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Chapter 7

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Der Lieferjunge

Anmerkung: Die Dialoge sind eigentlich in Englisch, der Einfachheit halber schreibe ich sie in Deutsch.

Der überstürzte Aufbruch ihres Ehemannes und die trübe Aussicht, dass er auch in den nächsten Monaten kaum Zeit für sie haben würde, kühlte Heikes ohnehin schon schlechte Laune auf den absoluten Nullpunkt ab.

Während sie ihr Müsli mampfte, studierte sie nochmals ausgiebig die Produkte in der Liefer-App. Sie stellte eine lange Liste an Sachen zusammen, um die Vorräte aufzufüllen. Dabei ließ sie sich zum einen davon leiten, worauf sie selbst Appetit hatte. Zum anderen dachte sie voraus, Zutaten im Haus zu haben, aus denen sie spontan ein Menü zaubern konnte, wenn Klaus doch einmal kurzfristig zum Essen zuhause wäre.

Bevor sie auf OK klickte, löschte sie die meisten Sachen wieder. Denn ihr kam die Erkenntnis, dass die Lieferungen womöglich eine der wenigen Kontakte sein würden, die sie mit der Außenwelt hätte. Wenn sie nicht auf Vorrat einkaufte, sondern täglich frisch orderte, käme wenigstens regelmäßig jemand zu Besuch.

Neben den laufenden Lieferterminen waren gegen Aufpreis auch Expressbestellungen möglich. Also musste sie gar nicht so viel vorsorgen und einlagern.

Der Lieferjunge war nun gewiss kein Traummann, doch irgendwie schien er ihr doch ganz schnuckelig zu sein. Wenn sie es schaffte, ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken und gesprächiger zu machen, hätte sie jemanden zum Reden und würde nicht komplett vereinsamen.

Sie schloss den Einkauf ab, räumte das Geschirr in die Spülmaschine und überlegte, womit sie sich die Zeit vertreiben sollte. Sie schaltete den Fernseher ein und zappte durch die unzähligen Programme. Das meiste waren internationale Sender in zig verschiedenen Sprachen. Doch es gab auch eine Handvoll deutsche Satellitenkanäle. An denen blieb sie hängen und ließ die Flimmerkiste laufen, bis es an der Haustür klingelte.

Sie sprang auf und lief dem Besucher entgegen. Im Flur fing sie den schmächtigen Jungen wieder ab. Zumindest rechnete er diesmal damit, jemanden anzutreffen, und erschrak nicht wieder.

Heike schätzte ihn auf Anfang zwanzig, wobei sie sich schwer damit tat, da er für ihre Augen exotisch aussah. Dunkle Haut, glatte schwarze Haare. Seine Herkunft richtig einordnen konnte sie nicht. Araber war er jedenfalls keiner.

Er trug ein gelbes T-Shirt mit einem verwaschenen Werbeaufdruck, zu weite Stoffhosen, die er mit einem Gürtel bändigte, und ausgelatschte Sandalen.

„Hallo! Schön, dass Sie da sind. Kommen Sie doch rein“, begrüßte sie ihn ehrlich erfreut, einen echten Menschen zu sehen. Er nickte ihr stumm zu und trug die Kühlbox wortlos in die Küche, wo er begann, sie auszuräumen.

„Mein Name ist Heike. Darf ich fragen, wie Sie heißen?“

Er sah sie an wie ein Kaninchen die Schlange und stotterte „Ich bin Nadeem.“

Heike lächelte ihn aufmunternd an und reichte ihm die Hand. „Freut mich, dich kennenzulernen, Nadeem.“

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