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Chapter 6
What's next?
Klaus geht
Kurz nervte das drängende Piepsen eines Weckers, dann verstummte es. Heike fühlte sich müde und zerschlagen, drehte sich auf dem Sofa um und dämmerte wieder ein.
Eine Hand streichelte über ihre Wange. Sie öffnete die Augen und im gedämpften Licht, das durch die geschlossenen Vorhänge sickerte, erkannte sie Klaus, der sich über sie beugte. Er war frisch geduscht und komplett angezogen.
„Guten Morgen, Schatz, wie hast du geschlafen?“, fragte er mit besorgtem Gesichtsausdruck.
Heike streckte sich und bemerkte, dass sie einen steifen Nacken hatte. Autsch. „Nicht gut“, gab sie zu.
„Warum hast du denn hier draußen geschlafen?“, hakte er nach und ging vor ihr in die Hocke, um auf einer Höhe mit ihr zu sein.
„Du hast geschnarcht.“ Sie verzog schmerzhaft das Gesicht.
„Oh, entschuldige. Ich sollte daran denken, dass ich dazu neige, wenn ich getrunken habe.“
Heike nahm die halbherzige Entschuldigung hin und wartete kurz, ob er noch etwas hinzufügen wollte. Aber da kam nichts. Wenn er den verunglückten Sex der vergangenen Nacht nicht erwähnte, würde sie es auf keinen Fall tun. Das gebot ihr Selbstwertgefühl.
Sie kämpfte sich in eine aufrechte Position. „Ist schon gut“, log sie. Sie hatte einfach keine Lust auf Streit. „Aber sag mal, wo hast du **** herbekommen? Ich dachte, der ist in diesem Land verboten? Auf der Einkaufsliste sucht man jedenfalls vergebens danach. Dabei hätte ich zu meiner Pizza gestern ganz gerne einen Rotwein gehabt.“
Er lächelte, tippte sich an die Nase und versuchte, schlau auszusehen. „Tja, gewusst wie.“
„Ach, lass‘ den Scheiß, ich bin nicht in Stimmung für dumme Sprüche.“
Er setzte eine reuige Miene auf und erzählte. „Für Ausländer gilt das Verbot nicht so streng. Es gibt speziell lizenzierte Restaurants, die Bier, Wein und Spirituosen ausschenken. In einem davon waren wir gestern zum Abendessen.“
„Wir?“
„Ein Regierungsvertreter, zwei lokale Architekten und neben mir noch drei Auftragnehmer. Zwei Niederländer und ein Italiener. Die sind schon etwas länger hier und gaben mir den Tipp, dass man auch Sachen bekommen kann, die nicht in der Bestell-App aufgeführt sind, wenn man den Lieferfahrer direkt darauf anspricht und ein kleines Trinkgeld springen lässt.“
Heike schüttelte den Kopf. Wo strenge Verbote herrschten, war die Korruption nicht weit. Das war doch immer und überall das Gleiche. Aber bevor sie sich von diesem Gedanken noch weiter runterziehen ließ, bemühte sie sich, an etwas Positives zu denken. Sie fände es schön, zusammen zu essen und sich zu unterhalten, damit sie wenigstens indirekt ein bisschen über Klaus' Arbeit erfuhr.
„Wie wär’s mit Frühstück?“, erkundigte sie sich fröhlicher, als sie war, „ich habe Kaffee und Müsli liefern lassen. Und für morgen können wir gemeinsam die Angebote anschauen und ich bestelle alles, wenn du weg bist.“
Klaus sah ehrlich zerknirscht aus. „Oh, es tut mir wirklich so leid. Ich kann nicht mit dir frühstücken. Ich werde gleich zum nächsten Termin abgeholt. Die legen hier echt ein mörderisches Tempo vor. Kaffee gibt’s im Büro. Und während der Besprechungen gibt es Kleinigkeiten zum Essen nebenbei.“
Sie vermutete, dass diese Kleinigkeiten, von denen er sprach, reichhaltiger ausfielen, als ihre magere Mahlzeit.
Wie zur Bestätigung seiner Worte erklang von draußen ein Hupen. Bedauernd seufzend richtete er sich auf. „Bis heute Abend, Schatz.“ Dann schnappte er seine Tasche und ging zur Tür. Heike sah ihm enttäuscht nach.
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Heike in al-Baha
Sie begleitet ihren Mann ins Ausland.
Heike ist alleine in dem Luxusbungalow, während ihr Mann arbeitet.
Updated on Jun 11, 2025
by Daemony
Created on Sep 3, 2023
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