Aufforderung

Eine Woche später sitzt mein Ehemann mir am Frühstückstisch gegenüber, seine Augen glänzen vor Aufregung, als er mir mitteilt, dass er Herrn Neugemann zu einem Abendessen eingeladen hat.

"Er ist mein Vorgesetzter, und wenn das heute Abend gut läuft, könnte ich befördert werden. Er scheint dich zu kennen.“

„Woher denn?“. Frage ich und werde etwas unruhig. Vor zwei Wochen hätte ich auf die Uni getippt, doch jetzt schwant mir Übles.

„Weiß nicht genau, er hat was von einem Maskenball geredet. Zumindest hast du Eindruck gemacht.“ nun beißt er sich auf die Unterlippe und lässt es heraus.

"Du wirst bitte nett zu ihm sein!“

"Wie nett soll ich denn sein? Mehr als nett?" meine Stimme zittert leicht, während ich in seine Augen blicke.

Mein Ehemann, der Mann, den ich einst geliebt hatte, der mich jetzt wie eine Ware behandelt, lächelt verlegen .

"Du weißt genau, was ich meine," sagte er, seine Stimme war sanft. "Er ist ein mächtiger Mann, und wenn heute Abend alles perfekt läuft, könnte ich die Beförderung bekommen, die ich verdient habe. Du musst sehr, sehr nett sein zu unserem Gast!“

Ich spüre wie mein Magen sich zusammenzieht, auch das Wort Gast hatte seitdem einen Beigeschmack, denn im Puff hießen ja alle Männer Gäste. Und mir war längst klar wer sein Vorgesetzter war.

„Wenn das so ist, werde ich mich dafür verführerisch und sexy anziehen müssen!“