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In dem Cloudspeicher waren vor allem viele Selfies, die sie von sich vor dem Spiegel gemacht hatte, typisch für Mädchen in ihrem Alter. Leider fand ich keine weiteren Bilder von uns beiden. Dafür vielen mir aber ein paar Videodateien auf. Die älteste war laut dem Zeitstempel etwa einen Monat alt, zu der Zeit war Marie auf Stufenfahrt in einer Jugendherberge irgendwo in der Provinz. Da mir Marie noch gar kein Video von der Fahrt gezeigt hatte, war ich neugierig und öffnete das Video.

“Komm, tanz doch ein bisschen für uns,” hörte ich eine mir unbekannte Stimme als ich das Video öffnete. Die Handykamera fokussierte sich auf die Szene und ich sah meine Freundin, wie sie auf dem Bett ihres Zimmers in der Jungendherberge saß. Neben ihr saß ein Junge, den ich ebenfalls nicht kannte. Er sah “südländisch” aus und war wahrscheinlich eher noch jünger als Marie. “Ja komm Süße, mach ein bisschen Party, ich mach mal Musik auf meinem Handy”, sagte der Junge auf dem Bett und tippte auf seinem Handy rum, das dann irgendwelchen stumpfsinnigen deutschen Gangsterrap ausspuckte.

“Hihi, na gut Jungs, dann will ich Euch mal eine Show bieten,” kicherte meine Süße. Ihre Stimme hatte einen seltsamen Klang, den ich eigentlich nur von ihr kannte, wenn sie etwas viel getrunken hatte, was nicht oft vorkam. Marie stand auf und ließ ihre Hüften zum Beat des Raps kreisen, dabei streckte sie ihren süßen kleinen Knackarsch richtig in Richtung der Kamera. “Woohoo, sexy! Das machst Du richtig gut, Bitch.” Das war nun wieder der Junge, der die Kamera hielt. Marie lächelte ihn an. Ich wunderte mich langsam ziemlich über meine Freundin, so ein Verhalten kannte ich nicht von ihr.

Währenddessen hob der andere Junge hinter dem Rücken von Marie einen Rucksack vom Boden auf und holte zwei Flaschen heraus, eine halbvolle Limoflasche und einen Vodka. Er füllte die Limoflasche mit dem Vodka auf und schüttelte die Flasche kurz. “Hier Marie, trink doch noch was.” Er streckte die Flasche mit dem Limo-Vodka Gemisch meiner Freundin entgegen. Sie nahm die Flasche entgegen und nahm einen großen Schluck.

“Ey Cem, willst Du auch was ****”, fragte er den jungen hinter der Kamera. “Ne lass mal Murat, mir geht’s gut”, antwortete dieser. Plötzlich fiel es mir jetzt wieder ein: Ich hatte mit Marie fast jeden Tag telefoniert, als sie auf der Stufenfahrt war. Damals hatte sie sich auch darüber beschwert, dass in der Jugendherberge auch eine Klasse Mittelstüfler aus einer anderen Schule in unserer Stadt untergebracht war, die sich die ganze Zeit daneben benahm. Sie erzählte vor allem von zwei türkischstämmigen Jungs, die dauern die älteren Mädchen aus ihrer Stufe angafften und blöde Sprüche rissen. Waren das etwa die beiden? Und was machten sie mit meiner Freundin alleine auf einem Zimmer?