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Chapter 14 by Ozwalt Ozwalt

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Rückfahrt

Es gibt ja diese Ampeln, die dich zwingen, 50 zu fahren. Bei denen fährt man in einiger Entfernung über eine Induktionsschleife, so dass die Ampel gleich auf rot schaltet und wenn man sich mit 50 nähert, kommt grün genau zur rechten Zeit, dass man ohne zu halten weiterfahren kann.

Normalerweise.

Wenn jedoch jemand die Fußgängerampel gedrückt hat, nützt das anschleichen nichts. Sabine konnte aus der Entfernung bereits sehen, dass ein paar Halbstarke mit ihren Freundinnen auf Grün warteten. Scheiße. Sie würde anhalten müssen. Sollte sie einfach bei rot fahren? Sie entschloss sich, noch langsamer zu fahren. Aber da kamen Fußgänger aus der Seitenstraße, verdammt. Sie hatten sie bereits gesehen und deuteten auf sie. Keine Ahnung, was sie tuschelten, es war nur noch peinlich.

Sabine schloss das Visir und klappte auch das Sonnenvisir herunter. Sie kannte niemanden aus diesem Dorf und auch umgekehrt hoffte sie dasselbe. Aber je weniger man von ihrem Gesicht sah, umso besser. Diese Anonymität beruhigte sie wieder ein bisschen.

Nun musste sie doch an der Ampel anhalten, es nutzte nichts. Sofort gab es ein großes Hallo aus allen Richtungen. Die Halbstarken zückten ihre Handies, aber ihre engstirnigen Freundinnen wollten nicht, dass sie andere Frauen ansehen, warfen Sabine aber sehr unflätige Worte an den Kopf.

Die Ampel war noch nicht wirklich gelb, da war Sabine auch schon auf dem Hinterrad und röhrte mit Karacho davon. Einen schmalen Streifen Ihres knallroten Gesichts konnte man später auch auf dem Blitzer-Foto sehen, das sie allerdings nur von vorne und ohne das Nummernschild zeigte.

Am Ortsschild war sie bereits bei 100km/h und beschleunigte weiter.

Aber nur kurz. Denn da fuhr der Linienbus direkt vor ihr auf die Straße von einer Bushaltestelle kommend. Sie musste scharf in die Bremsen gehen, weil der Bus steil in die Straße ragte. Sie konnte auch nicht einfach vorbeifahren, denn da kam aus der Gegenrichtung doch noch ein Auto. Als das vorbei war, wurde es wegen einer Kurve unübersichtlich und danach waren schon weitere Autos zu sehen. Genau in einem Abstand, dass sie nicht zwischendurch vorbei konnte.

Zu allem Überfluss waren da zwei Jungs, die hinten aus dem Heck des Busses schauten und sie grinsend betrachteten. Ein Handy tauchte auf, Sabine machte sich so klein wie möglich. Ein Mädchen streckte dann auch noch den Kopf nach hinten raus und war recht baff, was sie dort sah. Und auch interessiert. Sabine konnte sehen, wie sie zwischen den Sitzen eine Brust freimachte und sie ihr zeigte. Die Jungs neben ihr bekamen das nicht mit. Wenn die wüssten, grinste Sabine. Sie hatte schon fast vergessen zu gucken, ob da nicht Platz zum überholen war.

Es war Platz. Aber die Abfahrt in das verschlafene Dorf vor dem Aufstieg zu ihrer Strecke war auch schon in Sichtweite. Sie hätte das natürlich schaffen können, aber dann hätte sie sich unnötigerweise noch mehr Menschen so freizügig gezeigt und hier hinten war es mit den drei Zuschauern auch nicht so schlecht.

Alle Drei winkten, als sie langsamer wurde und den Blinker setzte, Sabine winkte sogar zurück. Dann fiel ihr aber wieder ein, dass sie auf Thorsten wütend sein musste und konzentrierte sich wieder darauf.

Das verschlafene Dorf war schnell abgehakt. Die drei Alten saßen immer noch auf der Bank vor dem Haus, sie winkte ihnen fröhlich zu. Vor der Kirche stand der Pfarrer nun alleine und schüttelte missbilligend den Kopf. Ihm winkte Sabine nicht zu. Stattdessen kam sie aus dem Sattel hoch, präsentierte ihm ihr Hinterteil und ließ ihre Hand darauf klatschen. Der Arme sollte ruhig unter seinem Zölibat leiden.

Sabine wunderte sich, warum sie wieder so ein Hochgefühl bekam. Wütend sollte sie sein, aber irgendwie freute sie sich schon, Thorsten wiederzusehen und endlich ihre Klamotten zu bekommen. Der raue Fick von eben hatte sie doch ordentlich hochgeputscht, dazu die Fahrerei, die Beobachter in den Dörfern und im Bus und nicht zuletzt das Adrenalin machte sie irgendwie high und berauscht.

Jetzt aber rauf auf den Berg und Thorsten suchen.

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