Sie versteckt sich im Wald

Eva stürmt aus der Haustür. Draußen schaut sie sich kurz um. Die Nachbarn sind weit weg und wohnen am Ende der Straße. Wenn sie die Straße entlang läuft, wird ihr Vater sie sofort sehen und einholen. Ihre einzige Chance ist der Wald. Dort kann sie sich vielleicht verstecken.
Eva rennt in den Wald.

Ludmilla schaut auf die Uhr.
Jens wird unruhig. „Kann ich?“
„Noch nicht.“
„Aber wenn sie abhaut?“
„Na dann gibt dir Mühe, sie einzuholen! Ich will, daß du schön aufgeputscht bist, wenn du sie kriegst.“ Ludmilla schaut wieder auf ihre Uhr. Sie lächelt. Und wartet. Dann endlich: „Hol sie dir!“
Jan stürmt los. Er rennt sofort in den Wald, weil er weiß, daß seine Tochter versuchen wird, sich dort zu verstecken.

Es ist stockfinster im Wald. Eva hat sich hinter einem dicken Baum zusammengekauert, als sie die Stimme ihres Vaters hört.
„EVA? Komm raus! Wir verschwinden hier, und alles wird gut!“
Eva zögert. Sie hat ihren Vater erlebt, aber trotzdem ist er immer noch ihr Vater, der sie ihr Leben lang beschützt hat.
„EVA? Bitte schnell! Ich will hier weg!“
Die Stimme ist ganz nah. So gern würde Eva ihrem Vater glauben. Ihr Bein ist eingeschlafen. Sie bewegt sich vorsichtig ein wenig, doch damit stößt sie gegen einen Zweig.
Es raschelt.
Und Jens hört es.
Jens sprintet zu der Stelle, von der er das Geräusch gehört hat. Wenn Eva sich einfach weiter ruhig verhalten hätte, hätte ihr Vater sie niemals gefunden, doch Eva bekommt Panik und springt auf.
Und schon ist Jens bei ihr…