Wer nicht wagt...

Nur einen kurzen Gedanken an eine mögliche Falle verschwendend eilte Ragnar in die Gasse. Vielleicht gab es hier die Möglichkeit ein paar Münzen zu verdienen, sein Geldbeutel hatte es bitter nötig. An der nächsten Biegung verlangsamte er seine Schritte. Auf dem Boden lag eine umgestürzte Sänfte. Daneben zwei Tote Männer in ihrem Blute liegend, ein Träger und ein Wächter. Der andere Träger war nirgends zu sehen. Als nächstes sah er die Frau. Sie war **** vielleicht in seinem Alter und sie war schön. Ihre Haut war braun. Schwarze lange Haare rahmten ihr schönes Gesicht ein. Ein Kleid aus roter Seide hing in Fetzen von ihrem Körper und offenbarte ein paar runde, straffe Brüste. Drei Kerle in abgerissenerer Kleidung umrundeten sie. Einer, ein hagerer Kerl mit einer Narbe auf der Wange hielt ihr die Arme auf den Rücken gedreht. Ein kleiner untersetzter Bursche mit verfitztem Bart steckte gerade ihren Schmuck ein. Der dritte, ein kräftiger Mann mit bis auf einem Zopf kahlem Schädel, hatte bereits seine Hose runtergelassen und versuchte ihre strampelnden Beine auseinander zu zerren.

Er starb als erstes. Mit einen Kampfschrei schnellte Ragnar vorwärts, das Schwert beschrieb einen blitzenden Bogen und zerschmetterte seinen Schädel. Blut und Hirn spritzen dem Mädchen über die Brüste, sie schrie noch lauter. Die beiden anderen sprangen zurück. Der Dicke versuchte seine Keule aus dem Gürtel zu ziehen, doch ein Sprung brachte Ragnar in seine nähe und das Breitschwert rammte sich durch seine Brust. Noch während er versuchte die Klinge wieder frei zu zerren bemerkte Ragnar eine Bewegung aus dem Augenwinkel und warf sich zurück. Die Klinge eines schartigen Krummsäbels streifte nur seinen Oberarm. Der hagere Mann witterte seine Chance und drang weiter auf den nun Waffenlosen Barbaren ein. Ragnar war **** zurück zu weichen. Nachdem er zwei Schlägen ausgewichen war gelang es ihm den Waffenarm seines Gegners zu packen und zur Seite zu reißen. Mit der anderen Hand erwischte er seinen Gegner an der Kehle und drückte zu. Unbarmherzig drückte Ragnar weiter zu während er mit der anderen das Handgelenk seines Gegner verdrehte und ihn, gerade als er seinen Dolch gezogen hatte, mit seiner eigenen Waffe durchbohrte.

Ragnar ließ den letzten Toten Dieb fallen und nahm sein Schwert auf. Dann wandte er sich dem Mädchen zu:“ Nun hör auf zu heulen. Sie sind ****.“ Das Mädchen reagierte nicht. Er musste sie ein wenig schütteln bevor sie wieder zu sich kam: “ Die Kerle sind bei ihren Ahnen. Du bist in Sicherheit. Wie heißt du eigentlich und was machst du in dieser dunklen Gasse zu dieser Zeit?“

„Mein Name ist Lysande“ erwiderte sie und versucht mit den Resten des Kleides ein wenig ihre Blöße zu bedecken, waren ihr doch nicht die begehrlichen Blicke des Barbaren entgangen. „Einer meiner Träger meinte dies sei eine Abkürzung. Ich bin euch zu Dank verpflichtet. Bitte geleitet mich sicher nach Hause, damit ich mich bei euch erkentlich zeigen kann.“