Ankunft am Ferienhaus

Nach etwa einer halben Stunde Fahrt verließen wir schließlich die breiten Straßen. Die Wegführung wurde schmaler, die Häuser standen immer weiter auseinander, und der Asphalt wich einem Schotterweg, der unter unseren Reifen knirschte. Bald passierten wir das letzte Haus, und vor uns lag das Ziel unserer Reise: genau jenes Ferienhaus, das wir uns im Internet ausgesucht hatten. Natürlich hatten wir uns vorab die Bilder und Beschreibungen genau angesehen – aber man weiß ja nie, was sich in der Realität verändert. Doch schon beim ersten Blick, als wir auf dem kleinen Parkplatz vor dem Hof hielten, war klar: die Fotos hatten nicht zu viel versprochen. Das Haus lag malerisch am Waldrand, das letzte bewohnte Gebäude, bevor nur noch die Natur begann.

Wir stiegen aus und atmeten die frische, klare Luft tief ein. Kaum hatten wir den Wagen abgeschlossen, wurden wir auch schon freundlich von einem älteren Ehepaar empfangen, das uns offenbar bereits erwartet hatte. Die beiden, wohl zehn bis fünfzehn Jahre älter als wir, strahlten eine Herzlichkeit aus, die sofort dafür sorgte, dass wir uns willkommen fühlten.

„Willkommen, schön, dass Sie gut angekommen sind,“ sagte der Mann mit warmem Lächeln, während seine Frau nickend zustimmte.

Sie führten uns durch das Haus, erklärten mit viel Liebe zum Detail, wo sich alles befand und wie es funktionierte. Obwohl wir keine große Einweisung gebraucht hätten – die Geräte waren selbsterklärend – war es angenehm zu sehen, wie sehr sie sich bemühten, uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Ihre Freundlichkeit war ehrlich und keineswegs aufdringlich.

Zum Schluss erwähnten sie noch: „Jeden Morgen kommt jemand vorbei und schaut nach dem Pool. Er reinigt ihn, falls nötig, aber stört Sie dabei natürlich nicht.“

Nachdem die Schlüssel übergeben waren und wir uns bedankt hatten, trugen wir unsere Koffer ins Schlafzimmer und begannen, unsere Sachen einzuräumen. Das Haus war modern und großzügig eingerichtet – heller Boden, stilvolle Möbel, alles wirkte gepflegt und einladend. Das Schlafzimmer bot ein riesiges Bett, zwei mal zwei Meter groß, und gegenüber an der Wand hing ein ebenso großer Fernseher.

Vom Schlafzimmer aus gelangte man in das offene, lichtdurchflutete Wohnzimmer mit einer modernen Küche, die alles bot, was man sich wünschen konnte. Dahinter befand sich ein geräumiges Badezimmer: eine große Regendusche, die man zu zweit genießen konnte, und eine beeindruckende Badewanne – ausgestattet mit kräftigen Massagedüsen wie in einem Whirlpool. Die Wanne war so groß, dass wir beide darin mehr als genug Platz finden würden. Sonja strahlte schon bei dem Gedanken daran, abends ein ausgedehntes Bad zu nehmen.

Das eigentliche Highlight aber war der Außenbereich: hinter dem Haus erstreckte sich ein Pool, sicher zwölf Meter lang und drei bis vier Meter breit. Die Tiefe war so bemessen, dass ich bequem stehen konnte, während Sonja wohl auf Zehenspitzen gehen müsste. Rund um den Pool standen Liegen und luxuriöse Outdoorbetten mit schattenspendenden Dächern – perfekte Rückzugsorte, um sich nach dem Baden entweder in der Sonne bräunen oder im Schatten entspannen zu können.

Besonders beruhigend war: der Pool lag uneinsehbar. Nachbarn gab es auf dieser Seite nicht mehr, nur Wald. Und zur offenen Seite hin konnte man weit ins Tal blicken, ohne dass jemand aus der Ferne herüberschauen konnte. Es war klar: hier würden wir keine Badesachen brauchen. Der Gedanke an ungestörte Stunden im Wasser, nackt und frei, ließ uns beide innerlich lächeln.