2:13

*2:13*, zeigte die Digitalanzeige des Weckers, als ich blinzelnd erwachte.
*Wo bleibt sie nur?*, dachte ich und tastete nach meinem Handy, griff aber nur ins Leere.
Mühsam setzte ich mich auf und rieb meine verklebten Augen, bevor ich mich auf die Suche nach meinem Handy machte. Es dauerte nicht lange, bis ich auf dem Boden fündig wurde.
*Wahrscheinlich hab ich es im Schlaf runtergeworfen!*, dachte ich, während ich mich danach bückte, doch als ich es schließlich in den Händen hielt, kam mir noch eine andere Vermutung.
"14 Anrufe in Abwesenheit.", las ich und sah am Lautstärke-Icon, dass mein Handy auf Vibration gestellt war.
"Verdammt!", flüsterte ich und wählte sogleich die Nummer meiner Frau.
Nach drei Versuchen, bei denen immer nur die Mailbox ranging, gab ich es auf und zog mich hastig an. Drei Minuten später saß ich im Auto und raste zu der Pizzeria.
Natürlich hatte die bereits geschlossen und es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen.
"VERDAMMT!", fluchte ich laut und setzte mich wieder ins Auto.
*Wahrscheinlich ist sie bei Ilona...*, versuchte ich, meine Sorgen zu verdrängen, wollte aber lieber die Gewissheit haben, dass es ihr gut ging.
Also versuchte ich es ein weiteres Mal auf ihrem Handy und war ziemlich erleichtert, als der Rufton verstummte und es leise knackte.
"Schatz! Wo bist du?", wollte ich aufgeregt wissen, "Geht's dir gut?"
"Hallo?", hörte ich eine verschlafene Frauenstimme, die aber eindeutig nicht von meiner Frau war.
"Äh, hallo...", stammelte ich und kam dann sofort zu meinem Anliegen: "ist meine Frau da? ... ist Marianne da?"
"Mh-hm...", seufzte die Frau am anderen Ende bestätigend.
"Geht's ihr gut?", hakte ich sofort nach.
"Sie schläft...", entgegnete die Frau träge, bevor sie laut in mein Ohr gähnte.
"Oh, gut...", stöhnte ich erleichtert und entschied mich, dass es das Beste war, sie einfach schlafen zu lassen.
"Kannst du ihr ausrichten, dass sie mich anrufen soll, wenn sie aufwacht?", bat ich die fremde Frau und entlockte ihr ein knappes "Ja!", bevor ich ihr eine gute Nacht wünschte und anschließend auflegte.
Ein wenig beruhigt fuhr ich zu meinen Schwiegereltern und legte mich wieder ins Bett. Dabei war ich so aufgedreht, dass ich über eine Stunde brauchte, bis ich endlich eingeschlafen war.