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Chapter 4 by The Pervert The Pervert

Wird er?

Vertrauen Sie mir, ich bin Arzt.

Sandra hatte sich schon im laufe ihrer Ausbildung angewöhnt Leute mit wenigen Blicken gut einzuschätzen, nicht nur was ihre körperliche Erscheinung anging. Den Mann neben sich schätzte sie auf etwa 1,80m, eindeutig kein Sportler, aber sonst körperlich in Form trotz ein paar Kilo zu viel. Obwohl sie sich unter seinem gierigen Blick noch nackter als sowieso schon vorkam, hatte er zugleich eine so ruhige, kontrollierte Art am Steuer zu sitzen, wie sie Männern zueigen ist die eine hohe Position in einer Firma innehaben, oder die einen jener gutbezahlten Edelberufe ausüben, wie Anwalt oder Architekt in denen SIE sich ihre Kunden aussuchen konnten. Dieser hier zeigte aber auch eine gewisse unterschwellige nervöse Unsicherheit, die sie annehmen ließ, das er zwar versuchen würde sie anzubaggern, aber nicht versuchen würde sich an ihr zu vergreifen um dann einen Skandal zu riskieren.

Sein Gesicht besass eindeutig Charakter, aber trotzdem war sich Sandra sicher das sie mit diesem Kerl selbst in einer angenehmeren Situation nicht viel zub tun haben wollte.

Um die Sache zu beschleunigen und das Interesse ihres Retters an ihr direkt zu bremsen übernahm sie deshalb sofort die Initiative.

?Meine Güte, bin ich froh, das sie hier vorbei gekommen sind. Ich bin auf dem Weg nach Hause und diese Mist-Karre hat ganz plötzlich den Geist aufgegeben. Leider verstehe ich nicht viel von Motoren. Meine **** wird sich schon sorgen um mich machen. Normalerweise wäre ich nämlich schon zu Hause. Und dazu noch dieses Mistwetter.

Aber so muss es ja sein, wenn schon eine Panne dann mitten in der Pampas und im strömenden Regen.? mischte sie geschickt Schwindel und Wahrheit. Es schien ihr sicherer wenn der andere dachte das jemand auf sie warten würde.

Das Lächeln des Mannes war zwar freundlich, als er antwortete, aber Sandra spürte trotzdem eine gewisse Spannung.

?Tja, man kann es sich halt nicht aussuchen. Auch nicht wer einem zu Hilfe kommt, - will sagen, das ich selbst von Autos auch nicht viel verstehe. Wenn ich unter ihre Motorhaube schauen würde wäre ich etwa so hilfreich wie ein Vorschlaghammer für einen Uhrmacher. Ich könnte ihnen höchstens einen Abschleppdienst anrufen.? schlug er vor wobei er schon in den Taschen seines Anzuges nach einem Handy suchte.

Sandra hatte sich auf dem Sitz zusammengekauert, denn obwohl es in dem Wagen angenehm geheizt war fror sie trotzdem in dem nassen Fetzen, den sie trug.

?Verflixt, ich habe es Zuhause vergessen.? fluchte der Mann. Als er sah wie Sandra zitterte stellte er die Heizung zwei Stufen höher.

?Vielen Dank. Ich habe selber schon daran gedacht. Aber man versucht halt trotzdem erst mal selber was zu finden.? lächelte Sandra zurück.

?Nun, auch wenn ich ihnen nicht mit dem Wagen helfen kann, kann ich sie immerhin ein Stück mitnehmen. Ich befürchte in dieser Gegend wird vor dem Morgen keine Pannenhilfe vorbei kommen. Es dürfte für sie ziemlich ungemütlich werden bei diesem Wetter ein paar Stunden warten zu müssen. Sie werden sich mit Sicherheit eine Erkältung einfangen.?

So etwas hatte Sandra schon befürchtet, und beglückwünschte sich zu ihrem Glück im Unglück. Anscheinend war dieser Mann doch von einem guten Geist hier vorbei geschickt worden. Solange sie nicht die restliche Nacht hier nass und im kalten herumsitzen musste sollte er sie ruhig im Gedanken ausziehen und sich schöne Gedanken machen.

?Das wäre prima. Ich danke ihnen. Ich schliesse nur schnell den Wagen ab.? lächelte sie ihn an.

?Kein Problem. Hübschen Mädchen helfe ich immer gerne. Besonders solchen in einer Notlage.?

Sandra huschte schnell aus der gemütlichen Wärme des Benz. Der Regen schien noch stärker und kälter geworden zu sein. Schnell verschloss sie die Motorhaube und kramte aus dem Wageninneren ihre Handtasche mit dem Handy. Sonst gab es nichts wertvoller am oder im Wagen. Sie schloss ab und huschte zurück zu dem beheizten Wagen ihres Retters.

Der Mann hatte inzwischen irgendwoher aus dem hinteren Bereich des Wagens eine dünne Decke hervorgezogen die er Sandra überreichte als sie sich erneut in das weiche Polster des Beifahrersitzes plumpsen ließ.

?Hier bitte. Etwas besseres kann ich leider nicht anbieten.?

Sandra drehte ihr lächeln von dem sie wusste das es auf die Leute besonders anziehend wirkte zu vollem Strahlen auf.

?Oh, Danke. Sie sind wirklich ein Ritter und Kavalier.?

Sandra fühlte wie die letzten Zweifel an diesem Mann in ihr schwanden. Er schien ihr tatsächlich zu jenen Menschen zu gehören die anderen in einer Notlage helfen ohne unbedingt eine Gegenleistung zu erwarten. Oder war sie einfach zu misstrauisch ?

?Im Übrigen, mein Name ist Martin Hoffmann.? Er streckte Sandra die Hand hin. Sie ergriff sie und war über den festen Griff erstaunt.

?Sandra ? Berger? erwiderte sie. Trotz allem hielt sie es für sicherer ihren richtigen Familiennamen für sich zu behalten. Schliesslich würden sie sich nach dieser Episode kaum wiedersehen. Sie wickelte sich in die dünne graue Decke die zwar wenig gegen die Kälte ihrer nassen Kleidung half, aber wenigstens ihren Körper vor den doch immer noch ziemlich unverschämten Blicken des Mannes verbarg.

?Was machen sie eigentlich so spät noch unterwegs, wenn ich so neugierig sein darf ?? fragte sie während sie nach ihrem Handy kramte.

?Oh ich habe einen Anruf von meiner Klinik bekommen. Es hat einen Vorfall gegeben der meine Aufmerksamkeit erfordert. Deshalb muss ich zu solch Gottloser Zeit durch den Regen schwimmen, statt Zuhause gemütlich im Bett zu liegen.? erklärte Hoffmann im Plauderton.

?Klinik ?? fragte Sandra erstaunt. Wie ein drohendes Fragezeichen fuhr draussen ein Blitz über den Himmel untermalt von dramatischem Donner.

?Ja, ich bin Arzt. Dr. Hoffmann, Leiter des Sanatoriums Weidenmoor. Dorthin bin ich jetzt auch unterwegs.?

Inzwischen hatte Sandra ihr Handy gefunden, musste aber feststellen das der Akku mal wieder leer war, was sie kurz heftig fluchen ließ.

?Nun, das ist kein Problem. Sie können von der Klinik aus anrufen. Dort werden sie auch trockene Kleidung bekommen und wenn sie wollen einen heissen Kaffee. Einer meiner Leute kann sie dann in die nächste Ortschaft bringen, zu einem Hotel, wenn sie nicht bei uns bleiben wollen was ich verstehen würde.? erklärte Dr. Hoffmann.

Sandra spürte plötzlich erneut diese merkwürdige Unsicherheit. Ein Arzt. Klinikleiter. Also hatte sie ihn doch richtig eingeschätzt. Ein respektierlicher Mann. Warum hatte sie dann trotzdem dieses merkwürdige Gefühl im Magen.

?Was für eine Art Sanatorium leiten sie denn ? Eine ReHa-Einrichtung ??

Dr. Hoffmann wirkte plötzlich steif. ?Wenn man so will. Weidenmoor ist eine Nervenheilanstalt. Oder wie der Volksmund früher so unschön und unkorrekt sagte, ein Irrenhaus. Leider haben Einrichtungen wie die unsere trotz unserer Erfolge immer noch einen schlechten Ruf.?

Immer öfter blitzte und donnerte es nun draussen, und die Scheibenwischer hatten mühe den strömenden Regen von der Windschutzscheibe zu entfernen, nicht das es viel zu sehen gegeben hätte. Die Landschaft lag in tintiger Finsternis und während sie unterwegs waren war ihnen kein einziges Fahrzeug entgegen gekommen.

Ein Hinweisschild besagte das die nächste Ortschaft noch zehn Kilometer entfernt war als Dr. Hoffmann nach links in einen geteerten Weg einbog. Nach etwa hundert Metern musste er vor einem Tor in einem 3 Meter hohen Zaun anhalten. Aus einem kleinen Kabuff, gerade gross genug für einen missmutigen Aufpasser auf einem Stuhl, der genau in dieser Kombination besetzt war kam ein Nicken und ein Handzeichen. Dann öffnete sich das Tor und Dr. Hoffmann ließ den Mercedes gelassen über den Kiesweg auf ein grosses, wuchtiges Gebäude zu rollen. Nur aus einigen Fenstern, überwiegend im Erdgeschoss drang gedämpftes Licht.

Weitere Blitze beleuchteten Gebäude und Gelände mit knochenbleichem Schein und erzeugten eine Atmosphäre wie in den Gruselfilmen der frühen Kinojahre.

Das schien auch Dr. Hoffmann zu finden, denn mit einem schrägen Blick und einem merkwürdigen Lächeln sagte er : ?Eine Szene wie aus einem billigen Horrorfilm, nicht wahr? Eine finstere Gewitternacht, eine einsame Gegend, ein grosses Haus, noch dazu eine Nervenklinik dazu ein Mann der ein sexbesessener, verrückter Wissenschaftler sein könnte. Dieses Szenario bedroht nun ein einsames junges, hübsches Mädchen.? beschrieb Hoffmann mit grabesdunkler Stimme, die Sandra einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.

Im nächsten Moment, als das Licht vor dem Eingang aufflammte und ein massiver Pfleger im weissen Kittel und mit Regenschirm aus der Eingangstür trat sah er aber wieder normal aus und mit einem munteren Lächeln und einem humorigen Augenzwinkern, das aber Sandras ungutes Gefühl nicht völlig vertreiben konnte, fügte er hinzu : ?Zum Glück ist das wirkliche Leben ja viel langweiliger und ungefährlicher.?

Ist wirklich alles harmlos und in Ordnung ?

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