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Chapter 9 by Mercadus Mercadus

What's next?

Schattenspiel

Tom, Michelle, Thomas

Sie kamen an, ohne ein Wort. Tom öffnete die Tür, Thomas stieg aus, sein Blick blieb an Michelle hängen – wie bestellt. Keine Überraschung. Keine Eifersucht. Nur Vorfreude.

Im Halbdunkel der Praxis wirkte alles anders. Die Lampe über dem Behandlungsstuhl flackerte, als atme der Raum selbst. Tom ließ die Tür hinter ihnen ins Schloss fallen. Ein leises Klicken, das wie ein Startsignal klang.

Tom beugt sich leicht über Thomas, kaum merklich, und flüstert so, dass Michelle auf der Liege nichts davon hören kann:

„Lass sie denken, du wärst weg. Warte draußen. Tür nur angelehnt.“

Sein Blick hält Thomas fest. Warm. Fordernd.

Thomas’ Herz klopft. Nicht nur wegen Michelle. Sondern auch wegen diesem unausgesprochenen Pakt zwischen ihm und Tom, dieser stillen, tiefen Einladung.

Er nickt. Geht langsam Richtung Tür, sein Gang schwer, fast feierlich.

Im Flur bleibt er stehen, lehnt sich leise an die Wand, gerade außerhalb des Sichtfelds.

Die Tür einen Spalt offen. Drinnen Tom. Drinnen Michelle.

Ihr Atem schnell, ihr Körper angespannt wie ein aufgezogener Draht. Michelle zögert.

Man sieht es ihr an. Ihre Finger krallen sich in die Kante der Liege. Ihre Lippen leicht geöffnet. Ihre Unsicherheit – fast greifbar im Raum.

Sie hebt den Kopf.

„Thomas?“ haucht sie.

Tom lächelt kaum merklich. Seine Stimme sanft: „Er musste telefonieren. Er kommt gleich zurück.“

Ein dünner Vorwand. Ein zerbrechliches Alibi.

Michelle senkt den Blick.

Der Moment dehnt sich, knistert.

Sie weiß nicht genau, was passieren wird. Weiß nur, dass sie bleiben soll. Dass Thomas es will. Dass sie nichts tun soll, außer fühlen.

Tom nähert sich langsam. Keine Hast. Keine Härte. Nur diese stille Selbstverständlichkeit, die Michelle die Knie weich werden lässt.

Sie schämte sich, als sie ihre Hüfte leicht an Toms Berührung drückte. Sie schämte sich, als ihr Körper eine Antwort fand, bevor ihr Kopf „Nein“ denken konnte. Und sie hasste sich, weil sie es genoss. Weil es sich verdammt richtig anfühlte, im falschen Moment, im falschen Körper, unter den falschen Augen. Eine Puppe

Und Michelle – sie ließ es geschehen. Wieder drückt sie sich gegen den Daumen
Noch immer hörte sie Thomas’ Worte in ihrem Kopf:

"Wenn du es tust, dann richtig. Keine halben Sachen."

Die Erinnerung explodierte plötzlich in ihr.

Das alte Gartenhaus ihrer Kindheit. Sommer, pralle Hitze, heimliches Lachen.

Die Jungen hatten Doktorspiele erfunden. Unschuld verpackt in Neugier. Berührungen, die ein paar Zentimeter zu lange dauerten. Augenpaare die sie verfolgten wie Glaskugeln in einem Spiel. Wie eine Puppe wurde sie berührt. Und es hatte ihr GEFALLEN. Im Garten gegenüber jemand auf einer Leiter. Im Haus nebenan Augen

Damals hatte sie sich gefühlt, als würde sie auf etwas warten, das sie nicht verstand.

Jetzt verstand sie. Und das Warten war vorbei. Ein Flüstern. Ein Nachgeben. Ihr Körper erinnerte sich schneller als ihr Verstand.

Tom roch gut und sie spürte seine Haut.

Und draußen im Flur steht Thomas. Spürt alles. Sein eigenes Verlangen. Seine eigene Angst. Seine eigene Erregung. Nicht als Teilnehmer. Nicht als Besitzer. Sondern als stummer Zeuge – fast ausgelöscht, fast unsichtbar.

Genau so, wie er es tief in seinem Innersten immer ersehnt hat.

Thomas lehnte im Halbdunkel des Flurs, die Finger um den Rand des Handys gekrallt. Er sah die Szene vor sich: wie er Tom zum ersten Mal die Bilder zeigte – Michelles Pussy im Großaufnahme, die Schamlippen von seinem Schwanz gedehnt, seine Hand auf ihrem Arsch, ein Screenshot –, und Tom das Bild zu seinen Lippen führte, als wolle er es küssen.

„Ich würde sie genau so halten,“ hatte Tom geflüstert, die Stimme rau vor Verlangen, „und dann…“ Er ließ den Satz hängen, dicht und schwer wie feuchter Nebel. Thomas spürte, wie sein Puls raste. Tom rückte näher, seine Hand auf Thomas’ Hüfte, fordernd, neugierig. „Ich würde dich genauso“, hatte er zugefügt, „wenn du mich lässt.“

In diesem Augenblick hatte Thomas nicht an Michelle gedacht. Er hatte nur gespürt, wie heiß es war, seinem Verlangen nachzugeben. Wie Tom’s Blick ihn formte, ihm befahl, zu empfangen statt zu beobachten. Er war zurück im Auto, zurück auf dem Rücksitz, draußen der Regen, und zurück in der Praxis – immer dieselbe Frage: Wirst du alles geben? Und jedes Mal hatte er geantwortet: Ja.

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