Das Buch für Dämonenbeschwörungen

Teras Finger kamen an einem Buch zum Stehen auf dem kein Körnchen Staub lag. Zögerlich zog er es heraus. Auf dem rabenschwarzen Umschlag war ein rotes Pentagram abgebildet, dass von Zeichen umgeben war. Einige von ihnen erkannte der junge Magier als Runen, die bei Beschwörungen benutzt wurden, doch die meisten waren ihm gänzlich unbekannt.

Dämonenbeschwörungen waren gefährlich, sie verlangten oft Opfer, die beschworenen Wesen waren schwer zu kontrollieren und konnten sich auch gegen den Beschwörer richten wenn dieser nicht aufpasste und man war sich nie sicher, ob man nicht gerade dafür gesorgt hatte, dass die eigene Seele für immer in der Hölle schmoren würde.

Doch sie brachten Macht. Unglaubliche Macht, die in der Lage war ganze Armeen aufzustellen und Völker zu unterwerfen. Teras hatte seine Entscheidung getroffen. Mit vor Aufregung zitternden Händen holte er ein Buch mit einem weißen Umschlag unter seinem Mantel hervor. Das Dämonenmagiebuch in der einen und sein Buch mit dem weißen Umschlag in der anderen Hand murmelte er einige Zauberformeln. Auf dem weißen Buch fingen erschienen auf einmal dunkle Flecken, als hätte jemand unachtsam schwarze Tinte verschüttet, doch sie breiteten sich immer weiter aus. Schnell gesellten sich auch rote Flecken dazu, doch während die schwarzen Flecken über das ganze Buch wucherten, bildeten die roten feine Linien die sich zu Mustern formten.

Nach einigen Sekunden hielt Teras zwei äußerlich absolut identische Bücher in den Händen.

Hastig stellte er die Kopie in das Regal an die Stelle des Originals und lies dieses unter seiner Robe verschwinden. Der Diebstahl würde irgendwann auffallen, seine Kopie war lediglich äußerlich perfekt, gefüllt war sie nur mit weißen Seiten, doch er hoffte, dass sie ihm genug Zeit erkaufen und seine Spur zusätzlich verwischte würde.

Ein Knarzen lies den jungen Magier zusammenzucken. Er blickte sich gehetzt um, doch in dem kleinen Raum konnte er nichts außergewöhnliches entdecken. Mit weich werdenden Knien und einem Feuerzauber auf den Lippen schlich Teras zur Tür und spähte in die riesige mit Büchern gefüllte Halle.