Zurück nach Borneo

Am nächsten Tag kündige ich mein Leben in Deutschland. Ich verkaufe alle meine Besitztümer, kündige meine Wohnung und buche einen One-Way-Flug zurück nach Borneo. Glücklicherweise war die Vergewaltigung folgenlos geblieben, meine Tage kamen pünktlich.

Als ich nach fünf Wochen wieder im Flugzeug sitze, weiß ich, dass ich nie wieder zurück nach Deutschland kommen werde, ich werde mich dem Stammesleben, Krankheiten, sexuellem Missbrauch, Krieg, Überfällen und Vergewaltigung hingeben.

Ich habe noch überlegt, ob ich mich sterilisieren lasse.

Meine Entscheidung war dagegen. Zwar war ich durch die Spirale beim ersten Mal geschützt, wird das für mein neues Leben keine Möglichkeit sein, weil ich keine mehr haben kann. Verhütung ist im Stamm kein Thema - warum auch? Wer hier schwanger wird, gibt dem Stamm ein Kind.

Wenn ich also dahin zurückkehre, dann ohne jegliche Verhütung mit voller Fruchtbarkeit. Wenn ich dem Stamm oder auch bei Vergewaltigungen im Krieg **** schenken muss, ist das meine Rolle als Stammesfrau.

Diese und andere Gedanken gehen mir durch den Kopf auf den langen Flügen. Will ich das? Ja. Der Dschungel gibt mir eine andere Lust als in Deutschland.

Irgendwann stehe ich wieder im Camp. Die Ranger freuen sich zwar, warum ich zurück bin, ich kann noch ein paar Tage bleiben, was meinen Plänen entgegenkommt.