlte sie sich einigermaßen sicher, egal, was auf sie zukommen sollte.

Sie eilte an den Schreibtisch, um einige Termine zu verschieben, die sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Bedauernswert, aber leider unvermeidlich. Zeit für ein richtiges Frühstück blieb ihr dazwischen nicht mehr. Mit einem Müsliriegel und einer Tasse Kaffee in der Hand lief sie ins Arbeitszimmer, setzte sich und ...

"Ach, verd …"

In der Hektik kippte die Tasse und der halbe Inhalt ergoss sich auf ihre Hose. Fassungslos besah sie sich das Malheur. Wäre es schwarzer Kaffee gewesen, hätte sie es vermutlich hingenommen und gehofft, dass es trocknete und man die Flecken auf dem schwarzen Stoff nicht allzu deutlich bemerkte. Aber mit Milch und Zucker war dies unmöglich. Nun musste sie sich auch noch umziehen. Beinahe kamen ihr vor Wut die Tränen.

Sie rannte ins Obergeschoss, pfefferte das versaute Kleidungsstück in den Wäschekorb und riss den Schrank auf. Sie ermahnte sich, ruhig zu bleiben – es war ja nur ein kleines Missgeschick, und wenn sie sich schnell umzog, würde sie immer noch rechtzeitig loskommen. Doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr das Herz bis zum Hals schlug, als sie feststellte, dass keine andere passende Hose zu finden war. Dort, wo sie sauber aufgereiht hängen sollten, herrschte gähnende Leere. Sie schlug sich gegen die Stirn. Der Umzugskarton mit den guten Anzügen war beim Einzug umgekippt und sein Inhalt in den Dreck gefallen. Alles war in der Reinigung. Die ersten beiden Wochen im neuen Pastorat waren mit Arbeit und Terminen so ausgefüllt gewesen, dass sie es nicht dazu gekommen war, die Sachen abzuholen.

Frustriert wühlte sie sich durch die restlichen Kleidungsstücke und zog schließlich einen dunkelgrauen Rock hervor, den sie schon ewig nicht mehr getragen hatte. Sie hielt ihn hoch und seufzte. Sie hatte gehofft, sich mit einem strengen Erscheinungsbild einen Schutzschild zu schaffen. Der Rock wirkte konservativ, war aber nicht halb so seriös, wie sie es sich für dieses mysteriöse Treffen gewünscht hätte. Sie würde darin altbacken und unelegant aussehen. Besser als nichts, entschied sie und raffte ihn an sich. Sie wollte gerade hineinschlüpfen und sich im Spiegel begutachten, als das Handy brummte. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm reichte, und ein kalter Schauer überlief sie. Die Nachricht kam von einer anonymen Nummer. Der Inhalt war deutlich: "Denke dran – sei pünktlich. Du wirst keine zweite Chance bekommen."

Die Worte wirkten wie ein Peitschenhieb. Hastig zwängte sie sich in den Rock. Er saß enger, als sie es in Erinnerung hatte, doch sich nochmal umzuziehen, was eine weitere Verzögerung bedeutete, konnte sie nicht riskieren. Sie schnappte ihren Autoschlüssel und ihre Handtasche und im nächsten Moment rannte sie bereits die Treppe hinunter. Sie fühlte sich verletzlicher, ungeschützter, als sie es gewollt hatte. Doch sie hatte ****. Sie musste sich dem Treffen mit dem Unbekannten stellen und herausfinden, was dort auf sie wartete.

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