Auf ins Wohnzimmer

Walter betrachtete seine „Kreation“ mit prüfendem Blick. In seinem Gesicht spiegelte sich Zufriedenheit – er schien stolz auf das, was er erschaffen hatte. Tom stand stumm vor ihm, nackt, verwundbar, innerlich zerrissen. Er versuchte, sich einzureden, dass das alles nicht er war – dass dieser fremde Körper, dieses andere Gesicht, ihn von der Verantwortung, von der Scham befreite. Aber tief in ihm wusste er: egal wie er aussah, es war immer noch er selbst.

„Komm“, sagte Walter schließlich. „Wir gehen hoch ins Wohnzimmer. Dann sehen wir mal, ob du gefügig bist oder ob wir noch einiges trainieren müssen, bevor ich meine Investition in dich zu Geld machen kann.“

Er deutete mit einer knappen Geste zur Treppe. Sein Ton war kühl und bestimmt, weit entfernt von dem freundlichen, verständnisvollen Mann, der Tom einst in sein Haus gebeten hatte.

Tom schluckte, gehorchte. Er stieg die Treppe hinauf, spürte jeden Schritt schwerer werden. Oben angekommen zeigte Walter in Richtung Wohnzimmer. „Da lang.“

Tom betrat den Raum und blieb unsicher stehen. Walters Stimme ließ keinen Raum für Zweifel: „Setz dich. Und mach schön die Beine breit.“

Der Befehl war unmissverständlich, und Tom tat, wie ihm geheißen. Er setzte sich auf das Sofa, spreizte die Beine. Noch immer klammerte er sich **** an den Gedanken, dass das ja nicht er war, den Walter hier betrachtete – dass es eine Rolle war, eine Maske. Doch mit jedem Moment wurde es schwerer, diese Illusion aufrechtzuerhalten.

Walter verschränkte die Arme, musterte ihn mit kaltem Interesse. „Sehr gut. Du lernst schnell. Das wird sich bezahlt machen.“